Arnsberg/Olsberg. Mit einem Messer soll er versucht haben, ein Rentnerehepaar in Olsberg zu töten. In der Wohnung des 34-Jährigen wurde eine Axt gefunden.
Am zweiten Verhandlungstag vor dem Schwurgericht des Landgerichtes Arnsberg wurden im Prozess gegen einen 34-jährigen Mann aus Olsberg, der vorläufig in der LWL-Klinik Eickelborn untergebracht ist, weitere vier Zeugen gehört.
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Zustand der Schuldunfähigkeit
Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, am 22. September 2022 im Zustand der Schuldunfähigkeit versucht zu haben, ohne jeglichen Anlass einer 69 Jahre alten Frau in Olsberg mit einem Messer die Kehle durchzuschneiden. Als ihm das durch die Abwehrreaktion der Angegriffenen nicht gelungen war, soll er ihren neben ihr auf einer Parkbank sitzenden Ehemann in Tötungsabsicht ins Gesicht gestochen haben. Im Glauben, den Mann getötet zu haben, war der Beschuldigte geflohen, konnte aber kurze Zeit später von der Polizei in seiner Wohnung in Bigge festgenommen werden.
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Vor dem Hintergrund einer möglichen psychischen Erkrankung des 34-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft beantragt, das Sicherungsverfahren durchzuführen. Sollte es sich durch die Zeugenaussagen und insbesondere durch das Gutachten des Sachverständigen, einem Facharzt für Psychiatrie, bestätigen, dass der Beschuldigte zur Tatzeit schuldunfähig war, er jedoch weiterhin eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt und weitere erhebliche Straftaten zu erwarten sind, könnte er zwar nicht bestraft, jedoch in einem psychiatrischen Krankenhaus unbefristet untergebracht werden.
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Diese Maßnahme kann über das Zeitmaß von einer eventuellen lebenslangen Freiheitsstrafe hinausgehen, ja sogar bis zum Lebensende andauern. Bei dieser schwerwiegenden freiheitsentziehenden Maßnahme werden vom Gericht akribisch alle Beweise gesammelt, um Irrtümer auszuschließen.
Axt in der Wohnung gefunden
Eine der Zeuginnen, eine Betreuerin, sagte heute aus, dass der Beschuldiget an einer Psychose leide, seit Kindheit auffällig sei, sich verfolgt fühle und Stimmen höre. „Auf Fragen gibt er Antworten, die ganz und gar nicht passen“, berichtete die Zeugin. In seiner verwahrlosten Wohnung habe sie eine Axt gefunden.
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Andere Zeuginnen berichteten, dass er in seiner Wohngruppe zurückgezogen lebe , durchaus aber verbal aggressiv werden könne und dass er, wie Tests belegt hatten, Drogen konsumiere, ihm verordnete Medikamente aber oft verweigere. Am Ende des zweiten Verhandlungstages deutete der Verteidiger an, weder zur vorgeworfenen Tat noch zu der Person des Mandanten Angaben machen zu wollen. Der Prozess wird fortgesetzt und wahrscheinlich mit dem dritten Verhandlungstag beendet.