Olsberg/Meschede. Simon Wundling aus Olsberg beschäftigt sich rein mathematisch mit einem echten Männerproblem: Wie halten Männer am Urinal am besten Abstand?

Fünf Eichhörnchen haben zusammen einen Vorrat von 2022 Nüssen. Am ersten Tag kommen 2 Nüsse hinzu, am zweiten Tag 4 Nüsse, am dritten 6 Nüsse und so weiter, d.h. an jedem weiteren Tag kommen jeweils 2 Nüsse mehr hinzu als am Tag zuvor. Am Ende irgendeines Tages teilen die Eichhörnchen den Vorrat untereinander auf. Ist es möglich, dass dabei alle gleich viele Nüsse erhalten und keine Nuss übrig bleibt?

Simon Wundling aus Olsberg besucht Gymnasium der Benediktiner in Meschede

Wer darauf nicht direkt eine Antwort hat, ist vermutlich in guter Gesellschaft. Denn das ist die erste Aufgabe des Bundeswettbewerbs Mathematik, der sich insbesondere an talentierte Schüler richtet und schon 1970 auf Initiative des Stifterverbands ins Leben gerufen wurde. Einer, der die Aufgabe mit Bravour lösen konnte, ist der im Jahr 2022 noch 17-jährige Schüler Simon Wundling, der aus Olsberg kommt und das Gymnasium der Benediktiner in Meschede besucht, wo er in diesem Jahr sein Abitur macht. „Ich habe mich schon immer für logische Probleme interessiert“, erzählt Simon. Auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht, hat ihn eine Lehrerin: „Das fand ich total gut“, sagt der Schüler. Er fände es wichtig, dass Lehrer die besonderen Talente ihrer Schüler erkannten und förderten. Er qualifizierte sich schließlich für die zweite Runde des Wettbewerbs, wo er drei von vier Aufgaben erfolgreich löste und so einen dritten Platz erreichen konnte, wofür er immerhin ein Preisgeld von 60 Euro erhielt und unter Beifall des Publikums in Detmold ausgezeichnet wurde.

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Auf dem Foto überreichen die StD i.R. Dr. Hans-Joachim Feldhoff , Vorsitzender des Beirats für die Bundesweiten Mathematik-Wettbewerbe (link) und Ministerialrat Guido Opheys, Ministerium für Schule und Bildung NRW (rechts)  einem Preisträger seine Urkunde. <p/>
Auf dem Foto überreichen die StD i.R. Dr. Hans-Joachim Feldhoff , Vorsitzender des Beirats für die Bundesweiten Mathematik-Wettbewerbe (link) und Ministerialrat Guido Opheys, Ministerium für Schule und Bildung NRW (rechts)  einem Preisträger seine Urkunde.

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Bei ihrem Aufenthalt in Detmold erwartete die Preisträger ein interessantes Rahmenprogramm. So erhielten sie nach Eintreffen bei Jowat durch Nina Hilgenberg, Leiterin der Personalentwicklung, einen ausführlichen Einblick in das moderne Unternehmen. Nach einem Mittagsimbiss fand für sie ein internes Feedback-Gespräch mit Vertretern des Bundeswettbewerbs Mathematik statt. Zur anschließenden Feierstunde mit Preisverleihung wurden die 30 Preisträger von Landrat Dr. Axel Lehmann in Detmold begrüßt und auf interessante Standortfaktoren des Kreises Lippe aufmerksam gemacht. Ministerialrat Guido Opheys vom Ministerium für Schule und Bildung hielt ein Grußwort und Dr. Hans-Joachim Feldhoff berichtete zum laufenden Bundeswettbewerb. Nach einem kurzweiligen Vortrag von Prof. Dr. habil. Korbinian von Blanckenburg von der Technischen Hochschule OWL zum Thema „Geometrische Folgen – Die Basis der Wirtschaftsmathematik“ erhielten die jungen Menschen ihre jeweiligen Preise sowie ein kleines Geschenk der Stiftung Standortsicherung.

Männerfrage: Wie stehe ich beim Toilettengang möglichst weit von den anderen?

Das spornte den Nachwuchsmathematiker an, der mittlerweile auch Jugend Forscht für sich entdeckt hat, um im Rahmen des Wettbewerbs einem komplizierten, noch ungelösten mathematischem Problem auf die Spur zu kommen. Das Problem kennen vor allem die Männer: Wie stehe ich beim Toilettengang möglichst weit von den anderen Männern entfernt? Was sich einfach anhört, wird schnell schwieriger. Denn die Komplexität steigt mit der Anzahl der Urinale: Sind drei vorhanden, steht ein Mann ganz rechts, ein Mann ganz links. Sollte nun noch einer hinzukommen, sind alle gekniffen. Was aber, wenn ich die Anzahl der Urinale immer weiter erhöhe? Dann wird es irgendwann deutlich schwieriger, denn die Kombinationsmöglichkeiten steigen rapide an. Mit einer mathematischen Annäherung an die Frage, möchte Simon das Problem ein für alle Mal klären. Dabei beschäftigt sich Simon in seiner Freizeit aber nicht nur mit Mathematik: „Ich bin in Olsberg im Leichtathletik-Verein aktiv und helfe in einer Ski-Schule aus“, erzählt er über seine Freizeit. Die 100-Meter laufe er in unter 13 Sekunden. Ob er nach dem Abitur, welches er vermutlich mit einem sehr guten Schnitt absolvieren wird, lieber Informatik oder Mathematik studieren möchte, das wisse er noch nicht. Er könne sich sowohl eine Karriere in der Wissenschaft aber auch der freien Wirtschaft vorstellen, sagt Simon.

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Die Antwort auf die Frage zu Beginn des Textes lautet übrigens: Nein, das ist nicht möglich.