Brilon. Diskussionen um einen Trekkingplatz-Standort in Brilon haben im schon für Zoff gesorgt. Jetzt ist ein Briloner auf eigene Faust aktiv geworden.
Brilons erster Trekkingplatz hat eröffnet – auf Privatinitiative. Nachdem es in Brilon einige Diskussionen gegeben hat rund um das Thema Trekkingplatz, hat sich Christoph Mause gemeinsam mit seinem Vater Bernhard Mause und seinem Sohn Noah ein Herz gefasst und einen Trekkingplatz eröffnet, am Poppenberg, mit Blick über Petersborn. „Himmelsnah“ heißt der Platz. Ein berechtigter Name.
Trekkingplatz in Brilon schon 2021 in der Diskussion
Schon 2021 war das Thema eines Trekkingplatzes in Brilon aufgekommen. Damals waren Pläne im Forst- und Umweltausschuss vorgestellt worden, auf Initiative des Deutschen Alpenverein (DAV). Damals hatte sich aber gerade der Hegering Brilon dagegen gestellt, insbesondere auf die damals ausgeguckten Stellen im Bereich der „Feuereiche“ und bei den „Hirschplätzen“, die „die Jugendstube des Wildes“ sei. Ein Trekkingplatz an diesem Ort würden den Tourismus in den Wald holen und die Tiere und Natur empfindlich stören.
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Lange schon im Bürgerwald aktiv: Christoph Mause kam Idee zum Trekkingplatz spontan
Christoph Mause (43) ist sich der Diskussion aus dem vergangenen Jahr bewusst. „Der Platz an der Feuereiche, darüber kann man tatsächlich diskutieren“, sagt er. Am Poppenberg hat er einen Ort für die Naturfreunde gefunden, der Tiere und die Natur nicht stören dürfte. „Meine Familie und ich sind schon lange im Bürgerwald aktiv und uns gehört hier dieses Grundstück“, sagt er und deutet auf den Platz, ganz in der Nähe des Mutter-Gottes-Häuschens am Poppenberg. „Dort kam meine Mutter immer gerne her“, erzählt er. Das Grundstück gehört der Familie, sie haben es gekauft. Spontan wird die Idee geboren, einen Trekkingplatz zu errichten. Den ersten am Rothaarsteig und in Brilon. „Der Bedarf war ja schon lange da, aber bisher gab es keinen Platz in Brilon wo naturnah übernachtet werden kann“, so Mause.
Rund um den Diemel- und Uplandsteig gibt es schon neun Trekkingplätze. Plätze mitten in der Natur, auf denen große Holzplattformen errichtet wurden die ideal für Zelte sind. Selbst an Ösen für eine fachmännische Befestigung ist gedacht worden. So sieht auch der Platz am Poppenberg aus. „Wir mussten zwei Meter Gestrüpp und Äste entfernen und den Platz mulchen lassen“, erklärt Christoph Mause. Das Holz für die Plattformen und die beiden Tische mit den Bänken sind aus der Region, heimische Fichte, Eiche und Lärche. Das Toilettenhäuschen verbirgt eine Komposttoilette, die mit Rindenmulch bedeckt wird, nachdem sie genutzt wurde. „Wir hatten vor kurzem eine Familie aus dem Ruhrgebiet da, die kannten sowas natürlich gar nicht“, so Mause lachend. Möglich auf dem Platz ist es, eine oder mehrere Nächte zu zelten. Lagerfeuer ist nicht erlaubt, Gaskocher hingegen schon. Der Platz muss sauber hinterlassen werden, wird aber regelmäßig kontrolliert.
Buchbar über die Plattformen und die BWT in Brilon
„Die Menschen, die hier zelten und übernachten sind naturnah. Sie wissen, wie sie sich in der Natur zu verhalten haben und werden weder für Verschmutzungen sorgen noch die Tiere stören“, so Mause im Hinblick auf die Sorgen von Förstern und co. rund um die Trekkingplätze.
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Tatsächlich haben schon einige den Trekkingplatz genutzt. Buchbar ist die Plattform aber noch für den Sommer. „Das kann man über unsere Facebookseite Trekkingplatz „Himmelsnah“ machen, Buchungsportalen oder bei der BWT. Die Briloner Wirtschaft und Tourismus hat uns übrigens sehr engagiert unterstützt, dafür sind wir sehr dankbar“, so Mause. Aufzustellen sind ein Familienzelt oder zwei Zelte nebeneinander. Eine Person bezahlt pro Nacht 15 Euro, vier Personen 28 Euro.