Hochsauerland/Elpe. Sie heißen Queenie und Emma: Luxus-Wohnmobile zum Mieten. Peter Vorsmann aus Elpe gründet mit 55 Jahren das Start-up. Ein exklusiver Einblick.
Rundum sorglos Campen ist das Versprechen, das Peter Vorsmann mit „Traum-Reisemobile“ geben will. Gemeinsam mit seiner Frau sorgt er nicht nur dafür, dass die Technik in den Wohnmobilen läuft, sondern dass beim Campen gleich auch ein Gefühl von Sicherheit und Luxus entsteht. Das noch junge Start-Up des Ehepaares aus Elpe im Hochsauerland läuft jetzt in seine erste Sommersaison und der Gründer erklärt, wie es zu der Idee des Luxus-Campers kam.
Martina Vorsmann betreibt mehrere Ferienhäuser
30 exklusive Bilder aus den Luxus-Wohnmobilen aus Elpe
Gastfreundschaft liegt Martina und Peter Vorsmann sozusagen im Blut. Schon seit Jahren betreibt Martina Vorsmann mehrere Ferienhäuser, darunter sogar ein Tiny Haus. „Meine Mutter hat früher schon Gäste bewirtet und ich habe es schon immer geliebt – außerdem kann ich so auch meine Leidenschaft für das Dekorieren ausleben“, sagt Martina Vorsmann. Fünf Häuser besitzen sie insgesamt in und um Elpe, wo sie selbst auch leben. Peter Vorsmann arbeitet eigentlich in einer Werbeagentur in Soest, doch schnell reift die Idee für ein weiteres Standbein in ihm heran. Noch vor Corona gründet er eine Firma, eigentlich soll es um Tiny Häuser gehen. „Dass ich dann sozusagen Bauunternehmer werde, das war mir nicht klar“, sagt er lachend. Er entwickelt eine neue Grundidee: Wohnmobile. Nicht irgendwelche, Luxus soll es sein.
Zwei Wohnmobile kauft Peter Vorsmann für sein Start-up
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Zwei Wohnmobile kauft er. „Queenie“, ein HYMER Exsis-I 588. Und das kleinere Modell „Emma“, der Weinsberg CaraBus 540 MQ (Peugeot). Die Pläne für die Sanierung der Fahrzeuge macht er selbst, wie er es schon für die Ferienhäuser des Ehepaares getan hat. Jetzt steht er vor seinem Carport, beide Fahrzeuge glänzen weiß hinter ihm in der Frühlingssonne. „Unser Konzept ist es, dass wir die Wohnmobile reisefertig und abfahrbereit abgeben. Wer also mit Reisetasche und Lebensmitteln hier ankommt, muss diese nur einräumen, kann sein Auto hier stehen lassen und losfahren“, erklärt Peter Vorsmann. Ungewöhnlich und gerade für unerfahrene Camper ein Vorteil. „Bekannte von uns hatten sich vor einiger Zeit einen Camper gemietet, aber nicht gewusst, dass der ohne Geschirr und Ausstattung daherkommt. Wir wollen unsere Wohnmobile in dem Zustand anbieten, in dem wir auch unsere Ferienwohnungen vermieten“, sagt Martina Vorsmann. Das gelingt ihnen, indem sie darauf achten, dass wirklich alles vorhanden ist. Für draußen gibt es einen Grill, eine Außenduschmöglichkeit, Klappstühle und -Tisch, Markise. Im Fahrzeug sind die Betten mit Blumenbettwäsche bezogen, es gibt Töpfe, Siebe, Geschirr, Putzzeug und sogar Wattepads für das abendliche Abschminken. Lichterketten beleuchten den Wohnraum gemütlich, Felle liegen für die Bequemlichkeit aus. Technisch sind beide Wagen auf dem neuesten Stand, Rückfahrkamera, Heizung. Schneeketten gibt es auch. Selbst im Winter sind „Queenie“ und „Emma“ einsatzbereit.
Der Elper will seine Gäste kennenlernen, bevor er ihnen die Wohnmobile anvertraut
Bevor Peter Vorsmann seine Wohnmobile abgibt, will er seine Gäste kennenlernen. Er trifft sie zum Schnacken, dann entscheidet er, ob es passt. Bevor die Reise losgeht, gibt es eine anderthalbstündige Einführung. „Mir ist es wichtig, dass unsere Gäste alles ganz in Ruhe lernen und kennenlernen, insbesondere diejenigen, die nicht so erfahrene Camper sind.“ Telefonisch sei Peter Vorsmann rund um die Uhr zu erreichen, wenn es Probleme auf der Fahrt gibt. „Ein Paar hatte einmal vergessen, wie die Heizung eingestellt wird, haben aber nicht angerufen. Das ist ein Fehler, sie hätten nicht frieren müssen, ich hätte leicht und schnell am Telefon helfen können“, sagt der 55-Jährige.
Campen selbst hat das Ehepaar erst langsam für sich entdeckt
Das Campen selbst haben die beiden erst langsam angefangen. „Wir haben zwar direkt ein Wohnmobil gekauft, sind damit aber erst zum Twistesee gefahren um zu gucken, wie wir das alles hinbekommen“, erzählt Martina Vorsmann. Ohnehin sei es wichtig, Unerfahrene zu beraten – auch, was die Urlaubsziele angeht. Das bieten die Vorsmanns in einem persönlichen Gespräch, aber auch via Social Media. Die beiden Elper haben verstanden, wie Tourismus funktioniert. Sie kombinieren die umfassende Gastfreundlichkeit bis ins kleinste Detail – „Für die Hunde legen wir ebenfalls etwas in das Wohnmobil. Alle Gäste bekommen einen personalisierten Service“ – mit einem intensiven Marketing auf den sozialen Netzwerken.
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Mit den Ferienhäusern und Wohnmobilen auf Tik Tok unterwegs
Martina Vorsmann ist nicht nur bei Facebook und Instagram unterwegs, sondern sogar bei Tik Tok. „Wir haben von Anfang an auf das Internet gesetzt, wollten uns aber auch von den gängigen Buchungsportalen unabhängig machen“, erklärt Peter Vorsmann. Dafür zeigen sie die Wohnmobile im Netz, geben richtige Reiseroutentipps mit Rezepten und Tipps fürs Campen. Ihre Tochter, die selbst Tourismus studiert, unterstützt sie dabei.
„Uns vorstellen, irgendwann in Rente zu gehen, dass können wir nicht.“
„Wir haben jetzt auch noch viele tolle und neue Ideen“, sagt Martina Vorsmann und lacht. „Uns vorstellen, irgendwann in Rente zu gehen, dass können wir nicht.“ Peter Vorsmann lächelt seine Frau an, dann zitiert er einen seiner Lieblingssätze: „Es gibt nichts gutes, außer man tut es.“