Hochsauerlandkreis. Der HSK verdient Millionen mit seinen stationären Blitzern. Wir zeigen, wo die Blitzer stehen – und welche Anlagen am häufigsten auslösen.
Nur kurz Gas gegeben, ein unaufmerksamer Moment und zack - geblitzt. Auch im Hochsauerlandkreis wird viel Geld mit Blitzanlagen erzielt. Wo die Blitzer stehen und wie viel Geld der Kreis damit „verdient“ - ein Überblick.
Im HSK gibt es insgesamt sieben vom Kreis fest installierte Blitzer. Zusätzlich gibt es vier mobile Blitz-Fahrzeuge mit wechselnden Standorten und einen sogenannten Enforcement-Trailer, der ebenfalls mobil im Einsatz ist. Drei dieser stationären Blitzanlagen befinden sich in Meschede und eine in Brilon-Alme. Die restlichen drei Blitzer stehen jeweils in Winterberg, Eslohe und Olsberg.
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Die mobilen Messanlagen werden an Gefahrenstellen aufgestellt. Das seien zum Beispiel Stellen, an denen sich Unfälle häufen oder Streckenabschnitten, auf denen eine erhöhte Unfallgefahr angenommen werden müsse, erklärt Jürgen Uhl, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises. Außerdem werden sie an Orten und Strecken, die häufig von Fußgängern oder Radfahrern genutzt werden, eingesetzt. Auch in unmittelbarer Nähe von Baustellen oder ähnlichen Engpässen an der Straße stehen die mobilen Blitzer häufig.
Mobile Messanlagen flexibel einsetzbar
Zusätzlich wird auch an Orten, an denen überdurchschnittlich häufig Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbeschränkungen festgestellt werden, regelmäßig kontrolliert. Mobile Messanlagen seien flexibel und flächendeckend schnell einsatzbereit, sagt Jürgen Uhl. Derzeit seien fünf Mitarbeiter für diesen Messbetrieb eingesetzt. Die meisten Geschwindigkeitsverstöße stelle aber die stationäre Messanlage in Meschede an der Remblinghauser Straße fest, so Uhl weiter. Dahinter folge der ebenfalls fest installierte Blitzer in Olsberg an der Carlsauestraße auf Platz zwei.
Das „verdient“ der Kreis an den Blitzern
Aus der Geschwindigkeitsüberwachung habe der Kreis in den letzten zwei Jahren etwa 3,5 Millionen Euro gewonnen, erklärt Uhl. Aufgrund des neuen Bußgeldkataloges ab dem 9. November und der damit einhergehenden Erhöhung der Bußgeldbeträge könne in diesem Jahr sogar mit noch mehr Einnahmen gerechnet werden.
Die Zahl der gültigen Messungen für die stationären Geschwindigkeitsmessanlagen im Kreisgebiet im Jahr 2022 (Januar bis August) sind schon jetzt sehr hoch. In Meschede an der L740, Remblinghauer Straße 23 gab es 9374 gültige Messungen, die maximale Geschwindigkeitsüberschreitung lag bei 104 km/h (bei erlaubten 50 km/h) In Meschede-Berge, L 541, Oberberger Straße 101 wurden 7004 gültige Messungen gezählt, die maximale Geschwindigkeitsüberschreitung lag bei 106 km/h (bei erlaubten 50km/h) In Olsberg, Carlsauestraße, waren es 6.640 gültige Messungen – maximale Geschwindigkeitsüberschreitung: 92 km/h (bei erlaubten 50km/h) In Winterberg-Siedlinghausen auf der L 740 wurden 1942 gültige Messungen gezählt, die maximale Geschwindigkeitsüberschreitung lag bei 97 km/h (bei erlaubten 50km/h) In Meschede-Wehrstapel waren es 1384 gültige Messungen mit maximaler Geschwindigkeitsüberschreitung von 98 km/h (bei erlaubten 50km/h). In Brilon-Alme auf der B 480 wurden 80 gültige Messungen gezählt, die Geschwindigkeitsüberschreitung lag bei maximal 117 km/h (bei erlaubten 50km/h). Die stationäre Anlage in Eslohe-Wenholthausen war in diesem Jahr aufgrund eines technischen Defekts nicht in Betrieb.
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Aber nicht nur der Kreis, sondern auch die Polizei kontrolliert die Geschwindigkeit regelmäßig im HSK-Gebiet. Nicht angepasste Geschwindigkeit sei überall feststellbar, so die Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis. Auf gut ausgebauten, breiten Straßen außer Orts, aber auch im innerörtlichen Bereich, wie zum Beispiel in Wohngebieten fahre man zu schnell. Mit einem Laser-Messgerät könne aber überall die Geschwindigkeit überprüft werden. Normalerweise würde die Polizei täglich an verschiedenen Stellen im gesamten Kreisgebiet blitzen.
Zu hohe Geschwindigkeit Hauptunfallursache
Die genauen Stellen kann man den wöchentlichen Veröffentlichungen der Kreispolizei entnehmen. Zu konkreten Entwicklungen könne die Polizei keine grundlegende Aussage treffen, da nur die Zahl der festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen dies nicht abbilde. Man müsse außerdem verschiedene Faktoren, wie die Anzahl der Überwachungsstunden, die jeweilige Verkehrsdichte, Wetterverhältnisse, den Wochentag oder die Uhrzeit mit einberechnen. Auch andere Einflussfaktoren wie ÖPNV-Nutzung zum Beispiel durch das 9-Euro-Ticket spielten eine Rolle.
Die Kreispolizei HSK sagt außerdem, dass nicht angepasste Geschwindigkeit generell als eine der vorrangigen Unfallursachen anzusehen sei. Das gelte insbesondere für Unfälle mit Personenschäden auf Landstraßen.