Brilon. Ändert sich das Kaufverhalten in Brilon mit Blick auf den Winter und einen sparsamen Heizen wegen der Energiekrise? Ein Blick auf den Handel.

Kaufen die Menschen in diesem Jahr mehr warme Kleidung für einen besonders kalten Winter wegen Mangel an Heizung? „Ja“, sagt Marion Martini-Dornow, Verkäuferin beim Bekleidungsgeschäft Sport-Punkt in Brilon. „Die Leute kaufen gezielter.“ Während Freizeitmode, wie ein blumiges Shirt oder eine neue Leggins eher liegen blieben, seien Thermosocken und Jacken sehr beliebt. Neben der Kasse stehen auf beiden Seiten Regale mit warmen Socken aller Art. Ein Stück weiter steht ein kleiner Ständer mit ein paar Fleecejacken. „Da ist schon nicht mehr so viel dran,“ meint Martini-Dornow. „Viele kommen und sagen, ,ich brauch was warmes fürs Büro, wenn ich da den ganzen Tag nur sitze bei 18 oder 19 Grad‘“. Das gehe schon seit August so. „Aber ist ja auch klar“, meint sie, „die Leute werden ja auch verrückt gemacht. Man spricht ja nur noch von der Energiekriese“.

Den klassischen Zwiebellook bekomme jeder selbst hin

„Bei uns ist alles im grünen Bereich“, sagt hingegen Hille Vogel, Verkäuferin bei Ernsting’s family in Brilon. „Es ist ja jetzt noch nicht kalt, von daher haben wir mit allen unseren Sachen bisher einen normalen Abverkauf. Aber wer weiß schon was kommt?“

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Auch Gerd Brauer, Inhaber von Brauer Mode in Brilon, sieht keine Veränderungen. „Das ist vielleicht in anderen Geschäften, die vorwiegend Accessoires verkaufen was anderes. Aber zu uns kommen die Leute nicht wegen warmen Socken.“ Den klassischen Zwiebellook bekomme zudem jeder selbst hin, ohne sich explizit mit neuen Sachen einzudecken, meint er.(In einem Geschäft mit exklusiverer Ware ist zu erfahren, dass das Kaufverhalten des Kundenkreises wohl weniger von den aktuellen Entwicklungen abhängt. Ein weiteres Geschäft führt eher Artikel für ältere Kundschaft im Rentenalter, dort sieht man auch keine Veränderung.)