Seit mehreren Jahrhunderten pilgern die Giershagener mit ihren Pferden zur Kluskirche. Am Sonntag ist es wieder soweit:

Giershagen. Nördlich der Mainlinie gibt es das Brauchtum der Pferdeprozession nur in Giershagen. Hier hat sie eine jahrhundertealte Tradition. Sie beruht nach der Überlieferung auf einem Gelübde, das die Giershagener Bauern in der Barockzeit abgelegt haben, als eine Pferdeseuche ihre kostbaren Arbeitstiere dahinraffte. Eine andere Version sieht die Pferdeprozession als Relikt einer seit dem 15. Jahrhundert jährlich durchgeführten regional bedeutsamen Wallfahrt zur Kluskirche im Diemeltal.

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Es ist gelungen, die Tradition über Jahrhunderte zu erhalten und fortzuführen. Jeweils am zweiten Sonntag nach Ostern zieht die Schar der Reiterinnen und Reiter mit ihren Pferden vom Kirchplatz hinunter ins Diemeltal zur Kluskirche und zurück durch das Buchholz ins Dorf. An der Spitze reitet der Kreuzträger gefolgt von 2 Fahnenträgern. An vier Betstationen wird Halt gemacht, ehe die Pferde mit ihren Reitern wieder zum Kirchplatz ziehen, wo die Prozession endet.

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Ein Blick in die Vergangenheit.
Ein Blick in die Vergangenheit. © Reinhard Schandelle

Geselliger Ausklang auf dem Kirchplatz

Die Pferdeprozession findet am Sonntag, den 23. April statt. Nach dem Gottesdienst um 9 Uhr in der Pfarrkirche beginnt die Prozession um 10 Uhr am Kirchplatz in Giershagen. Im Anschluss daran treffen sich Reiter und die Zuschauer zum geselligen Ausklang auf dem Kirchplatz am Pfarrheim.

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Ohne die Mithilfe der Reiterinnen und Reiter der Region ist dieser einzigartige jahrhundertealte Brauch nicht aufrecht zu erhalten. Deshalb bittet die Gemeinde alle Pferdehalter aus Marsberg und den benachbarten Städten sich mit ihrem Pferd an der Segnung und dem Ausritt zu beteiligen. Auch Gespanne und Kutschen sind zur Teilnahme eingeladen.

Ansprechpartner ist Heiner Götte unter 029911246.