In Scharfenberg wird im „Brummhagen“ eine sieben Meter hohe Skulptur enthüllt. Sie soll auf soll dramatische Veränderungen hinweisen.

Scharfenberg. Vor dem gemütlichen Beisammensein wurde im Rahmen des Scharfenberger Waldbegangs am Rande des Lagerplatzes an der „Besenbinderhütte“ im „Brummerhagen“ die Skulptur „Waldwandel“ offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Katastrophalen Folgen des Klimawandels

Diese Skulptur des gebürtigen Siedlinghäuser Künstlers Johannes Caspari - der seit 20 Jahren sein Atelier in Scharfenberg hat - soll die dramatischen Veränderungen, die Orkane, Stürme, Klimawandel und zuletzt der Borkenkäfer verursacht haben, aufzeigen. Sind diese Faktoren doch der Grund, dass in den heimischen Wäldern riesige Schäden und damit auch hohe wirtschaftliche Verluste entstanden sind. Ortsvorsteher Lukas Wittmann: „Die katastrophalen Folgen sind unübersehbar und wo sonst die Fichte, der so genannte Brotbaum der Sauerländer stand, sind nur noch Kahlschläge übriggeblieben.“

Aufforstung

Somit stand der Ortsverein im Besenbinderdorf vor der Frage, was zu tun ist, um den Zustand dieser katastrophalen Waldsituation im etwa 2500 Morgen großen Hochwald in der ehemaligen Gemeinde Scharfenberg zu ändern. Nach langen Diskussionen auch mit Experten wurde das Projekt „Besenbinder-Bürgerwald“ ins Leben gerufen. Ein idealer Standort war auch schnell gefunden, die drei Kahlflächen an der „Besenbinderhütte“ im „Brummerhagen“, wo der Borkenkäfer den kompletten Fichtenbestand vernichtet hatte. „Hier soll ein Mischwald mit resistenten und anpassungsfähigen Baumarten entstehen“, so der Ortsvorsteher.

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Bereits im vergangenen November wurden in einer ersten Pflanzaktion auf einer Fläche von vier Morgen 2500 Traubeneichen, 600 Hainbuchen, 500 Weißulmen, 300 Bergahorn und 100 Vogelkirschen angepflanzt. Die Kosten in Höhe von 6900 Euro wurden durch eine große private Zuwendung über den Ortsverein aufgebracht.

Seit April wachsen auf einer weiteren 5500 Quadratmeter großen Teilfläche 350 Küstentannen und 350 Douglasien. Diese Waldfläche erhält einen zusätzlichen Flächenanteil für 100 Mammutbäume für die „Die kleinen Besenbinder“ und weitere Kinder des Dorfes die Patenschaft übernommen haben. Die benötigten 1800 Euro wurden von privaten Spendern bereitgestellt.

Kombination aus rostigem Stahl und einzelnen Elementen aus Bronze

Auf den restlichen sechs Morgen setzt man auf Naturverjüngung. Anhand der unterschiedlichen Arten der Bepflanzung und des Aufwuchses wird dieser Teil des Projekts „Bürgerwald“ begleitet vom Forstbetrieb der Stadt Brilon sowie der Dorfgemeinschaft und setzt dabei auf das Motto: „Pflege vor Säge“.

Eingerahmt von den Anpflanzungen erinnert das Kunstprojekt „Waldwandel“, eine fast 7 Meter hohe Skulptur an die Zeit, als Scharfenberg auf seinen Wald noch stolz sein konnte.

Im Rahmen des Scharfenberger Waldbegangs wurde im
Im Rahmen des Scharfenberger Waldbegangs wurde im "Brummerhagen" das Projekt "Waldwandel" seiner Bestimmung übergeben.  © Joachim Aue
Die enthüllte Skulptur.
Die enthüllte Skulptur. © Joachim Aue

Im Beisein der Briloner Waldfee Sabrina Jorewitz blieb es dem Künstler bei der Enthüllung vorbehalten sein Werk, das zwei fast Tonnen schwere Stahlrohr (Durchmesser 1,20 Meter) vorzustellen. Es soll mit seinem Lochfraß und natürlichen Verfall einen absterbenden Nadelbaum darstellen. Caspari: „Die monumentale Skulptur ist eine Kombination aus rostigem Stahl und einzelnen Elementen aus Bronze, wie dem Borkenkäfer, der sich in einem der oberen Löcher in die „Stamm“ frisst“. Als besonderes Highlight nennt Caspari den unteren lichtdurchfluteten offenen Wurzelbereich, der besonders den „Waldwandel“ deutlich macht, weil sich ein aufstrebender junger Trieb nach oben windet und sich seinen Weg sucht.

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Ein zusätzlicher Baustein des Projekts sind die Thementafeln, die eindrucksvoll das komplexe Ökosystem des Waldes erläutern. Auf den knapp 6 Meter breiten Tafeln wird die neue Lösung „Dauerwald“ erklärt, um den Wald zukunftsfähig zu machen. Außerdem erläutern ein paar echte Zeitzeugen, vom Borkenkäfer befallene Stämme, mit weiteren kleinen Informationstafeln das Projekt. Zudem laden einige Ruhebänke zum Verweilen ein.

Bürgermeister Dr. Christof Bartsch angetan

Bürgermeister Dr. Christof Bartsch zeigte sich äußerst angetan davon, wie Scharfenberg im Brummerhagen die Geschichte und Folgen des Klimawandels umgesetzt hat, um auch sie nachfolgenden Generationen noch in Erinnerung zu bringen. Aber auch, wie man solchen Ereignissen in Zukunft entgegenwirken möchte. Dr. Bartsch: „Der Besenbinder-Bürgerwald“ mit seinem Kunstprojekt sollen aber auch ein praxisnaher Lernort für Kinder, Jugendlichen und Erwachsene werden, um Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel und Umweltschutz in der Realität zu erleben.

Nach dem kirchlichen Segen durch Pfarrer Rainer Müller und Diakon Hubert Funke galt der Dank von Ortsvorsteher Lukas Wittmann allen, die an der Umsetzung des Projekts Bürgerwald beteiligt und es auch finanziell unterstützt haben.