Winterberg. Wie steht es um das Krankenhaus in Winterberg? Die FWG hatte Zweifel an dem Fortbestand des Hauses formuliert. Das antwortete der Hospitalchef:
Das Thema St. Franziskus Hospital in Winterberg beschäftigt viele Menschen in der Region. Zuletzt hatte die FWG Geschäftsmodell und Personalpolitik des Krankenhauses hart kritisiert. Die Geschäftsführung des Hospitals hatte die Vorwürfe energisch zurückgewiesen. Unterstützung bekam sie unter anderem von der Stadt Winterberg und dem Seniorenbeirat. Nun legte in der vergangenen Ratssitzung der Geschäftsführer von Accu Meda, Elmar Willebrand, einen Bericht über die aktuelle Situation des Krankenhauses vor. Das Winterberger Krankenhaus steht aktuell unter dem Management des Unternehmens aus Friedrichsdorf im Taunus.
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100 neue Mitarbeiter
Willebrand machte noch einmal deutlich, wie dramatisch der finanzielle und bauliche Zustand bei der Übernahme durch den Sanierer gewesen war. Mittlerweile habe man 100 neue Mitarbeiter einstellen können. Nun würde man über zehn Prozent mehr Personal als vor der Übernahme verfügen. Außerdem wurde enorm in die Technik des Hauses investiert. Anhand von Vorher-Nachher-Bildern, die er an die Wand projizierte, machte er deutlich, wie sehr sich das Erscheinungsbild und die Ausstattung gewandelt hat. So wurden im Keller des Hauses beispielsweise die Decke auf dem Flur so umgerüstet, dass dort Tageslicht simuliert wird. Das sei deutlich besser, als in einem dunklen, alten Keller zu sitzen. Vor den Modernisierungsmaßnahmen habe es teilweise wie in einem „Gruselkabinett“ ausgesehen. „Die Funktionsabteilungen der Neurologie sind nun blitzeblank und nagelneu“, sagte Willebrand. Das neue CT sei ein absolutes „High-End-Gerät“. Auch schwärmte er von der neuen Speisenversorgung „auf höchstem Niveau“.
„Wir wollen den Patienten ein richtiges, vernünftiges Rundum-Sorglos-Paket bieten“, sagte Willebrand. Dabei offeriere man weiterhin eine gute Grund-und Regelversorgung für Einwohner und Touristen, versprach er. Dagegen wurde eine Modernisierungsmaßnahme bislang noch nicht umgesetzt, wies CDU-Mitglied Mathias Geltz hin. Bislang sei am Eingang des Krankenhauses noch nichts passiert.
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Der Geschäftsführer versprach, dass dies noch geschehen solle. Doch es gebe aktuellere, dringendere Maßnahmen zu erledigen. Deshalb sei diese Modernisierung zunächst zurückgestellt worden. Gegenüber der WP verwies er dabei unter anderem auf die aktuell hohen Energiekosten. „Ein neuer Eingang ist schön, aber die Patientenversorgung wird dadurch ja auch nicht besser“, sagte er.
Bezüglich des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) stellte er klar, dass es dieses Rechtskonstrukt nur noch bis Mitte des Jahres gebe. Auch wenn dies eine schwere Entscheidung gewesen sei. „Für die Patienten wird sich aber nichts ändern. Das medizinische Angebot wird sich eher verbessern“, sagte er zur WP. Dort werde sich nämlich der bisherige Leiter der Krankenhauskardiologie, Dr. Marco Timmermann, selbstständig machen und eine eigene Praxis gründen. Jetzt schon ist er für den laufenden Betrieb verantwortlich.
Auf der Ratssitzung betonte Bürgermeister Michael Beckmann außerdem, dass man sich dort um die Ansiedlung einer gynäkologischen Versorgung bemühe.
Während seinen Ausführungen vor dem Rat stellte sich Willebrand den Fragen aller Fraktionen.