Thülen. Patrick Henneken aus Meerhof sorgt beim Service-Team Milch in Brilon-Thülen dafür, dass die Melk-Roboter im Stall ordentlich arbeiten.
Patrick Henneken hat einen echt „kuh-len“ Job: Der 38-Jährige ist beim Service Team Milch (STM) in Thülen als Außendienstmitarbeiter im Einsatz. Er sorgt dafür, dass bei den Kunden die Melk-, Kühl- und Herdenmanagement-Technik immer auf dem neuesten Stand ist. Dafür ist der gelernte Elektriker viel unterwegs.
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Immer mehr Robotor-Technik in der Landwirtschaft
Als die Firma STM vor 58 Jahren gegründet wurde, sah die Welt der Sauerländer Landwirte noch anders aus als heute. „Die Betriebe sind heute viel größer und die Automation vieler Arbeitsbereiche ist selbstverständlich“, erklärt Junior-Chef und Geschäftsführer Torsten Blüggel. Automation – das heißt zum Beispiel: Melken, Füttern und die Stallreinigung werden heute in der Landwirtschaft zunehmend durch Roboter übernommen. Die dafür notwendige Technik liefert das Thülener Familienunternehmen, das auch für den Service zuständig ist. Gibt es Probleme mit der Melk- oder Kühlanlage, dann kommen Techniker wie Patrick Henneken zum Einsatz.
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Als Außendienstler viel unterwegs
Zu den Kunden des Sauerländer Unternehmens gehören Landwirte aus dem Umkreis von etwa 120 Kilometern. Dementsprechend sind die Außendienstler viel unterwegs. Dabei sind die Gebiete möglichst wohnortnah aufgeteilt. Patrick Henneken, der mit seiner Familie in Meerhof lebt, hat ursprünglich eine Ausbildung als Elektriker absolviert. Für den sehr speziellen Job beim Service-Team-Milch hat er sich durch interne Weiterbildungen und Schulungen qualifiziert. Vor Ort übernimmt er die Kundenberatung, montiert, repariert und wartet die Anlagen.
Voraussetzungen für den Job
„Einen Ausbildungsberuf, der genau auf unsere Tätigkeit zugeschnitten ist, gibt es leider nicht“, erklärt Torsten Blüggel. Deshalb kommen in dem Unternehmen Mitarbeiter aus verschiedenen Handwerksberufen zum Einsatz. Gesucht werden Fachkräfte, die zum Beispiel eine Ausbildung als Elektriker, Mechatroniker, Anlagenmechaniker oder Servicetechniker absolviert haben. Torsten Blüggel begrüßt es sehr, dass nun erstmals eine sechsmonatige Weiterbildung zur Fachkraft landwirtschaftliche Innenwirtschaft durch die Handwerkskammer angeboten wird. „Dadurch gibt es künftig eine anerkannte Weiterbildung, auf die man mit einem Meister und danach mit dem Betriebswirt aufbauen kann“, so der Juniorchef. Er leitet die Firma gemeinsam mit seinem Vater Meinolf Blüggel.
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Branche im Wandel
Mitarbeiter Patrick Henneken freut sich, dass er einen so abwechslungsreichen Job mit vielen Kundenkontakten hat. „Ich habe einen sehr vielseitigen Beruf, ich komme viel rum und haben einen festen Kundenstamm. Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß und ich finde es spannend, dass ich so viel mit moderner Robotertechnik zu tun habe“, erzählt der 38-Jährige. Torsten Blüggel ergänzt: „In unserer Branche hat sich ein großer Wandel vollzogen. Bevor der Techniker heute die Werkzeugkiste auspackt, packt er sein Tablet aus.“
Wolfühlangebote und professionelle Technik
Was die vielfältige Technik angeht, die im modernen Herdenmanagement eingesetzt wird, setzt das Thülener Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit der Firma GEA Farm Technologies, die Systemlösungen und Hightech-Produkte für die professionelle Melk-, Kühl- und Fütterungstechnik anbietet. „Natürlich ist auch das Tierwohl für uns ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit“, betont Gaby Blüggel. Sie ist Innendienstkoordinatorin und zuständig für das Personalmanagement. Dementsprechend seien heute auch viele Wohlfühl- und Gesundheitsangebote für die Tiere in der Landwirtschaft gefragt wie zum Beispiel Kuh-Bürsten, Spielgeräte, spezielle Liege-Unterlagen und Futter-Anschieber.
Work-Life-Balance in der Landwirtschaft
Und für die Landwirte selbst bringt die moderne Technik natürlich auch den Vorteil, dass körperliche Belastung reduziert und die Arbeit erleichtert wird. „Work-Life-Balance – das ist auch in der Landwirtschaft ein Thema“, erklärt Torsten Blüggel. Er weist auf einen weiteren Vorteil hin: Im Notfall, wenn ein System nicht funktioniert, gibt es automatisch eine Nachricht an den Landwirt. Und dann muss zum Beispiel Patrick Henneken auch mal am Wochenende oder spät am Abend raus zum Kunden fahren, wenn er Bereitschaftsdienst hat.
Familienfreundliches Unternehmen
Das Service-Team-Milch war übrigens eine der ersten Firmen im HSK, die das Zertifikat als familienfreundliches Unternehmen bekommen haben. Auch das ist für Patrick Henneken ein Aspekt, warum er gerne in dem Betrieb arbeitet. Elternzeit zu nehmen, sei für ihn beispielsweise kein Problem gewesen und wenn er mal einen wichtigen familiären Termin hat oder etwas Privates regeln muss, dann weiß er, dass sein Arbeitgeber versucht, ihm entgegenzukommen. Gaby Blüggel sagt: „Das ist uns sehr wichtig. Und wir wissen auch, dass es für die Zufriedenheit der Mitarbeiter sehr wichtig ist.“
Unternehmerpass
Mitarbeiter: 15
Standorte: 1
Branche: Melk-Technik
Arbeitszeit: gleitende Arbeitszeit – in der Regel 40 Std. Woche
Arbeitsplatz: Büro-Arbeitsplätze, Vertrieb Außendienst, Techniker, Kundendienst und Montage
Benefits: Betriebliche Altersvorsorge, E-Bike-Leasing, Firmenwagen, Familienfreundlichkeit
Weiterbildungen: Interne und externe Schulungen, neue Fortbildungsmöglichkeit zur Fachkraft Innwirtschaft über die Handwerkskammer
Weitere Besonderheiten: Seit 2014 Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen
Adresse: STM GmbH, Freudental 45, Brilon-Thülen