Marsberg. Der Bilsteinturm wird nicht verhüllt. In Marsberg bleibt die Kerze zum ersten Mal seit über 20 Jahren aus. Was Stadt und Gewerbeverein dazu sagen
Der Bilsteinturm in Marsberg wird in diesem Jahr zur Weihnachtszeit nicht als riesige Weihnachtskerze verhüllt über der Stadt hinwegleuchten und für adventliche Stimmung sorgen. Um Energie zu sparen, argumentieren Gewerbeverein und Stadt. Seit dem 1. September gilt die Energiespar-Verordnung der Bundesregierung. Ein Punkt darin: Schmuck-Licht an öffentlichen Gebäuden soll nachts ausbleiben. Bürgermeister Thomas Schröder hat mit dem Datum den städtischen Lichtschalter umgelegt. Seit dem wird kein städtisches Gebäude nachts mehr angestrahlt.
Absprache mit Stadt
„In Absprache mit der Stadt haben wir uns nach sorgfältigem Abwägen gemeinschaftlich dazu entschlossen, in diesem Jahr den Bilsteinturm nicht zu verhüllen und anzustrahlen“, sagt David Wegener, Vorsitzender des Gewerbevereins. „Das finden wir schon sehr schade.“ Gerade in den vergangenen zwei Coronajahren sei die Bilsteinturmkerze vielen Menschen ein Zeichen der Hoffnung gewesen und habe sich zum Wahrzeichen für Marsberg entwickelt.
Lesen Sie auch:Marsberg: Exklusiver Weihnachtsschmuck vom Kreativ-Markt
Seit 23 Jahren haben Horst von Rüden mit seinem Team im Auftrag des Gewerbevereins den 25 Meter hohen Bilsteinturm in rotes Tuch verhüllt und ihm eine aufwendige drei Meter hohe Flammenkonstruktion aufgesetzt. Einen „mittleren vierstelligen Bereich“, hat sich das der Gewerbeverein jährlich kosten lassen. Um ihn alternativ zeitlich eingeschränkt erstrahlen zu lassen, dazu seien Kosten und Aufwand einfach zu hoch, so Wegener. Angedacht gewesen war, ihn über die drei Tage Weihnachtsmarkt zu verhüllen und anzustrahlen. Eine Sondergenehmigung zur Energiesparverordung hätte dies zugelassen, so Wegener.
Vor einigen Jahren hat der Gewerbeverein die Flammenkonstruktion schon auf LED umgerüstet. Um ihn ins richtige Adventslicht zu versetzen, wird die Bilsteinturmkerze vom Boden her angestrahlt. Von drei Strahlern. Die Stromkosten insgesamt hat die Stadt Marsberg seit zwei Jahren übernommen.
Alternatives Lichterfest
Mit einem Lichterfest Samstagsabends im Rahmen des Weihnachtsmarktes auf dem Kirchplatz wurde die Bilsteinturmkerze feierlich „angezündet“. Jugendliche brachten mit brennenden Fackeln das Licht zum Bilsteinturm. Vom Kirchplatz aus verfolgten die Besucher, wie die jugendlichen Fackelträger wie ein glühender Lindwurm den Bilsteinturm erklommen und das Anzünden von der Showbühne aus angezählt wurde.
Lesen Sie auch: Wie die Sauerländer Städte die Energiewende einleiten wollen
Das Lichterfest im gewohnten Rahmen fällt dieses Jahr somit auch ins Wasser. „Es soll aber eine kleine Alternative geben“, so David Wegener. Fackeln werden am Samstagabend auch wieder angezündet. „Sie werden den Weihnachtsmarkt in ein stimmungsvolles Licht tauchen. Die Besucher bekommen extralange Wunderkerzen, die sie dann möglichst alle gemeinsam anzünden sollen, um mit dem etwas anderen Lichterfest den Advent einzuläuten“, heißt es seitens des Veranstaltungsteams aus dem Gewerbeverein.
Der Weinachtsmarkt findet traditionell über dem erste Adventswochenende auf dem Kirchplatz statt. Ab Freitag, 25. bis Sonntag, 27. November lädt das Weihnachtsdorf zum Bummeln in adventlicher Atmosphäre ein.
Eine Weihnachtsbeleuchtung wird es auch geben. Vor einigen Jahren wurden auf Initiative des Gewerbevereins die Lichterbögen an den Laternen in der Innenstadt angeschafft. Jedes Jahr finanziert der Gewerbeverein das Anbringen vor der Adventszeit. Die Stromkosten übernimmt wieder die Stadt.
Sie leuchteten immer so bis Mitternacht. Um Energie zu sparen soll sie jetzt nur noch bis in den Abend hinein eingeschaltet werden. Wie Bürgermeister Schröder sagt, bleibt sie über die Weihnachtsmarkttage länger an. Die Weihnachtsbeleuchtung in den Ortsteilen wird um 19 Uhr ausgeschaltet.