Marsberg. Jennifer Pfalz aus Marsberg fotografiert Fantasy-Motive und Cosplayer. Für die WP-Leser zeigt sie ihre schönsten Motive in einer Fotostrecke.
Jennifer Pfalz Instagram-Seite @_thorinline_photography ist wie ein Fenster in eine andere Welt. Bärtige Damen. Kämpfende Wikinger. ES, aus dem Gruselklassiker von Stephen King mit roten Luftballons in den Klauen. Hexen, grinsende Kürbisse, blutende Herzen und ein torkelnder Pirat namens Captain Jack Sparrow. Jennifer Pfalz (26) aus Marsberg fotografiert unter dem Namen „Thorinline Photography“ Fantasymotive aus beliebten Filmen, Serien und Büchern. Eine Arbeit, die ihrer Leidenschaft für das Genre entspringt.
Arbeit mit der Kamera gefällt ihr am besten – sie entdeckt Cosplay
Die 22 schönsten Bilder der Marsberger Fantasyfotografin
„Ich war schon immer kreativ“, sagt Jennifer Pfalz. Vor sechs Jahren kommt sie aus Sachsen-Anhalt nach Marsberg. Schon damals beschäftigt sie sich mit der Kamera, fotografiert nicht nur sondern filmt auch. Sie studiert damals Kultur- und Medienpädagogik, doch die Arbeit mit der Kamera gefällt ihr am besten. Für ihre Abschlussarbeit sucht sie sich ein besonderes Thema: Cosplay. Freunde haben ihr die Szene vorgestellt. Wörtlich übersetzt heißt Cosplay soviel wie „Kostümspiel“. Der Trend kommt aus Japan, genauer aus der Anime-Szene. Fans verkleiden sich in aufwendigen und teuren Kostümen wie Serienhelden, Buchfiguren oder Filmstars. Aus ihrer Abschlussarbeit entsteht ein Hobby. „Thorinline Photography“.
Jennifer Pfalz schreibt Models im Netz an – oder geht auf Fototreffen
„Die Models, die ich anschreibe, haben aufwendige Kostüme zusammengestellt und wollen die gerne shooten und auf Bildern festhalten“, erklärt Jennifer Pfalz. Voraussetzung für diese Shootings ist, dass die Models die passenden Kostüme mitbringen. „Ich arbeite dann mit den Models die Locations aus. Entweder sind die schon vorbestimmt oder ich mache einen Vorschlag.“ Am vereinbarten Ort werden die letzten Handgriffe am Kostüm erledigt, dann kann Jennifer Pfalz fotografieren.
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Model und Fotograf finden sich oft im Internet. „Es gibt bestimmte Ausschreibungen zu Themen. Das kann ganz unterschiedlich sein, mal Horror, mal Herr der Ringe“, erzählt die Marsbergerin. Die Wikinger hat Jennifer Pfalz über Facebook gefunden. „Im Netz werden Fototreffen organisiert. Die Models kommen in den Kostümen und mehrere Fotografen dürfen dabei sein und Fotos machen. Das sind große Treffen für die ich auch schon weiter fahre.“ Dort knüpft sie Kontakte – und echte Freundschaften, wie sie sagt. „Ich treffe interessante Leute und kann mich mit kreativen Menschen austauschen.“ Mit manchen Models shootet sie mittlerweile regelmäßig.
„Das Fotografieren ist ein bisschen wie zeichnen üben. Man muss ich ausprobieren und schauen, was einem liegt“, sagt Jennifer Pfalz. Im Internet stöbert sie nach Posenanleitungen von Influencern und Inspiration für Licht, Kostüm und Location. Mit einem Programm erstellt sie ein eigenes Preset. Das legt Filter und bestimmte farbliche Stimmungen über die Bilder, die immer Jennifer Pfalz’ Stil zeigen. Dunkel, mythisch, kontrastreich. „Zuviel bearbeite ich die Bilder nicht, ich versuche mit Lichtreflexen zu arbeiten“, sagt sie.
Via Instagram teilt Jennifer Pfalz ihre Bilder
Via der Fotoplattform Instagram teilt sie ihre Bilder. Geld verdient sie damit nicht. „Die Rückmeldungen sind immer positiv, gerade wenn ich Shootings wie das mit den Wikingern teile.“ Ob sie irgendwann beruflich vollständig als Fotografin durchstarten möchte, kann sie nicht sagen. Bisher schießt sie die Bilder nur in ihrer Freizeit, fühlt sich in ihrem eigentlichen Job sehr wohl. Für die Zukunft hat Jennifer Pfalz noch einige Pläne. „Ich würde gerne ein Herr der Ringe Shooting machen. Oder etwas mit Vampiren, Meerjungfrauen oder Star Wars.“ Als nächstes stehen Treffen mit Hocus Pocus-Cosplayern an, passend zum gleichnamigen Horror-Streifen mit drei Hexen. „Ich kann mir richtig gut vorstellen, die Bilder hier in Brilon zu schießen, vielleicht in einer der Gassen in der Innenstadt“, sagt sie. Sie hat den Blick für das fantastische im Alltag, für das bisschen Magie.
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„Ich habe schon immer sehr gerne Fantasy gelesen“, sagt sie. Herr der Ringe ist ihr Lieblingsbuch. „Ich kann so der Realität entfliehen in andere, ausgedachte Welten.“ Ihre Lieblingsfiguren sind Zwerge, deswegen nennt sie sich im Netz auch „Thorinline“ – nach dem bekannten Zwerg aus Der Hobbit von Tolkien.