Wulmeringhausen. 150 Jahre St.-Nikolaus-Schützenbruderschaft in Wulmeringhausen: Eine besondere Rede zeichnet den Festakt aus.

Ein stimmungsvoller Festakt und ein gemütliches Beisammensein bildeten jetzt den Auftakt der Feierlichkeiten aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der St.-Nikolaus-Schützenbruderschaft. Nicht nur die Schützen, sondern auch zahlreiche Dorfbewohner und einige Ehrengäste ließen es sich nicht nehmen, dem größten Verein des Dorfes zu gratulieren.

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Corona macht die Pläne für den Festakt zunichte

Eigentlich sollte dieser runde Geburtstag bereits im Januar offiziell gefeiert werden, doch das Corona-Virus machte die Pläne zunichte. Umso mehr nutzte man jetzt die Gelegenheit, endlich mal wieder zu feiern und zwar bei zünftiger Blasmusik der Musikkapelle aus Hirschberg.

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Nach dem Einmarsch des Schützenvorstands verwies Hauptmann Jürgen Becker in seiner Begrüßung darauf, dass in diesem Jahr gleich mehrere Jubiläen zusammenfallen. Nicht nur das 150-Jährige der Bruderschaft, sondern die 30-jährige Partnerschaft mit der Warsteiner Brauerei, nachdem 100 Jahre „Paderborner“ auf Schützenfest ausgeschenkt wurde. Ganz besonders hob Hauptmann Becker die außergewöhnliche Freundschaft zur Musikkapelle Hirschberg hervor, die seit 50 Jahren ununterbrochen als Festmusik auf dem Schützenfest für Stimmung sorgt. Ein dickes Lob zollte er auch den Ortsvereinen für die gute Zusammenarbeit. Er nannte sie das Fundament für ein harmonisches Zusammenleben und -wirken. Sein besonderer Dank galt aber seinen derzeitigen und ehemaligen Vorstandskollegen und auch den Vereinsmitgliedern, die sich im besonderen Maße durch ihr Engagement verdient gemacht haben.

Festansprache appelliert an Werte wie Glaube und Freiheit

In seiner Festansprache unterstrich der Vorsitzende des Sauerländer Heimatbundes, Elmar Reuter, dass das Schützenwesen maßgeblich zum Frieden und Beistand in dunklen Zeiten beigetragen und sich dabei den Werten „Glaube, Sitte und Heimat“ verschrieben habe. Das Schützenwesen stifte Gemeinschaft, sei vor Ort präsent und gebe Orientierung, so Elmar Reuter. Um den Wert „Glaube“ sei es in einer kritischen Betrachtung nicht einfach gestellt, gerade auch weil die katholische Kirche in einer selbst gemachten Krise stecke. Doch solle dieser Wert nicht zurückgedrängt werden, da darin auch die Freiheit, die gerade auch im Dienst am Nächsten erwächst, ein zentraler Bestandteil für ein Zusammenleben sei. Demokratie und unsere Gesellschaft brauche, so der ehemalige Bürgermeister, auch den „sittlichen Auftrag“, um zu verdeutlichen, wohin Vorurteile, Verachtung und Verblendungen sowie Hass und Gewalt führten. Auch die Heimat sei Ausdruck einer Verwurzelung und damit ein befreiendes Verständnis, den Menschen und Orten eine viel größere Bedeutung zuzumessen. Elmar Reuter schloss mit guten Wünschen für die Zukunft und den Leitworten der befreundeten Bruderschaft St. Michael Olsberg: „Friede ernährt – Unfriede verzehrt“.

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Für den KSB zeichnete anschließend der stellvertretende Kreisoberst Karl Höing die Vorstandsmitglieder Benedikt Fichna mit den Orden für „Hervorragende“ sowie Mario Plitt und Christoph Hester für „Besondere Verdienste“ aus.

Landtagsabgeordneter Matthias Kerkhoff überreicht Ehrung

Außerdem überreichte der Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff die Ehrenplakette des Landes NRW sowie der SSB und der KSB ihre Ehrentafeln. Bevor die große Geburtstagsparty mit den „Hirschbergern“ stieg, überbrachte Ortsvorsteher Elmar Hanfland im Auftrag die Glückwünsche aller örtlichen Vereine, und wünschte der Bruderschaft für die nächsten 150 Jahre alles Gute. Hanfland: „Das Dorf gehöre zur Schützenbruderschaft, wie die Schützenbruderschaft zum Dorf“, so der Ortsvorsteher. Doch mit diesem Jubiläumsabend sei mit der Feierei für dieses Jahr noch längst nicht Schluss, denn am ersten Augustwochenende werde Schützenfest gefeiert. Und das, was zu einem Jubiläum dazugehört, nämlich mit einem Kaiserschießen, großem Festzug mit befreundeten Schützenbruderschaften und auch dem „Großen Zapfenstreich.