Marsberg. Seit 43 Jahren setzt sich die Familie Limpinsel ehrenamtlich für die Vogelstation in der Essenthoer Mühle ein. Nun wird dringend Geld gebraucht.
Die Vogelpflegestation für Greifvögel und Eulen in der Essenthoer Mühle soll vom Land NRW als Leuchtturmprojekt mit regelmäßiger Förderung aufgenommen werden. Die Absicht jedenfalls hat die Tierschutzbeauftragte des Landes bekundet. Der Prozess sei aber aus organisatorischen Gründen seitens des Landes aktuell noch nicht umsetzbar, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Auch deshalb unterstützt die Stadt Marsberg den Verein einmalig für den Übergang mit 15.000 Euro und folgt damit den Anträgen der Marsberger Bürgergemeinschaft (MBG) und der Vogelpflegestation selbst.
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Die Mitglieder des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses gaben in ihrer Sitzung am Dienstag schon einmal grünes Licht. Endgültig entscheiden wird der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 9. Februar, ab 18 Uhr in der Aula der Sekundarschule in der Trift.
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Zwei Förderanträge
In ihren Anträgen auf finanzielle Förderung berufen sich Bennet Muys, MBG-Fraktionsvorsitzender, und Anna Reichel vom Vogelkrankenhaus „auf den hohen ökologischen Wert und die geleistete pädagogische Arbeit der Vogelpflegestation.“ Dafür setzen sich ehrenamtlich die Eheleute Limpinsel seit 1980 ein. In ihrer Enkelin Anna Reichel haben sie wichtige Unterstützung an ihrer Seite.
Allein in 2022 hat die Station knapp 600 Wildvögel und auch einige Wildtiere gesund gepflegt. Der gemeinnützige Verein sei dringend auf Spenden angewiesen, appellieren die MBG und die Vogelpflegestation in ihren Anschreiben, weil sich die Zahl der gefiederten Patienten in den vergangenen Jahren etwa verdreifacht hätte, mit der Folge, dass die Kosten für Futter, Verbrauchsgegenstände, Unterbringung medizinische Versorgung und dergleichen entsprechend steigen.
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Steigende Kosten
Dazu kommen die stark gestiegenen Futterkosten. Die Unterhaltungskosten der Volieren (eine Bodensanierung in einer Voliere steht an), die steigenden Energiekosten (vier Tiefkühlarbeiten für Frostfutter und mehrere Inkubatoren für Jungvögel. Da es wenig qualifizierte Anlaufstellen gebe und die Essenthoer Mühle die größte vergleichbare Einrichtung in NRW sei, so Bennet Muys und Anna Reichel weiter, würden die Patienten teilweise von mehreren Autofahrtstunden Entfernung zu jeder Tages- und
Nationalpark im Eggegebirge
Der Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge will in Nordrhein-Westfalen einen Nationalpark realisieren. Bei der vorgesehenen Gebietskulisse sind auch Flächen im Stadtgebiet von Marsberg betroffen. Es handelt sich dabei um landeseigene Waldflächen in Größe von rund 800 Hektar nördlich von Meerhof.
In der Sitzung des Stadtrates am Donnerstag, wird Hans-Jürgen Wessel, Vorsitzender des Fördervereins des Nationalparks, darüber informieren. Er geht nicht davon aus, dass das militärische Gelände der Senne innerhalb von wenigen Jahren einer zumindest parallelen Nationalparknutzung zugeführt werden kann.
Aus diesem Grund hat der Förderverein im August 2022 einen Strategiewechsel eingeleitet. Danach soll ein Nationalpark auf den landeseigenen Flächen im Landschaftsraum „Eggegebirge“ realisiert werden. Diese Flächenkulisse soll mittelfristig um das Gelände des Truppenübungsplatzes Senne erweitert werden.
Nachtzeit kommen. „Beratungsanrufe kommen aus ganz Deutschland und teilweise aus Nachbarländern.“ Hinzu komme, dass die Spendeneinnahmen gesunken seien, vermutlich durch die Krisen und die Inflation.
„Um die bisherige Arbeit weiterführen und die Zukunftspläne in Angriff zu nehmen, benötigen wir dringend eine finanzielle Förderung. Andernfalls könne die Vogelpflegestation nicht mehr weiter betrieben werden, was ein riesiger Verlust für die Stadt Marsberg wäre“, findet Anna Reichel klare Worte.
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Tagesordnung im Rat am 9. Februar
Auf der Tagesordnung der Ratssitzung am Donnerstag, 9. Februar, stehen neben dem Bericht des Wehrleiters die Satzung zur Aufhebung der Wettbürosteuersatzung der Stadt Marsberg sowie der Erlass einer neuen Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung der Friedhöfe und der Leichenhallen, die Nominierung für den „WW Kulturpreis 2023“ der Westfalen-Weser Energie, die Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2021 und der Lagebericht 2021 der Stadtwerke und die Kostenaufstellung zur Unterbringung und Aufnahme der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.