Aktivisten von PETA nehmen einen Hof aus dem Raum Brilon ins Visier und werfen ihm Tierquälerei vor. Was tatsächlich dran ist an den Vorwürfen.

Brilon. Tierrechtsaktivisten von PETA gehen gegen einen Betrieb aus dem Raum Brilon vor. Dem Verein wurden Bilder zugespielt, die eine angeblich nicht artgerechte Haltung zeigen. PETA überschreibt die Mitteilung zu dem Fall mit „Tierqual trotz ,alternativer Haltung’“. Anfang April seien PETA Fotos aus dem Betrieb mit mobilem Hühnerstall zugespielt worden. Laut PETA zeigen Aufnahmen Hennen, denen Artgenossen großflächig Federn herausgerissen haben. Diese Verhaltensstörung sei ein Zeichen von Stress und ende oft im Kannibalismus. Der Betrieb werbe dagegen mit besonders tierfreundlicher Haltung. PETA hat dem Veterinäramt des Hochsauerlandkreis den Fall gemeldet und Anfang vergangener Woche bei der Staatsanwaltschaft Arnsberg gegen die Verantwortlichen Strafanzeige erstattet.

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Staatsanwaltschaft Arnsberg bestätigt Eingang von Strafanzeige

Die Staatsanwaltschaft Arnsberg bestätigt gegenüber der WP den Eingang der Strafanzeige. Die Vorwürfe würden nun überprüft, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Poggel. Das Veterinäramt des Hochsauerlandkreis hat unterdessen nach dem Hinweis von PETA den Betrieb besucht. „Die Anzeige ging bei uns am 13. April ein. Am 19. April war ein Amtstierarzt vor Ort. Es gab nur geringfügige Beanstandungen“, so Kreissprecher Martin Reuther. Von einer „Tierqual“, wie es PETA darstelle, könne keine Rede sein. Der Betrieb habe wegen des sogenannten Federpickens, das Herausrupfen von Federn bei Artgenossen, bereits vor dem Besuch aus dem Kreishaus eigenständig einen Tierarzt zurate gezogen und Maßnahmen gegen das Federpicken ergriffen. Das Veterinäramt kündigte eine Nachkontrolle auf dem Hof an.

PETA für Veganismus

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PETA gilt als radikale Tierschutzorganisation. Die Aktivisten stehen wegen kontroverser Kampagnen immer wieder in der Kritik. Sie propagieren auch einen veganen Lebensstil. Der Vorwurf gegen die Hühnerhaltung ist dementsprechend auch vor diesem Hintergrund zu sehen. Denn in der PETA-Mitteilung dazu heißt es auch: „Hühner haben hohe Haltungsanforderungen, denen auch Betriebe mit Freilandhaltung oder anderen ‚Tierwohl’-Standards kaum gerecht werden. Für die Tiere bedeutet die Eierindustrie lebenslanges Leid. Wer Hühner davor schützen möchte, lebt vegan“, so so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA.