Medebach. Das Land gibt einen Erlass heraus. Medebach kostet das 63.250 Euro. Bürgermeister Thomas Grosche ärgert sich über den Aktionismus aus Düsseldorf.

Das Land NRW hat einen Erlass herausgegeben, dass bis zum Ende dieses Jahres die Alarmierung von Feuerwehr-Einsatzkräften nicht mehr über Sirenen, sondern ausschließlich über Meldeempfänger erfolgen soll. Das bedeutet, dass auf die Stadt Medebach eine außerplanmäßige Ausgabe von 63.250 Euro für 115 Meldeempfänger zukommt. Bisher sind 160 Feuerwehrleute mit Meldeempfängern ausgestattet. Grund des NRW-Erlasses ist, dass die Sirenen nur noch für die Warnung der Bevölkerung eingesetzt werden sollen. Bürgermeister Thomas Grosche erklärte, dass eine solche Regelung für Großstädte sicherlich Sinn mache, sich die Alarmierung durch Sirenen in der ländlichen Gegend dagegen sehr bewährt habe. Nun kämen ungeplante Ausgaben von über 60.000 Euro auf die Stadt zu, die an anderen Stellen in der Feuerwehr besser zu gebrauchen seien.

Ein Meldeempfänger für die Feuerwehr: Die Stadt muss nun 115 zusätzlich anschaffen.
Ein Meldeempfänger für die Feuerwehr: Die Stadt muss nun 115 zusätzlich anschaffen. © WP | FOTO:MAURER

Weiter wurde eine Verordnung im Rahmen des NRW-Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, nach der die Geschäfte pro Jahr an acht nicht aufeinanderfolgenden Sonn- und Feiertagen geöffnet werden können. Eine gute Nachricht gab es auch gegen Ende der 24 Punkte umfassenden Tagesordnung im öffentlichen Sitzungsteil: Für die Sanierung der Dreifachturnhalle (Gesamtkosten voraussichtlich 2,2 Mio. Euro) wurden 1,3 Mio. Euro Fördergelder bewilligt. Die Arbeiten sollen im kommenden Frühjahr beginnen, damit die Halle für die Wintersaison wieder zur Verfügung steht. Thomas Grosche betonte, dass mit der Hallensanierung ein großes Bündel an Städtebaufördermaßnahmen abgeschlossen werde, mit dem 8,2 Mio. Euro (davon 5 Mio. Fördergelder) in die Infrastruktur investiert worden seien.

Eventueller Edeka-Neubau: neues Verkehrsgutachten mit Verkehrszählung

Für die Bauleitplanung des eventuellen Neubaus des Edeka-Marktes auf der Falkebrache werden auf Anregung aus der Bürgerversammlung ein neues Verkehrsgutachten mit Verkehrszählung sowie Schall- und Lichtgutachten eingeholt. Auch die Frage der Zuwegung, der Zufahrt zum angedachten Lehrerparkplatz und das Niederschlagswasserkonzept werden überprüft. Erst dann würden weitere Verfahrensschritte in der Bauleitplanung vorgenommen, erklärte Bauamtsleiter Wolfgang Tielke.

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Zum Abschluss räumte die Verwaltung mit einigen Gerüchten auf, die an die Ratsmitglieder herangetragen worden waren. Das Wohn-Projekt in der Hengsbecke werde auf jeden Fall weiterverfolgt und nicht ad acta gelegt. In Kürze werden die Arbeiten für ein Umweltgutachten beginnen. Die Baumaßnahme könne sich verschieben. Insgesamt hoffe er aber weiter auf die Realisierung dieses guten Projektes, so Grosche. Wirtschaftsförderer Michael Aufmhof erklärte, dass selbstverständlich nicht alle Geschäfte in der Oberstraße schließen würden. Laut Bauamtsleiter Wolfgang Tielke sei zudem der Investor der begonnenen Neubauten im Bungalowpark Orketal zwischen Medebach und Berge nicht insolvent.

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Hier habe es lediglich eine Umstrukturierung in der Baubetreuung gegeben. Mit einem Planungsbüro sei der Investor nach Kenntnis der Verwaltung in Gesprächen für weitere Bauvorhaben.