Brilon. Das wird wieder eine Geduldsprobe für Autofahrer. Straßen.NRW saniert die L637 zwischen Alme und Madfeld - und überrascht damit die Stadt Brilon.
Kurzfristig geändert hat Straßen.NRW die Sanierung der L637 von Madfeld nach Alme. Eigentlich sollte die Straße ab Juli in dem Abschnitt von Ortsausgang Madfeld bis zum Abzweig Gut Almerfeld in Angriff genommen werden. So hatte es die Stadtverwaltung noch am Mittwochabend im Bau- und Planungsausschuss der StadtBrilon mitgeteilt.
Doch weil in diesem Bereich links und rechts entlang der Landstraße noch jeweils drei weitere Windräder gebaut werden, zieht Straßen.NRW jetzt die andere Hälfte der Strecke, nämlich von Gut Almerfeld in Richtung Alme bis zum Abzweig Bleiwäsche/SHI-Steinbruch, vor. Darüber habe man die Stadt Brilon aber bis Mittwoch noch gar nicht in Kenntnis gesetzt, hieß es in der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift in Meschede.
Jeder Abschnitt etwa drei Kilometer lang
Jeder der beiden Abschnitte ist etwa drei Kilometer lang. Mitte August soll es losgehen. Wie Straßen.NRW-Sprecher Oscar Santos auf Anfrage der WP sagte, handele es sich bei der Maßnahme nicht um einen Ausbau der Straße, sondern um eine Fahrbahnerneuerung in der vorhandenen Breite. Zu den Kosten könne man noch nichts sagen, die Ausschreibung laufe noch, hieß es in Meschede.
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Die Arbeiten sind bis November veranschlagt und erfolgen unter Vollsperrung. Wer bisher über Madfeld zwischen B480/Bad Wünnenberg und B7/Marsberg pendelte, muss in dieser Zeit einen großräumigen Umweg in Kauf nehmen. Als Umleitung wird die Strecke über die B480 nach Brilon, über die Umgehungsstraße von Brilon an Egger vorbei auf die B7 in Richtung Marsberg ausgewiesen.
Viel Schwerlastverkehr zum Steinbruch
Das jetzt kurzfristig zurückgestellte Teilstück soll in der zweiten Hälfte kommenden Jahres saniert werden. Wie Ordnungsamtsleiter Klaus Wrede sagte, sollen diese Arbeiten in vier jeweils zweiwöchigen Etappen erfolgen. In dieser Zeit werden im Bereich von Madfeld die Abzweigungen nach Bleiwäsche und Radlinghausen jeweils nicht befahrbar sein.
Von der B480 bei Alme bis zum Abzweig SHI-Steinbruch/Bleiwäsche braucht die Straße nicht erneuert zu werden. Auf diesen rund 1,4 Kilometern war die L637 im Jahr 2006 im Zuge der Erschließung des SHI-Steinbruchs wegen des zu erwartenden Schwerlastverkehrs verstärkt und von 5,30 auf 6,5o Meter plus schwerlasttauglicher Bankette ausgebaut worden.
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Mit bis zu 300 Lkw-Touren pro Tag rechnete die Sauerländer Hartkalkstein damals damals. Zwischen Alme und Bleiwäsche befinde sich das größte Kalksteinvorkommen Europas, hieß es. Das Vorkommen wurde auf rund 28 Millionen Tonnen berechnet. Davon sollten jährlich etwa eine Million Tonnen abgebaut werden.
Dass Straßen.NRW nun an dieser Stelle beginnt, macht nach Ansicht von SPD-Stadtrat Ludger Böddeker aus Alme Sinn. Denn gerade dieser Bereich hat es besonders nötig. Und wie bestellt kommen sich ein Sattelschlepper mit polnischem Kennzeichen und ein Linienbus entgegen und quetschen sich im Schritttempo aneinander vorbei...