Winterberg. Am Samstag geht es beim Spiel zwischen Schalke und dem BVB mit Sicherheit hoch her. Im Vorfeld haben Winterberger Fans dazu eine klare Meinung:

An Samstag (11. Märzt) startet um 18.30 Uhr das große Revierderby: Schalke gegen Dortmund. Fußballherz, was willst Du mehr? Die Winterberger Fanclubvertreter Mathias Geltz (S04) und Stephen Völlmecke (BVB) erklären, welche Bedeutung dieses Duell für sie persönlich hat.

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Der Dortmunder Dan-Axel Zagadou (M, unten) kann den Torschützen Naldo (M, oben) nicht am Treffer zum 4:4 hindern. Die Partie gilt als eines der legendärsten Derbys.
Der Dortmunder Dan-Axel Zagadou (M, unten) kann den Torschützen Naldo (M, oben) nicht am Treffer zum 4:4 hindern. Die Partie gilt als eines der legendärsten Derbys. © dpa

Herr Völlmecke, wie sehr haben Sie sich eigentlich gefreut, als Schalke vor zwei Jahren in die zweite Liga abgestiegen ist?

Völlmecke (überlegt kurz): Das ist eine schwere Frage. Natürlich habe ich mich ein wenig gefreut. Aber man hat auch schnell gemerkt, dass etwas fehlt. Gerade die Revierderbys sind ja immer ein Highlight.

Wie groß war die Schadenfreude bei Ihnen, Herr Geltz, als der BVB am vergangenen Dienstag gegen den FC Chelsea rausgeflogen ist?

Geltz: Eigentlich gar nicht so sehr. Auf internationalem Parkett sollte man immer zu den deutschen halten. Aber das fällt mir natürlich sehr schwer. Fliegen allerdings die Bayern raus, freue ich mich schon. Die Dominanz des FCB vor allem in der Bundesliga nervt mich. Die letzten zehn Jahre waren schon sehr langweilig. (Völlmecke nickt zustimmend). Aber zum Glück ist diese Saison ja etwas interessanter und auch das Meisterschaftsduell offen wie lange nicht mehr. Schade, dass der BVB am kommenden Samstag dann wieder drei Punkte hinter den Bayern steht (lacht).

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Wie schauen Sie sich das Spiel an?

Völlmecke: Wir schauen uns das mit ein paar Leuten vom BVB-Fanclub in einer Gartenhütte an. Natürlich trinken wir dabei auch das ein oder andere Bierchen.

Geltz: Ich sehe mir das Duell gemeinsam mit meinem Vater auf der Couch an.

Wie nervös sind Sie denn vor dem Revierschlager?

Völlmecke: Ich bin die ganze Woche davor hypernervös und aufgeregt. Es geht für den BVB um viel. Außerdem gibt es in meinem Heimatort Züschen viele Schalke-Fans. Da muss man im Falle einer Niederlage schon mit etwas Häme rechnen.

Geltz: Sehr aufgeregt bin ich eigentlich nicht. Zur Vorbereitung schaue ich mir aber immer im Vorfeld die Pressekonferenz an, um mich darauf einzustimmen. Aber so gesehen, ist für Schalke im Abstiegskampf ja fast jedes Spiel so etwas wie ein Endspiel. Ich arbeite als Lehrer am Berufskolleg Brilon und dort gibt es auch viele Schwarz-Gelbe unter den Schülern und Kollegen. Da spüre ich schon eine gewisse Nervosität. Die Dortmunder müssen eigentlich gegen eine Mannschaft im Tabellenkeller gewinnen, um am Ende die Meisterschaft zu holen. Ähnlich war es 2007, als die Vorzeichen quasi umgekehrt waren und Schalke die Meisterschaft mit einer Niederlage im Revierderby vergeigt hat.

Welche sind Ihre liebsten Spottlieder, die Ihnen zu der gegnerischen Mannschaft einfallen?

Völlmecke (grinst): Ich glaube, das kann man nicht in der Zeitung schreiben.

Geltz: Nein, das kann man hier nicht bringen. (lacht)

Welches Revierderby ist Ihnen am meisten im Gedächtnis geblieben?

Völlmecke: Ganz klar das Spiel vom 12. Mai 2007, als wir Schalke mit 2:0 besiegten und uns somit noch vorm Abstieg retteten. Das waren pure Emotionen.

Geltz: Ich habe noch sehr gute Erinnerung an das legendäre 4:4 als wir in der vierten Minute der Nachspielzeit noch einen 0:4-Rückstand aufgeholt haben. Als wir zurücklagen, habe ich von den BVB-Fans viele hämische Nachrichten per SMS und über Facebook erhalten. Auch von Dir (Geltz schaut Völlmecke an. Beide grinsen). Als Naldo dann den Ausgleich gemacht hat, war das natürlich eine große Genugtuung.

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Gibt es eigentlich etwas, was Sie am jeweils anderen Verein schätzen?

Völlmecke: Besonders diese Malocher-Mentalität bei der aktuellen Schalker Mannschaft finde ich super. Die kämpfen und rackern. Das steht so richtig klassisch für das Ruhrgebiet. Das würde ich mir manchmal auch etwas mehr beim Team vom BVB wünschen.

Geltz: Ich bewundere den Sauerländer und Dortmunds Geschäftsführer Aki Watzke. Er weiß, wie man mit Geld umgeht. Der BVB hat ihm viel zu verdanken.

Was bedeutet Ihnen Ihr Verein?

Völlmecke zeigt das auf seinen Fingern eintätowierte Gründungsjahr 1909: Ich habe noch mehr Tattoos vom BVB am Körper. Ich bin seit meiner Geburt BVB-Mitglied. Mein Vater hat mich direkt beim Verein eintragen lassen. Ich fahre auch hin und wieder zu Spielen. Aber mittlerweile ist das leider weniger geworden. Dafür sind die Anstoßzeiten immer Fanunfreundlicher geworden.

(Geltz nickt): Das sehe ich bedauerlicherweise genauso. Ich bin auch nicht mehr bei allen Spielen im Stadion. Aber trotzdem schaue ich mir jedes Schalke-Match im Fernsehen an. Die Spieltermine trage ich frühzeitig in den Familienkalender ein, damit meine Frau weiß, dass dort keine anderen Veranstaltungen eingeplant werden können. Schalke ist schon eine sehr große Leidenschaft von mir. Als unser Sohn Hugo vor acht Monaten geboren wurde, war er bereits Schalke Mitglied als wir aus dem Kreißsaal kamen.

Zum Schluss. Wie geht das Revierderby denn nun aus?

Geltz: 2:0 für Schalke

Völlmecke: 2:0 für den BVB

Etwa 60 Mitglieder sind beim BVB-Fanclub Holteböcke Züschen organisiert. BVB-Fans können sich unter der Nummer 0151-44516776 über eine Mitgliedschaft informieren.

Beim Schalke-Fanclub Oberes Sauerland sind momentan etwa hundert Mitglieder organisiert. Schalke-Fans, die Lust haben dem Club beizutreten, können sich unter der Nummer 0160-99722213 melden.