Brilon. Deutschland, Amerika, Costa Rica oder Japan: Glocken aus Brilon läuten auf der ganzen Welt. Die Glockenausstellung im Stadtmuseum wird erweitert.

Brilon und seine Glocken – diesem Themenkomplex ist im Stadtmuseum Haus Hövener eine eigene Dauerausstellung gewidmet. Und nun soll diese um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben werden. Modern in der Präsentation und wie immer sehr informativ. Auf Grundlage der Publikation „Glocken aus Brilon“, an der hochkarätige Glockensachverständige und Historiker aus ganz Deutschland mitgewirkt haben, soll die Glockenausstellung des Museums überarbeitet und digital erlebbar gemacht werden.

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Das Buch
Das Buch "Glocken aus Brilon" liegt der Ausstellungserweiterung zu Grunde. © WP | Monika Wiegelmann

Das Vorhaben beinhaltet die Anschaffung von zwei neuen Vitrinengestellen sowie die Entwicklung einer App mit sogenannten Touchpoints. Die Stiftung „Briloner Eisenberg und Gewerke, Stadtmuseum Brilon, Haus Hövener“ hat dafür Kosten von rund 19.800 Euro ermittelt. Die Stadt hat 5000 Euro Unterstützung zugesagt, der Heimatbund Semper Idem auch, 4800 Euro kommen vom Förderverein Haus Hövener. Und nun hat auch der Kulturausschuss des Kreises einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro bewilligt.

Jedes Jahr 13.000 Besucher im Museum

„Die Einzigartigkeit der Sammlung macht das Museum Haus Hövener zu einer herausragenden Stätte für Forschung, Bildung und Kultur. Es ist ein kultureller Standort, der auch für Marketing und Wirtschaftsförderung einen unschätzbaren Wert darstellt. Die vielfältigen Angebote genießen kreis- und landesweite Bedeutung“, schreibt die Kreisverwaltung in ihrer Stellungnahme. Das Museum hat im Laufe der Jahre überregionale Bedeutung erlangt. Davon zeugen die jährlich rund 13.000 Besucherinnen und Besucher. Die Stadt Brilon war bis 1958 Standort der Glockengießerei Humpert/Junker und der einzigen je existierenden deutschen Glockengießerschule. Aus dem Sauerland wurden Glocken in alle Welt exportiert unter anderem in die Vereinigten Staaten von Amerika, Costa-Rica und Japan.

Neue Präsentation noch in diesem Jahr fertig

Im Antrage der Stiftung „Briloner Eisenberg und Gewerke, Stadtmuseum Brilon, Haus Hövener“ heißt es u.a.: „Die Geschichte der Glockengießerei ist noch heute in zahlreichen Kirchen, Glockenmuseen, Archiven und insbesondere im Museum Haus Hövener gegenwärtig. Wir möchten das Glockengießerhandwerk noch genauer darstellen.“ Namhafte Autoren haben sich in dem Buch mit „Glocken aus Brilon“ befasst. Die Beiträge der Wissenschaftler will das Museum nutzen, um die Exponate der Glockenabteilung mit Erklärungen erfahrbar und erlebbar zu machen. „Glocken haben zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Bedeutungen gehabt. Sie waren Zeichen der Herrschaft, sie waren aber auch Taktgeber für das einfache Volk, das anhand des Glockenschlags wusste, wann es Mittagszeit war und wie die Arbeit auf dem Feld getaktet wurde“, sagt Winfried Dickel, Vorsitzender der Stiftung und des Briloner Heimatbundes. Er freut sich, dass die Finanzierung des Projektes gesichert ist und geht davon aus, dass die neue Präsentation noch in diesem Jahr fertiggestellt wird.

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Schon jetzt ist die Abteilung im Museum eine sehens- und hörenswerte Angelegenheit, weil auch viele in Brilon gefertigte Glocken aufgenommen und akustisch abgerufen werden können.