Hochsauerlandkreis. Die Badesaison am Hennesee, am Diemelsee, am Sorpesee oder am Twistesee hat begonnen. Eine Analyse der Wasserqualität zeigt, wo es Probleme gibt.

Das gute Sommerwetter lockt viele Menschen an die heimischen Badeseen. Damit dort alle ungetrübten Wasserspaß genießen können, haben wir nachgefragt: Wie gut ist die Wasserqualität an den Badeseen in der Region? Am Twistesee treten erste Blaualgen auf.

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Regelmäßige Wasserproben

Die gute Nachricht vorweg: Die Badeseen im Hochsauerland haben eine ausgezeichnete Wasserqualität. Das zeigt ein Blick in die durch das Landesamt für Natur- und Verbraucherschutz NRW veröffentlichte Bewertung, in der auch der Hillebach-Stausee, der Hennesee und der Sorpesee aufgelistet sind. Die Qualität eines Badegewässers wird anhand von Messwerten aus den zurückliegenden vier Jahren beurteilt. Zusätzlich sind auch die aktuellen Messwerte einsehbar. Das Badewasser an den Badestellen wird innerhalb der Badesaison in vierwöchentlichen Abständen auf E.coli und Intestinale Enterokokken beprobt. Zuständig ist dafür das jeweilige Kreis-Gesundheitsamt.

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Im HSK keine Auffälligkeiten

Auf Anfrage teilte der HSK mit, dass die aktuellen mikrobiologischen Werte an den Badebuchten des Hillebach-, Henne- und Sorpesees ohne Auffälligkeiten sind. Dementsprechend kann das Schwimmen von Seiten des Kreises in allen drei Gewässern als unbedenklich empfohlen werden. Grundlage für die Bewertung ist die EU-Badegewässer-Richtlinie (2006/7/EG), mit der die Europäische Union einen flächendeckenden Schutz für das Baden in Binnen- und Küstengewässern eingeführt hat. Auch in den letzten Jahren gab es an keiner der überwachten Badestellen im HSK einen mikrobiologisch auffälligen Befund, so der HSK. An allen Seen sei allerdings - je nach Witterungsverlauf während der Badesaison - mit dem vermehrten Wachstum von Cyanobakterien (Blaualgen) zu rechnen. „Lange trockene Sommer begünstigen das Wachstum. Niederschläge, starke Winde bis hin zum Sturm wirken eher wachstumsverhindernd“, erklärt Kreis-Pressesprecher Martin Reuther.

Das ist Sommer, wie wir ihn uns wünschen: Sonne, Schwimmen und Chillen am Badesee.
Das ist Sommer, wie wir ihn uns wünschen: Sonne, Schwimmen und Chillen am Badesee. © dpa | Frank Hammerschmidt

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Blick ins benachbarte Hessen

Da aus dem Altkreis Brilon auch viele an die Badeseen ins benachbarte Hessen fahren, haben wir auch dort nachgehakt, wie dort die Wasserqualität ist. Zuständig dafür ist das Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Das stuft auch das Strandbad Heringhausen am Diemelsee als ein Bad mit ausgezeichneter Wasserqualität ein und bei den aktuellen Proben gab es keine Beanstandungen. Das gilt auch für das Strandbad Rehbach und das Strandbad Waldeck am Edersee und auch für das Strandbad Wetterburg an der Twistetalsperre.

Blaualgen am Twistesee

An der Badestelle am Twistesee wurde allerdings in den vergangenen Tagen ein verstärktes Aufkommen von Blaualgen im Bereich der Bojenkette festgestellt, die den Bereich für die Schwimmer abtrennt,festgestellt. Daher hat der Landkreis gemeinsam mit der Stadt Bad Arolsen als Betreiberin der Badestelle vereinbart, im betroffenen Bereich durch eine Beschilderung darauf hinzuweisen. Allen Badegästen wird empfohlen, diese Bereiche – auch erkennbar an den grünen Schlieren auf der Wasseroberfläche und starker Trübung des Wassers – zu meiden. Um die Entwicklung der Blaualgen im Blick zu behalten, werden zurzeit nicht nur die vierwöchigen Proben dort durchgeführt, sondern zwischenzeitlich ist der Fachdienst Gesundheit des Landkreises zudem alle zwei bis drei Tage vor Ort, um die Entwicklung der Blaualgen im Blick zu behalten.

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Darum können Cyanobakterien ein Problem sein

In einer Pressemitteilung dazu heißt es: „Warum sich die Blaualgen bereits jetzt – also sehr früh in der Saison gebildet haben – darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen. Laut Expertinnen und Experten des Gesundheitsamtes könnte dies auf eine erhöhte Sonneneinstrahlung auf die Wasseroberfläche des Sees und einer damit verbundenen Erwärmung des Wassers zu tun haben.“ Das hessische Umweltamt erklärt, dass ein Teil der Cyanobakterien Toxine produzieren kann, die für Mensch und Tier gesundheitsgefährdend sein können. So kann es bei Hautkontakt zu allergischen Reaktionen kommen, und das Verschlucken von cyanobakterienhaltigem Wasser kann zu Magen- und Darmerkrankungen führen.

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