Brilon. 500 Punkrockfans feierten mit Bands bei Brilon Laut. Rustikarl-Sänger Christian Ester gehört zu den Organisatoren und sagt, was nun geplant ist.
Mit gleich sechs überregional bekannten Bands ging am Wochenende das Brilon-Laut-Open -Air auf dem Campingplatz über die Bühne. Rund 500 Punkrockfans aller Altersklassen feierten bei strahlendem Sonnenschein bis tief in die Nacht ihre Musik und das Leben. Auch das Campingangebot wurde mit etwa 30 gebuchten Plätzen gut angenommen. Die WP hat mit Christian Ester von den Briloner Lokalmatadoren „Rustikarl“ gesprochen, von denen einige maßgeblich an der Organisation des Festivals beteiligt waren und inzwischen auch weit über das Sauerland hinaus Bekanntheit erreicht haben.
Nach dem überragenden Erfolg von „Mein Freund ist Sauerländer“ 2021 haben Sie in diesem Jahr mit „Brilon Laut“ noch einmal eine Schüppe draufgelegt. Wie ist denn die Organisation abgelaufen?
Christian Ester: Ja, letztes Jahr ist das ja noch unter „Mein Freund ist Sauerländer“ gelaufen und da hatten wir natürlich noch sehr viele Beschränkungen durch Corona. Dann haben wir gesagt ,das machen wir nie wieder!’, weil man dadurch einfach sehr viel Mehraufwand hatte. Aber im Winter juckte dann doch so ein bisschen die Langeweile und so fing man dann einfach an ein bisschen zu gucken und zu planen, ja und daraus ist dann das Brilon-Laut-Open-Air entstanden. Erst wusste da gar keiner was von, ich hab zu Anfang einfach auf eigene Faust mal ein paar Bands angefragt und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Dann kam immer mehr und mehr und so kamen etliche Leute zusammen.
Hatten Sie noch weitere Unterstützung?
Mein Vater war mit dabei sowie Claude und Daniel Legge aus Marsberg. Viel Arbeit, aber wenn alle mit anpacken geht sowas eben. Um die dreißig Leute haben anschließend auch beim Aufräumen geholfen und den Campingpark wieder blitzeblank geputzt.
Erzählen Sie doch mal was zu den Bands.
Bands sind immer so ’ne Sache. Man fragt sich natürlich: Wer zieht Leute? Wen holt man? Unser Line Up war, denk ich, ein gut geschnürtes Paket mit geilen Bands, die überregional in ganz Deutschland bekannt sind und schon ein bisschen was gerissen haben. „Montreal“ als Headliner und davor „Hi! Spencer“, das war ’ne mega Kombi, „Marathonmann“ mit dabei, „Raum 27“, die im Moment richtig durch die Decke gehen. „Focus“ waren letztes Jahr mit dabei und die sind einfach mega geil drauf. Bei denen stellte sich gar nicht die Frage, ob die kommen, das war schon Gesetz. Wir von Rustikarl waren als ,einheimische’ Band natürlich auch mit dabei und egal mit wem man gesprochen hat, alle fanden das Line Up geil und waren zufrieden.
Sie hatten ja einen kleinen „Unfall“ auf der Bühne. Was war denn da mit Ihrem Zahn los?
Ja, das war ein bisschen mysteriös, das ist mir auch noch nie passiert. (lacht) Ich bin von meiner Box runter gesprungen und dabei hab’ ich mir das Mikro ins Gesicht gehauen und als ich unten aufgekommen bin, war da natürlich mein Zahn davor und da ist sofort ein Stück abgebrochen.
Was war denn Ihr persönliches Highlight?
Eigentlich das ganze Fest. Es ist einfach Wahnsinn, was da alle mit Manpower auf die Beine gestellt haben und dann abends auf der Bühne zu stehen und in die ganzen strahlenden Gesichter zu sehen, wie alle einfach Bock haben, wir haben richtig Schwein mit dem Wetter gehabt und das war für mich einfach das Größte. Zu sehen wie es allen Spaß macht, was man da organisiert hat.
Wie fiel das Feedback der anderen Bands aus?
Die anderen Bands kommen ja alle aus Großstädten, aus München, aus Berlin, aus Bremen und so weiter und für die war es natürlich mal was Besonderes „auf’m Dorf“ zu spielen und zu sehen, dass auch in den ländlichen Regionen der Rock noch lebt und das haben wir gut unter Beweis gestellt. Und da sagten die anderen Bands dann auch: ,Das ist richtig nice, was ihr hier auf die Beine stellt, bleibt weiter dran, das hat Potential.’
Geht es jetzt mit den Planungen direkt wieder los?
Klar, nach dem Festival ist vor dem Festival, aber wir müssen das jetzt erstmal ein bisschen sacken lassen und gucken, ob alles so passte. Wir werden auf jeden Fall wieder was machen, aber ob jetzt nächstes Jahr oder in zwei Jahren das halten wir einfach mal noch offen.
Was gibts Neues von Ihrer Band Rustikarl? Auf was dürfen sich die Fans freuen?
Ja, von Rustikarl gibt´s jetzt ein bisschen was Neues auf die Ohren. Wir haben Freitag schon unsere erste Single von der neuen EP rausgebracht die „Hackedicht“ heißt und die kam auf dem Festival meiner Meinung nach auch recht gut an. Weitere Songs folgen in den nächsten Wochen. Fünf Stück insgesamt kommen noch raus.
Zeit für ein Schlusswort...
Ich fand es war eine rundum gelungene Veranstaltung, das werden wir auf jeden Fall wieder machen. Fetten Dank noch-mal an Axel und Petra Terhardt vom Campinggelände, zwei mega mega geile Leute, die das ja überhaupt erst ermöglichen, das wir da oben alles so durchziehen können wie wir das wollen. Und ich kann einfach nur immer einen Satz wiederholen: ,Nicht verzagen, Axel fragen!’ Egal bei welchem Problem, er hat immer für alles eine Lösung und das ist einfach top so jemanden dabei zu haben und das Gelände zur Verfügung stellt.