Medebach. Medebach möchte sein Radwegenetz ausbauen. Doch es gibt Probleme, an denen Teile des Gesamtprojektes scheitern könnten:

Die Stadt Medebach möchte ihr Radwegenetz ausbauen. Doch es gibt Probleme, an denen Teile des Gesamtprojektes scheitern könnten. Bereits in Umsetzung befindet sich aktuell ein Radwegebau parallel zur Kreisstraße zwischen Referinghausen und Düdinghausen, beschlossen ist zudem ein neuer Fuß- und Radweg in der Hasenkammer in Medebach, wo sich die Ausschreibungen in Vorbereitung befinden. Ein Kurvenbereich auf dem Radweg zwischen Oberschledorn und Medebach soll zudem entschärft werden. An drei weiteren Stellen im Stadtgebiet scheitert die weitere Umsetzung aktuell noch an den notwendigen Flächenkäufen.

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Schwere Realisierung und herausfordernde Gespräche

„In der Regel benötigen wir bei der zielgerichteten Umsetzung von weiteren Fuß- und Radwegeverbindungen Teilkäufe von privaten Flächen“, sagt Wirtschaftsförderer Michael Aufmhof. Man freue sich aber, dass viele Eigentümer dem Vorhaben offen gegenüber stünden. „Dennoch gestaltet sich die Realisierung als schwer oder auch unmöglich, sobald ein Grundstück nicht erworben werden kann“, ergänzt Martin Wasmuth, Leiter Finanzabteilung und Liegenschaften. Es gebe sicherlich gute Gründe, warum ein Verkauf nicht möglich oder gewollt sei, auf der anderen Seite bestehe aber ein hohes öffentliches Interesse, den Radverkehr als Tourismusdestination und für die eigenen Bürger weiter auszubauen und vor allem auch sicher zu gestalten.

Thomas Grosche appelliert an die Grundstücksbesitzer.
Thomas Grosche appelliert an die Grundstücksbesitzer. © Stefanie Bald

Dabei warnt Aufmhof gegenüber der WP vor einem Scheitern der Gespräche, schließlich gehe es unter anderem um die Sicherheit vieler Familien, beispielsweise auf dem Weg in die Kita oder Schule. Außerdem seien schon aufgrund des Centerparcs viele Familien mit ihren Kindern rund um Medebach unterwegs. Somit würde man sich freuen, wenn bei den noch anstehenden „herausfordernden“ Gesprächen, so Aufmhof, offen über dieses Vorhaben gesprochen werde, um gute Lösungen für alle Beteiligten gemeinsam zu vereinbaren. Er weist aber auch darauf hin, dass man sich weiterhin an ortsüblichen Preisen orientiere, so Aufmhof.

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Erarbeitung des Nahmobilitätskonzeptes

Ebenso bringe sich die Stadt und die Arbeitsgruppe Rad aktiv bei der Erarbeitung des Nahmobilitätskonzeptes des Hochsauerlandkreises ein. Hierzu erfolge in den nächsten Wochen auch ein Workshop im Medebacher Rathaus gemeinsam mit dem Radverkehrsbeauftragten des HSK und dem zur Erstellung beauftragten Unternehmen. Vor einiger Zeit wurde eine durch die Wirtschaftsförderung der Hansestadt Medebach und Touristik-Gesellschaft initiierte Umfrage zum Radverkehr im Stadtgebiet durchgeführt, bei der Bürger und Gäste Erweiterungen in der Radwegeinfrastruktur, wie insbesondere auch Lückenschlüsse oder aber auch Gefahrenstellen melden konnten.

Hieraus resultierend wurde vor einem Jahr eine Arbeitsgruppe Rad gegründet, die neben Mitgliedern der Stadtverwaltung, der Touristik-Gesellschaft und Vertretern der Fraktionen aus sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern (Vertreter aus den Radgruppen im Stadtgebiet) besteht. In den ersten Arbeitsgruppensitzungen wurden die Vorschläge sondiert und eine Prioritätenliste der Maßnahmen aufgestellt, die zum einen eine deutliche Verbesserung hinsichtlich Verkehrssicherheit, aber auch zu einer attraktiven Wegeführung dienen. Ebenso stand die realistische Umsetzbarkeit der Vorschläge zunächst im Fokus. Diese Prioritätenliste wurde zwischenzeitlich dem Stadtrat vorgelegt und als Zwischenschritt verabschiedet.

Appell des Bürgermeisters

Medebachs Bürgermeister Thomas Grosche bittet die Grundstückseigentümer auf WP Anfrage, um „Kooperationsbereitschaft“ im Sinne des Gemeinwohls und der Verkehrssicherheit. Sobald ein Eigentümer nicht zum Verkauf bereit sei, müssen die Planungen teilweise komplett ad acta gelegt werden.

„Jeder Meter Radweg schafft zusätzliche Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer und macht unsere Stadt als Urlaubsregion attraktiver. Ich danke allen, die uns bei unserem Projekt zum Radwegebau unterstützen“, so Grosche.