Hochsauerland. Die Hitzewelle hat das Sauerland erreicht. Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht eine amtliche Unwetterwarnung. Die Fakten zur Gluthitze.

Die womöglich heißesten Tage des Jahres stehen bevor. Am Dienstag und auch am Mittwoch erreichen die Temperaturen selbst in den Hochlagen des Hochsauerlands zum Beispiel rund um Winterberg um 30 Grad, in den Tälern werden verbreitet um 35 Grad gemessen. Die höchsten Temperaturen im Hochsauerland werden bei 37 Grad liegen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben, die auch für den gesamten Hochsauerlandkreis gilt. Es gilt eine amtliche Warnung vor Hitze. Der DWD definiert eine Hitzewarnung, wenn zwei Tage in Folge eine starke Wärmebelastung von über 32 Grad erwartet wird und es nur eine geringe nächtliche Abkühlung gibt. Als nächste Unwetterwarnstufe kann der DWD eine Warnung vor extremer Hitze ausrufen. Dann geht die gefühlte Temperatur über 38 Grad.

Hitze in NRW: Hier gibt es Tipps zur Abkühlung

Das für die Hitzewelle verantwortliche Hochdruckgebiet „Jürgen“ wird zum Mittwoch nach Osten abgedrängt und dann fließt im Laufe des Tages und vor allem in der Nacht zu Donnerstag etwas kühlere Meeresluft ein. Diese bestimmt vor allem den Donnerstag, welcher im Tagesverlauf nur noch einzelne Niederschläge bringt. Zum Freitag und Samstag baut sich voraussichtlich wieder eine südwestliche Strömung auf, die damit verbundenen heißen Temperaturen breiten sich voraussichtlich bis zur Mitte Deutschlands aus. Im Norden bleibt es wohl kühler - wo das Sauerland an dieser Luftmassengrenze liegt, ist noch unsicher. Bei den weiteren Aussichten tendiert Wetterexperte Julian Pape eher dazu, dass erneut heißer Luft aus Südwesteuropa zu uns vordringt.

Die Aussichten im Hochsauerland für die kommenden Tage:

Das Wetter auf dem Berg

Es war am 25. Juli 2019 und ist damit erst knapp 3 Jahre her als der bisherige Temperaturrekord auf dem Kahlen Asten aufgestellt wurde. 31,9 Grad waren an diesem Tag 0,6 Grad mehr als beim vorherigen Rekord, der im Verlauf des Hitzesommers 2003 gemessen wurde. Am Dienstag und voraussichtlich auch am Mittwoch kommen wir sehr nahe an diese Rekordwerte heran. Ob sie möglicherweise geknackt werden, ist allerdings kaum vorherzusagen. Heiß wird es so oder so und dafür verantwortlich ist das Hochdruckgebiet „JÜRGEN“, welches langsam weiter nach Osteuropa zieht und uns gemeinsam mit einem kleinen Tief über Westeuropa die heiße Mittelmeerluft heranführt. Diese ist zunächst ausgesprochen trocken und daher trotz der hohen Temperaturen noch einigermaßen gut auszuhalten. Im Laufe des Mittwochs werden die Wolken etwas zahlreicher, Schauer und Gewitter bilden sich aber voraussichtlich erst im Laufe des Abends oder in der Nacht zu Donnerstag. Sie führen dann etwas frische Luft heran, so dass man an diesem Morgen mit Temperaturen um 15 Grad auch wieder etwas besser durchlüften kann. Tagsüber ist zunächst noch der ein oder andere weitere Schauer möglich, bevor im Laufe des Tages wieder häufiger die Sonne scheint.

Lesen Sie auch: Winterbergs Hotel Liebesglück: Diese Infos sind für viele neu

Das Wetter für die Medebacher Bucht und Marsberg

Die Niederschlagsbilanz des bisherigen Monats macht weiterhin einen sehr traurigen Eindruck. An der Wetterstation an der Naturparkschule in Hallenberg stehen wie fest zementiert lediglich 3 Liter pro Quadratmeter. Extrem wenig bedenkt man, dass bei der aktuell starken Sonneneinstrahlung und den hohen Temperaturen rund 5 - 6 Liter am Tag verdunsten. Es müsste also einiges nachgeführt werden an flächendeckendem Regen, doch dieser ist bis auf weiteres nicht in Sicht. Den Dienstag und auch weite Teile des Mittwochs darf man getrost als staubtrocken empfinden, bei nur wenigen Wolken liegt die Luftfeuchtigkeit am Nachmittag oft unter 30 %. Dies ist sehr belastend für die Natur, für den Menschen hilft es allerdings die Temperaturen um 35 Grad etwas besser auszuhalten. In der Nacht zum Mittwoch sinken die Temperaturen in den Höhenlagen rund um Medebach, Hallenberg und Marsberg nicht unter 20 Grad, direkt an den Flussläufen kann es immerhin noch auf recht angenehme 15 Grad hinabgehen. Einige größere Quellwolken am Mittwochnachmittag und Abend deuten eine Wetteränderung an, die sich mit Schauern und Gewittern in der Nacht zu Donnerstag fortsetzt. Tagsüber dann bald wieder freundlicher bei deutlich kühleren Temperaturen.

Das Wetter für den Nordkreis

Nach dem bereits hochsommerlichen Juni verlief die erste Hälfte des Julis recht gemäßigt mit insgesamt angenehmen Temperaturen, die weitgehend im Normalbereich lagen. Was allerdings fehlte war der Niederschlag. Auch wenn es rund um Olsberg und Brilon mit rund 10 - 15 Liter pro Quadratmeter etwas mehr Regen als im Großteil des Sauerlandes gegeben hat, nun steht zunächst erstmal eine sehr heiße Phase bevor, die mit dem Dienstag und dem Mittwoch einen doppelten Höhepunkt erreicht. An beiden Tagen sind Temperaturen um 35 Grad zu erwarten, was auch entlang der Ruhr und auf der Briloner Hochfläche Werte sehr nah an den Rekorden ist. Die Nacht zum Mittwoch wird vor allem in etwas höheren Lagen eine tropische Nacht mit Temperaturen über 20 Grad werden, der ein oder andere wird daher wohl nur schwer in den Schlaf finden. Nach nochmal heißen Temperaturen am Mittwoch nähert sich im Laufe des Nachmittags und des Abends aus Westen etwas kühlere Luft, die mit einigen Schauern und Gewittern allerdings nur langsam nach Osten vorankommt. Wolken und einzelne Niederschläge liegen am Donnerstagmorgen noch über unserer Region, zum Nachmittag ist es dann allgemein wieder freundlicher. Dazu gehen die Temperaturen um einige Grad zurück, sie liegen aber mit Werten um 25 Grad weiterhin im sommerlichen Bereich.

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

Trend: Eine richtige, länger andauernde Abkühlung ist vorerst nicht in Sicht. Trotzdem sind bis zum Start ins Wochenende mit Werten um 25 Grad einige etwas kühlere Tage zu erwarten. In der neuen Woche ist die Wahrscheinlichkeit für weitere sehr warme und sogar heiße Tage deutlich erhöht.