Brilon. Statt Informationen gab eine Auftragsbestätigung: Ein Mitarbeiter des Unternehmens schoss über das Ziel hinaus. Das Unternehmen nimmt Stellung.

Der Glasfaser-Markt ist nach Jahren der Stagnation heiß umkämpft. Allein in Brilon werben aktuell zwei Unternehmen um die Gunst der Kunden. Ein Vertriebsmitarbeiter der „Deutschen Glasfaser (DG)“ schoss dabei aber offenbar über das Ziel hinaus.

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Vertrag untergejubelt

Einer Kundin aus Brilon wurde nach eigener Aussage ein Vertrag untergejubelt. Eigentlich hätte sie nur nach Informationen zum Glasfaser-Anschluss fragen wollen, wurde dann aber telefonisch vom Mitarbeiter in ein Verkaufsgespräch verwickelt. Der Mitarbeiter hätte ihre Daten abgefragt, sie sei aber schließlich stutzig geworden, als auch nach ihrer Bankverbindung gefragt wurde. Sie hätte ausdrücklich klar gemacht, dass sie keinen Vertrag eingehen wolle. Fünf Minuten nach dem Telefonat habe sie trotzdem eine Auftragsbestätigung im E-Mail-Postfach gehabt. Bei der Hotline wollte man ihr zunächst nicht weiterhelfen, um den ungewollten telefonischen Auftrag rückgängig zu machen. Erst eine E-Mail sorgte für den gewünschten Erfolg.

Unternehmen entschuldigt sich

Dennis Slobodian, Pressesprecher der DG, bestätigt auf Anfrage der WP den Vorgang. „Wir haben uns mittlerweile bei der Kundin entschuldigt und den Vorgang storniert“. Ohnehin werden während der Nachfragebündelung noch keine Verträge geschlossen: „Das sind Vorverträge im Rahmen der Nachfragebündelung, die keiner Kündigung bedürfen“. Erst wenn das Unternehmen mit dem Ausbau beginne und der Kunde eine Auftragsbestätigung erhalte, würde die vierzehntägige Widerrufsfrist beginnen. „Das die Kundin eine Auftragsbestätigung bekommen hat, war ein Missverständnis und hätte nicht passieren dürfen“, so Slobodian.

Vorfall wird aufgearbeitet

Der Vorfall werde derzeit intern aufgearbeitet. Dabei arbeitet das Unternehmen sowohl mit eigenen Vertriebsmitarbeitern, aber auch externen Call-Centern zusammen „mit denen wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht haben“, so der Pressesprecher. Das Unternehmen bittet deshalb jegliche Vorfälle zu melden, bei denen sich Vertriebsmitarbeiter übergriffig verhielten: „Das schadet uns im Endeffekt nämlich mehr, als das uns nützt“, so Slobodian.