Gudenhagen. Er ist ganz schön hoch, der neue Funkmast bei Gudenhagen. Wozu er gebraucht wird, wann er in Betrieb geht und wie es zu dem Standort kam.

Ups, ganz schön hoch! Wer von Brilon-Wald in Richtung Brilon fährt, sieht den neuen Funkmasten auf der linken Seite kurz vor der einspurigen Bahnunterführung auf dem oberen Drittel einer Wiese sofort. In den vergangenen Wochen wurde das 40 Meter hohe Metallkonstrukt dort errichtet. Zum Vergleich: Der Kirchturm der Propstei ist 63 Meter hoch. Der Funkturm dient u.a. einer besseren Mobilfunk-Versorgung. „Mit dem jetzigen Standort können wir gut leben. Ich habe noch keine Kritik gehört. Aber ich bin schon überrascht, wie hoch er ist“, erklärt Ortsvorsteher Wolfgang Diekmann.

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Anwohner und Ortsvorsteher hatten protestiert

Der jetzige Platz ist eine Alternativlösung. Denn im Vorfeld hatte es erheblichen Diskussionsbedarf gegeben. Die Anwohner und der Ortsvorsteher hatten sich beschwert, denn die Verwaltung hatte bereits 2021 mit der Deutschen Funkturm GmbH einen Vertrag geschlossen, wonach der Masten direkt am Schmelterfeld auf einer städtischen Grünfläche errichtet werden sollte: in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung. Über das Vorhaben waren die Anwohner nicht informiert worden und entsprechend verärgert.

Neuer Funkmast bei Gudenhagen.
Neuer Funkmast bei Gudenhagen. © WP | Thomas Winterberg

Rein rechtlich sei die Stadt nicht verpflichtet gewesen, die Bürger im Vorfeld zu informieren, sagt Ortsvorsteher Diekmann seinerzeit. Dennoch hinterließ die Vorgehensweise bzw. die Planung so unmittelbar nahe der Wohnbebauung einen faden Beigeschmack. Es gab einen Ortstermin zwischen Stadt, den Anwohnern, dem Ortsvorsteher und der Deutschen Funkturm GmbH als Bauherrin der Anlage. Danach einigten sich die Beteiligten auf den neuen, jetzigen Standort. Der Stadt entgehen dadurch Pachteinnahmen im niedrigen vierstelligen Bereich, hieß es damals. Ein monetäres Interesse, so Beigeordneter Reinhold Huxoll seinerzeit bei dem Ortstermin, habe nie im Vordergrund gestanden.

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Bessere Netzabdeckung

„Wir haben im Mai mit den Bauarbeiten für den neuen Mobilfunkstandort in Gudenhagen begonnen. Der circa 40 Meter hohe Stahlgittermast wird in Zukunft das Mobilfunknetz der Telekom ergänzen. Ziel ist es, die Versorgung in Brilon-Gudenhagen und Umgebung sowie entlang der anliegenden Bahnstrecke zu verbessern. Auch die Gäste des Waldfreibads können sich auf eine bessere Netzabdeckung freuen. Die DFMG Deutsche Funkturm GmbH baut den Mobilfunkmast im Auftrag der Telekom“, erklärte ihr Sprecher Benedikt Albers auf Anfrage unserer Zeitung.

Kann noch sechs bis zwölf Monate dauern

Gudenhagen bekomme einen modernen und zukunftsfähigen Mobilfunkstandort. In erster Linie würden Kundinnen und Kunden der Telekom von dem Masten profitieren. „Wir bieten unseren Standort aber auch allen anderen Mobilfunkanbietern an, so dass keine zusätzlichen Masten errichtet werden müssen. Neben der Telekom planen auch Vodafone und O2 ihre Antennen an unserem Mast zu installieren“, so Albers. In der Regel gehe eine Mobilfunkstation sechs bis zwölf Monate nach dem Bau in Betrieb und könne dann von den Kundinnen und Kunden der Telekom genutzt werden, so der Pressesprecher der Deutschen Funkturm.

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Ein exaktes Datum der Inbetriebnahme stehe auch für die Telekom noch nicht fest. In den nächsten Wochen und Monaten stehen noch nachgelagerte Arbeitsschritte an wie die Installation der Sendetechnik und die Anbindung mit Strom und Daten. Im allerletzten Schritt erfolgt dann die so genannte Netzintegration, also das Einfügen des neuen Mastes in das umliegende Netz der Telekom. Wann genau das erfolgt hängt davon ab, wie schnell diese Arbeiten abgeschlossen werden können. Albers: „Das variiert im Rahmen von sechs bis zwölf Monaten.“