Willingen. Beim Willingen Open Air am Wochenende werden 20.000 Gäste erwartet. Der technische Aufwand ist groß: Allein 10 Kilometer Kabel werden benötigt.

Die Sonne brennt auf dem Hang oberhalb des Sauerland-Stern-Hotels. Inmitten von Transportern, Gabelstaplern und Zelten befindet sich die Bühne, die allerdings erst zur Hälfte aufgebaut ist. Das nackte Gerüst ist zu erkennen, vom Bühnendach hängen Kabel herunter und überall stehen Kisten umher. Bühnenbauer laufen durcheinander und rufen sich gegenseitig Anweisungen zu. Wo jetzt noch Chaos herrscht, stehen am Wochenende beim ersten „Willingen Open Air“ die Fantastischen Vier sowie Sarah Connor und Max Giesinger vor tausenden Zuschauern auf der Bühne. Bis dahin ist jedoch noch einiges zu tun.

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Die heimischen Veranstalter Gisbert Kemmerling und Sven Schütz sind ebenfalls vor Ort. Die Idee zum Willingen Open Air kam ihnen bereits vor vielen Jahren - von da an war es jedoch ein steiniger Weg: „Wir mussten die Veranstaltung schon zweimal verschieben und sind deshalb umso glücklicher, dass es jetzt endlich klappt“, erklärt Gisbert Kemmerling. Seit Großveranstaltungen wieder erlaubt sind, laufen die Planungen auf Hochtouren. In diesen Tagen ist er besonders für die Zusammenarbeit mit Behörden zuständig: Parkplätze, Zufahrtswege, Pressearbeit und Sponsoren - all diese Dinge müssen geregelt werden. Schließlich werden am Freitag 5.000 und am Samstag sogar 15.000 Zuschauer erwartet.

Ticket-Gewinner

Stefan Bauermeister und Silvia Hansmeier haben die 2 x 2 Karten für das Fanta4-Konzert am Freitag gewonnen.

Weitere Tickets für Fanta4 sowie für Sarah Connor und Max Giesinger am Samstag sind auf www.ticketheimat.de erhältlich. Auch an der Abendkasse werden noch Karten verkauft.

Der Einlass für Besucher ist gegenüber der Bühne im oberen Bereich, der Einlass für VIP-Gäste unten neben der Bühne am großen VIP-Zelt.

In Willingen wird an diesem Wochenende wieder gefeiert. Gestartet wird auf der Open-Air-Bühne am Freitag, 5. August, mit den Fantastischen Vier. Am Samstag werden dort Sarah Connor und Max Giesinger zu sehen sein. An beiden Tagen lässt sich das Gelände gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen. Die Regionalbahnlinien RB97/RE97 (Brilon Stadt <> Brilon Wald <> Willingen <> Korbach <> Frankenberg <> Marburg) bedienen an beiden Tagen regelmäßig den Bahnhof Willingen. Für die Abreise stehen mehr Kapazitäten zur Verfügung. Am Samstagabend zur Rückfahrt wird der Fahrplan außerdem um zusätzliche Fahrten ergänzt.

Späteste Rückfahrt

So besteht die letzte Reisemöglichkeit aus Willingen nach Korbach um 23.40 Uhr mit Ankunft um 0.02 Uhr mit SEV-Busanschluss nach Kassel und ins Ruhrgebiet mit einem Sonderzug der Linie RE57 ab Willingen um 23.36 Uhr. So können Fahrgäste komfortabel, klimafreundlich und günstig mit dem 9-Euro-Ticket zu den Konzerten anreisen. Einzelne Fahrten werden durch Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen bedient. In den Bussen ist die Fahrradmitnahme nicht möglich. Mehr Infos erhalten Fahrgäste auf nvv.de/fahrplanauskunft, in der NVV-App oder am gebührenfreien NVV-ServiceTelefon unter 0800-939-0800.

Willingen bietet einzigartige Kulisse

Das erste Willingen Open Air läuft in Kooperation mit dem Veranstalter Rosenhof und der Künstleragentur a.s.s. concerts & promotion. Christoph Hengholt, Rosenhof-Geschäftsführer, ist für das Event extra aus Osnabrück angereist. „Willingen ist die perfekte Location“, erklärt er. Die Gemeinde sei in der Veranstaltungsszene bekannt und biete mit der Landschaft im Hintergrund eine einzigartige Kulisse. Alle Beteiligten legen besonders auf das familiäre Publikum Wert: Ihr Ziel ist, eine Premium-Veranstaltung im Bereich Rock und Pop zu etablieren, bei der jedes Jahr wechselnde Künstler auftreten. „Wir sind gekommen, um zu bleiben und wollen abliefern“, so Christoph Hengholt.

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Bei einem Rundgang über das Gelände fällt auf, wie viel tatsächlich noch erledigt werden muss. Die Bühne ist noch nicht verkleidet, Ton und Licht sind noch nicht angebracht. „Wir müssen bis Freitagmorgen fertig sein, dann nehmen die Behörden den Aufbau ab“, erklärt Gisbert Kemmerling. Aufgrund von Sicherheitsanforderungen und Gesetzen zum Brandschutz kommen das Ordnungsamt, das Bauamt sowie die Feuerwehr und überprüfen alles. Darüber hinaus seien auch Hygienevorschriften an Schank- und Essenswägen einzuhalten.

Sven Schütz, Christoph Hengholt und Gisbert Kemmerling (von links) sind die Veranstalter des Konzertes in Willingen.
Sven Schütz, Christoph Hengholt und Gisbert Kemmerling (von links) sind die Veranstalter des Konzertes in Willingen. © Luisa NiedeR

10 Kilometer Kabel für Licht und Ton

Produktionsleiter Erich Thon verrät, die Veranstaltung benötige 10 Kilometer Kabel und für die Bühne 12 Tonnen Stahl. Neben 50 Dixi-Klos gäbe es außerdem zwei Bühnenaggregate, die jeweils über 450.000 Watt verfügen. Der Produktionsleiter ist bis zum Start der Veranstaltung damit beschäftigt, den Aufbau der Bühne zu überwachen. „Ich weise Ordner und die Security ein und bin im ständigen Kontakt mit dem Deutschen Wetterdienst“, sagt er. Für Notfälle stünden 20 Sanitäter zur Verfügung und Rettungswege würden frei gehalten. „Man kann sagen, wir sind für alle Eventualitäten ausgerüstet“, so Erich Thon.

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Das Event ist laut Sven Schütz für die gesamte Gemeinde gewinnbringend. „Viele Zuschauer verbringen den ganzen Tag in Willingen oder übernachten hier, deshalb sind Hotels und die Gastronomie dieses Wochenende komplett ausgebucht“, verrät der Veranstalter. Das Konzert sei zudem eine Chance, die Gemeinde an die Leute zu binden - Gäste sollen sich an eine gute Zeit erinnern und zum Wiederkommen bewegt werden. „Es gibt nichts Schöneres, als den Leuten Freude zu bereiten“, so Hengholt. Bis Freitag und Samstag alles reibungslos über die Bühne geht, müssen er und seine Kollegen jedoch noch viele Dinge koordinieren und überprüfen, um den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen.