Brilon. Neustart für die Ex-Ratsschänke: Ende März öffnet das Puzzles. Wirtin Nadine Jaeger hat echten Ruhrpott-Charme und verrät, was sie vorhat.
Die bewegte Geschichte der BrilonerKneipe, die früher Ratsschänke hieß, bekommt jetzt ein neues Kapitel: Mit Nadine Jaeger hat sie eine beherzte neue Betreiberin und sie kriegt auch einen Namen: Puzzles. Am 31. März um 20 Uhr wird sie eröffnet, pünktlich zur Kneipennacht.
Der Name ist Programm: Nadine Jaeger puzzelt die alte Ratsschänke in Brilon neu zusammen
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„Der Name kam mit dem Konzept“, erklärt Nadine Jaeger. Die gebürtige Bochumerin lebt nun zwar schon seit zehn Jahren in Brilon, hat aber immer noch eine- wie sie sagt- kokette Ruhrpott-Klappe. Für das nagelneue Puzzles hat sie einige Pläne. Natürlich sei der Name auch angelehnt an einen Witz aus der beliebten Sitcom „How I Met Your Mother“, aber er passe auch aus einem anderen Grund: „Es kamen immer mehr Konzepte zusammen, immer mehr Puzzlestücke.“ So soll zum einen ein gemütlicher Laden mit Rockmusik aller Epochen entstehen, in dem es auch Sofas gibt. „Es wird auch eine Bühne geben mit Live-Acts, Musik, Kabarett, Lesungen...Worauf die Leute so Lust haben, das wird sich ein bisschen entwickeln.“ Auch Mottoparties möchte die 32-Jährige regelmäßig veranstalten. „Es ist also wirklich ein Konzept mit mehreren Puzzlestücken, die nach und nach zusammengesetzt werden. Auch die Gäste sind Teil des Puzzles. Deshalb passt der Name.“
Schon in zwei Wochen ist es soweit: „Wir starten am 31. März und dann direkt mit der Kneipennacht, das ist natürlich grandios.“ Danach will Nadine Jaeger vier Tage in der Woche öffnen, immer ab 17 Uhr. „Da wird es auch vergünstigte Tagespreise geben, von 17-21 Uhr. Danach gelten dann die normalen Preise.“ Auch ein Essensangebot sei auf Dauer geplant, jedoch noch nicht zum Start, da der Küchenbereich noch renoviert wird. Es soll aber nur kleinere Snacks geben: „Wir sind kein Restaurant, das möchte ich nicht. Da reden wir von einer ehrlichen Bulette und Kleinigkeiten, die man zum Bier dazureichen kann.“ Auf lange Sicht überlege sie auch, Stück für Stück die oberen Etagen zu renovieren und eine Pension daraus zu machen: „Das war früher schon mal so. Aber erstmal starten wir mit der Kneipe.“
Neue Wirtin ist keine Anfängerin
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Nadine Jaeger ist kein Neuling im Kneipenbusiness. Nach einer Lehre bei der Bank und einem BWL-Studium zog sie nach Brilon, wo sie die letzten zehn Jahre in der Briloner Szenekneipe Kump gearbeitet und den Betrieb fünf Jahre lang als Geschäftsführerin geleitet hat. Im Kneipenbusiness habe sie sich immer am Wohlsten gefühlt und auch damals schon überlegt, dass etwas Eigenes schön wäre. Als eindeutig wurde, dass die damalige Ratsschänke endgültig geschlossen worden war, ergriff sie ihre Chance. „Brilon ist eine Stadt, da gehen die Leute gerne raus. Es gibt die Kneipennacht, Musiksommerevents, die Kirmes...die Leute wollen was erleben. Ich glaube, dass dieser Laden wieder aktiv am Gastronomieleben in Brilon teilnehmen kann.“ Den urigen, gemütlichen Look und die traditionelle Atmosphäre des historischen Gebäudes möchte sie beibehalten. „Aber ich möchte auch etwas Neues daraus machen und mich von der unmittelbaren Vergangenheit des Ladens ganz klar distanzieren.“
Sorge in Bezug auf die durch Inflation und Pandemiejahre erschwerten Bedingungen für die Gastronomie habe sie aber keine. „Ja, wir haben Krisen und ich glaube, wir werden immer irgendwelche Krisen haben. Ich denke, es ist wichtig, auch mal gedanklich aus den Krisen rauszukommen, sich Ablenkung zu verschaffen, am Leben teilzunehmen.“ In Brilon gebe es viele Events, die auch alle weiterhin stattfinden und sehr beliebt sind. „Ich glaube, dass die Leute das wollen und vielleicht auch brauchen.“
Vorfreude auf die Eröffnung
Bis zur Eröffnung sei zwar noch einiges zu tun, vor allem mit dem Bau der Bühne. Aber sie habe viele freiwillige Helfer, die sie tatkräftig unterstützen. Auch beim Kneipenbetrieb kann sie sich auf die Unterstützung ihres achtköpfigen Teams verlassen. Sie freut sich auf ein entspanntes Ambiente: „Ich komme aus dem Ruhrpott und hab eher einen lockeren Tonfall. So soll auch der Laden sein, dass wir uns hier nicht zu ernst nehmen und dass da alle locker rangehen können. Hier ist jeder willkommen und kann sich hier wohlfühlen, das Angebot ist für jung und alt.“