Winterberg. Die Stadtwerke Winterberg erhöhen 2023 die Wasser- und Abwassergebühr massiv. Ein Vier-Personen-Haushalt soll rund 125 Euro mehr pro Jahr zahlen.

Der Verwaltungsrat der Stadtwerke Winterberg AöR hat sich in seiner Sitzung am 8. Dezember unter anderem mit der Wasser- und Abwassergebühr für das Jahr 2023 befasst. Der Verwaltungsrat musste auf Vorschlag des Vorstandes beschließen, die Wasser- und Abwassergebühr zu erhöhen. Ein notwendiger und unvermeidlicher Beschluss, heißt es in einer städtischen Mitteilung, – insbesondere aus folgenden Gründen: Die Stromverträge der Stadtwerke Winterberg AöR laufen zum 31.12.2022 aus. So seien die Stadtwerke Winterberg AöR gezwungen gewesen, in der derzeit sehr ungünstigen Situation wegen des Ukraine-Krieges Strom einzukaufen. Hinzu kommen gestiegene Kosten für Materialien und Chemikalien. „Wir waren uns im Verwaltungsrat alle einig, dass die Gebührenerhöhung zu einem schlechten Zeitpunkt kommt. Allerdingsmüssen wir Gebühren kostendeckend erheben, sodass wir hier keinerlei Ermessensspielraum hatten“, so der 1. Vorstand der Stadtwerke Winterberg AöR Henrik Weiß.

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Aufgrund der vorhandenen Topographie muss ein großer Teil des Wassers entsprechend gepumpt werden, sodass die Stadtwerke im Jahr 2021 einen Stromverbrauch von ca. 1,85 Mio. kWh hatten. Schon seit Jahren beschäftigen sich die Stadtwerke mit Einsparpotenzialen. Durch viele kleine Maßnahmen konnten von 2007 bis jetzt rundjährliche Einsparungen i.H.v. über 600.000 kWh erzielt werden. Nur durch dieses vorausschauende Handeln konnte eine noch höhere Gebührenerhöhung vermieden werden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Unabhängiger von den explodierenden Strompreisen werden

In den nächsten Jahren wollen die Stadtwerke einen Teil des Strombedarfs für die Trinkwasser- und Abwasserversorgung selbst mit Photovoltaik-Anlagen erzeugen. So würden sich die Stadtwerke mittelfristig unabhängiger von den explodierenden Strompreisen machen. Wie sich die neuen Tarife für die Bürgerinnen und Bürger auswirken, haben die Stadtwerke Winterbergbeispielhaft ausgerechnet. Für einen 4-Köpfigen Musterhaushalt mit 160 m³ Verbrauch und einer versiegelten Fläche von 200 Quadratmeter steigen die jährlichen Kosten für Wasser und Abwasser um ca. 125 Euro. Dies entspricht einer Erhöhung um ca. 15,5 Prozent.

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Strompreisbremse

Sollten die Stadtwerke Winterberg auch von der Strompreisbremse profitieren,werden die Gebühre für 2023 wieder gesenkt Noch steht nicht fest, ob und wie die Stadtwerke Winterberg AöR von der Strompreisbremse profitieren. Sollten die Stadtwerke von der Strompreisebremse partizipieren, würden die Gebühren im Jahr 2023 weniger stark steigen und auch für das Jahr 2023 rückwirkend gesenkt. Möglicherweise kann die Senkung der Gebühren auch schon vor dem Versand der Bescheide durchgeführt werden. Dies kann jedoch erst erfolgen, wenn das entsprechende Gesetzgebungsverfahren bezüglich der Strompreisbremsedurchgeführt wurden und alle entsprechenden Details geklärt sind.