Hochsauerlandkreis. Zwei HSK-Städte verzichten auf die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt. Ob das eine gute Idee ist, diskutiert die WP Brilon im Pro und Contra

Bleiben die Städte im Hochsauerlandkreis rund um die Weihnachtszeit dunkel? Die Deutsche Umwelthilfe fordert tatsächlich dazu auf, im Zuge der aktuellen Krise auf Lichterketten und Co. zu verzichten. Und tatsächlich folgen Städte wie Olsberg und Medebach der Empfehlung und verzichten auf die Weihnachtsbeleuchtung. In anderen Städten stehen Kompromisslösungen im Gespräch. Eine gute Maßnahme? Ein Pro und Contra aus der WP-Redaktion zur Weihnachtsbeleuchtung:

Pro: Weihnachten ohne Weihnachtslichter ist für mich undenkbar!

Jana Naima Schopper: Weihnachten ohne Weihnachtslichter ist für mich undenkbar! Und doch muss ich mich nun darauf einstellen, ohne glitzernde Engel und rotnasig-leuchtende Rudolfs meine Geschenke zu kaufen. Ich verstehe den hehren Gedanken hinter dem Vorschlag der Deutschen Umwelthilfe. Energie zu sparen ist in der aktuellen Krise essenziell. Die Bürger mitzunehmen und die Hoffnung nicht zu verlieren auch. Ein Verzicht auf die Beleuchtung nehmen viele Menschen als Gängelung wahr – wieder ein Verbot. Ich sehe dahinter eine tiefere Bedeutung. Weihnachten ist das Fest der Hoffnung. Nichts brauchen wir in Zeiten von Krieg, Klimakrise und Zukunftsängste mehr, als Zuversicht. Ein bescheidenes, aber lichterfülltes und glitzerndes Fest kann Kraft schenken für die kommenden Monate.

Kompromisse, wie das frühere Abschalten nach den Feiertagen, sind legitim. Aber gänzlich darauf verzichten – auf Leichtigkeit, leuchtende Kinderaugen, „Psychohygiene“, wie es ein Briloner zu mir gesagt hat? Dazu fehlt nach den Krisenjahren die Kraft.

Contra: Ausnahmsweise einmal auf den selbstverständlichen Standard zu verzichten

Rebekka Siebers: Zugegeben, im ersten Moment fand ich die Vorstellung traurig. Aber eigentlich bedeutet der Verzicht auf Lichterketten in Innenstädten ja nicht, dass man auf die Weihnachtsstimmung verzichten muss. Die erzeugen wir schließlich selbst und in Situationen wie diesen ist dann eben Erfindungsreichtum gefragt.

Es bleibt ja trotzdem die Möglichkeit, seine Umgebung weihnachtlich zu schmücken, z.B. mit verziertem Tannengrün und Girlanden. Sogar auf stimmungsvolles Licht muss man zu Hause nicht verzichten, wenn man auf Kerzen in (sicheren!) Laternen und Teelichthalter zurückgreift. Und wenn man die dann noch auf die Fensterbänke stellt, sodass ihr Licht auch von draußen zu sehen ist, haben auch Passanten etwas davon. Ausnahmsweise einmal auf den selbstverständlichen Standard zu verzichten, kann das Fest vielleicht auch zu etwas Besonderem machen. Weil wir es bewusster wahrnehmen und kleinen Dingen, wie einem Teelicht, mehr Beachtung schenken. Und am Ende sind es die Menschen, mit denen wir zusammen sind, die wirklich wichtig sind. Wir können das gut meistern.