Hallenberg/Battenberg. Die Hallenberger Künstlerin Margret Jakobi hat Sauerländer Industriebetriebe auf ihre eigene Art gemalt. Gezeigt werden die Bilder in Battenberg.

„Industrie und Architektur“ so lautet der Titel einer Ausstellung mit Bildern von Margret Jakobi aus Hallenberg, die im Haus des Kunstvereins Battenberg in der Hauptstraße 18, eröffnet wurde. Mit kräftigen Farben und Stimmungen hat die Künstlerin sehr anschaulich heimische Ansichten eingefangen.

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Bilder heimischer Firmen

„Vertraute Bilder der alltäglichen Umgebung, wie beispielsweise die Architektur mit schwarzem Fachwerk im Sauerland sowie rotem Fachwerk jenseits der Landesgrenze Hessen, ebenso handwerkliche Betriebe und Gebäudeansichten aus der Industrie zählen zu meinen Motiven“, erklärt die Malerin. Die Bilder überraschen den Betrachter durch eine ausdrucksstarke Pinsel- und Spachtelführung.

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Kunstverein-Vorsitzender Thomas Finger begrüßte zahlreiche Gäste zur Vernissage, unter ihnen auch Bürgermeister Christian Klein und Hallenbergs ehemaligen Bürgermeister Michael Kronauge. Auf Einladung des Kunstvereins stellte Kronauge als Vorsitzender des Fördervereins Hallenberg, Kunst & Kump die Künstlerin und ihr Werk vor.

Einblicke in ganz besondere Firmen-Perspektiven von Margret Jakobi.
Einblicke in ganz besondere Firmen-Perspektiven von Margret Jakobi. © WP | Privat

Schon als Schulkind und beim „Kühehüten“ habe die Hallenbergerin Margret Jakobi gerne gemalt. Seit 2005 hat sie regelmäßig Workshops besucht und in 2011 erstmals ihre Werke im Kump und 2016 im Rathaus in Hallenberg ausgestellt. Es waren damals ortstypische Hallenberger Denkmäler und alte Häuser, die im Kump gezeigt wurden. Später war es Hallenberger Wirtschaftsarchitektur.

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Kronauge lobte die Idee von Margret Jakobi, die reizvollen Ansichten der Hallenberger Häuser und Firmenstandorte in Öl, Acryl und Spachteltechnik festzuhalten und bezeichnete die Bilder als ein Abbild der Wirtschaftskraft der Region: „Die Region Sauerland/Südwestfalen ist die größte Industrieregion Nordrhein-Westfalens. Dass wissen leider viele nicht. Wenn man dann noch die Firmen aus Allendorf, Battenberg und Bromskirchen dazu nimmt, Viessmann, Hoppe, Ante, dann leben wir hier in einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Deutschlands. Und auch Hallenberg ist ein Teil davon. Mit Kusch und Borbet haben wir zwei Weltmarktführer in unseren Reihen. Firmen mit Zweigwerken in der ganzen Welt, international tätige Firmen, aber auch viele Handwerksbetriebe mit Tradition. Ich freue mich, dass Margret Jakobi sie alle gemalt hat.“

Einen kleinen Blickwinkel eingefangen

Margret Jakobi hat dabei immer nur einen kleinen Blickwinkel eingefangen. Ein Stückchen Firma, ein spannender Ausschnitt, so wie sie ihn gesehen und mit Pinsel und Spachtel festgehalten hat. Das Förderband von Borbet, auf dem Räder für die gesamte Automobilbranche transportiert werden, wobei Förderband und Fördertechnik von der Firma Siepe kommen. Die Kleinwächter-Lkw, die europaweit unterwegs sind oder die Stühle und Objektmöbel von Kusch, die auf vielen Flughäfen und Kongresshallen in der Welt zu finden sind. Die besonderen Badmöbel von Diedrichs Creativ Bad und Technische Möbelwerke 2 plus, Türen-Schäfer, die traditionelle Wollspinnerei Dickel und vieles mehr.

Schon immer Farbkasten und Stift dabei gehabt

Geöffnet ist die Ausstellung dienstags von 16.30 bis 18.30 Uhr, sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter 064 52/93 21 80 oder per E-Mail an info@kunstverein-battenberg:

Margret Jakobi ist ein Hallenberger Kind. In Hallenberg geboren, in Hallenberg aufgewachsen, immer in Hallenberg gelebt. Bereits als Schulkind hat sie gemalt. Sogar beim Kühehüten hat sie immer den Farbkasten oder Stifte dabei gehabt, um Dinge aus der Natur zu malen. Sie war damals schon sehr erfinderisch, mit den bescheidenen Möglichkeiten, hat sie z.B. aus zerschlagenen Fliesen Mosaike erstellt. Sie hat getöpfert, Seidenmalerei und Nähen ohne Ende.


Irgendwann sagte sie: „Mit 60 fange ich an zu malen“. Die Familie hat nicht so lange gewartet, sondern ihr einige Jahre früher eine Staffelei geschenkt. Das war gut so. Seit 2005 hat sie regelmäßig Workshops besucht in Frankenberg, Bad Wildungen, im Kloster Hardehausen und Kloster Dalheim, Workshops mit chinesischen Künstlern oder für Aktmalerei. 2011 hat Margret zum ersten Mal ihre Bilder im Kump ausgestellt.

Aber auch das Handwerk und viele Familienbetriebe finden sich in der Ausstellung wieder. „Schlendern Sie durch die Ausstellung und entdecken Sie die Firmen unserer Region von einer anderen Seite und mit den Augen der Künstlerin Margret Jakobi“ empfahl Kronauge.

Mit einem Grußwort überraschte Hermine Jakobi ihre Großmutter und die Gäste. „Seit ich denken kann, ist die Galerie bei meiner Oma. Ich habe damit immer verschiedene Künstler verbunden, aber nicht meine Oma. Bis ich irgendwann festgestellt habe, dass meine Oma die Künstlerin ist. Ich bin wirklich stolz, eine Oma zu haben die das kann: Sie malt. Du setzt Deine Sicht auf die Welt in Deinen Bildern um und das möchte ich von Dir lernen.“