Medebach. Die Autorin Carla Thompkins aus Medebach ist von den Auswirkungen des Klimawandels erschüttert. Deshalb hat sie mit ihrem Verlag diesen Plan:

Millionen Borkenkäfer, die Stürme der vergangenen Jahre und die anhaltende Trockenheit setzen den Wald nicht nur im Sauerland zu. Wenn Carla Thompkins von ihrem Haus am Rande von Deifeld aus in Richtung Wald schaut, werden die Folgen des Klimawandels und der forstwirtschaftlichen Monokulturen jedoch besonders sichtbar: braune Bergkuppen, totes Holz, wohin das Auge reicht. „Es ist wirklich zum Weinen“, sagt Thompkins. Die Hoffnung liegt in der Wiederaufforstung mit widerstandsfähigen Bäumen. Das will die Sauerländer Autorin mit ihrer Aktion „Ein Buch - ein Baum“. Ihr Verlag unterstützt sie dabei.

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Carla Thompkins mit ihrem Verleger Peter Amsler bei der Vorstellung ihres ersten Buches auf der Frankfurter Buchmesse.
Carla Thompkins mit ihrem Verleger Peter Amsler bei der Vorstellung ihres ersten Buches auf der Frankfurter Buchmesse. © Privat

Aus den Fehlern der Vergangenheit hätten die Städte und Gemeinden gelernt, meint Thompkins: Mittlerweile werden Kahlflächen wieder aufgeforstet, und zwar mit Mischbäumen, darunter Eichen, Buchen, Lärchen oder Kastanien. Der neue Wald soll gemischt werden, die anfällige Fichtenmonokultur ist Vergangenheit. An vielen Orten im Sauerland wurden für die Wiederaufforstung Baumpatenschaften, Fördervereine und gemeinnützige Gesellschaften gegründet.

Aktionen dieser Art möchte Autorin Carla Thompkins unterstützen: Für jedes ihrer Bücher, die über den Handel den Weg zu seinen Leserinnen und Leser findet, spendet sie einen Baumsetzling für die Wiederaufforstung. Ein Buch – ein Baum: Das klingt eingängig und ist leicht zu verstehen. Zum Glück kann Carla Thompkins auf die Erfahrung von vielen Freunden und Bekannten zurückgreifen, die bereits bei Baumpflanzaktionen mitgemacht haben.

Ein Treffen mit Albert Schweitzer

„Ich setze mich mit örtlichen Gemeindegremien und der Forstverwaltung in Verbindung. Dann wird ein Waldstück ausgewählt, das wieder aufgeforstet werden muss“, sagt die 72-Jährige. Sie sei bereits im engen Kontakt mit Ortsvorsteher Ernst Welticke verrät sie.

Im Erzählverlag veröffentlichte die Sauerländerin bislang zwei Bücher. Im Jahr 2019 erschien ihr Buch „Ein Hund meditiert. Erlebnisse eines Reisehundes über Abschiede und Aufbrüche“, worin Carla Thompkins aus Sicht ihres Hundes eingängig ihr wechselvolles Leben im In- und Ausland erzählt.

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In diesem Jahr folgte „Opa, Onkel Hellmut, Castadarrow und ich. Ein Leben mit Verwicklungen“, das in der Verlagsreihe Biografie erschien. Sie erzählt darin autobiografisch von siebzig gelebten Jahren. So wächst sie in einem Haushalt mit vier Generationen auf, mit Oma, Opa und Onkel Hellmut, aber ohne Vater und Mutter. Im Vorschulalter erkrankt das Mädchen schwer an einem Virus. Zwei Jahre lang darf es keinen Kindergarten besuchen. Ihre Spielplätze sind eine geräumige Altbauwohnung und ein großer Schlosspark. Unter den Besuchern ist auch der Theologe, Philosoph, Musiker und Arzt Albert Schweitzer.

Geistige Transformation

Der Friedensnobelpreisträger, liebevoll Onkel Berti genannt, gibt dem Mädchen einen Satz mit auf ihren Lebensweg: „Die meisten Menschen ziehen den Wein zurück, wenn Gott ihnen einschenken will!“ Die Begegnung mit Albert Schweitzer scheint zunächst keinen Einfluss auf die Neunjährige zu haben. Sie bleibt ein schüchternes Mädchen. Aber dann, als junge Frau! Schweizers Lern- und Lebensstil scheinen Ansporn zu sein, Ähnliches zu tun: Carla Thompkins vollzieht ihre geistige Transformation an Orten im In- und Ausland, in verschiedenen Berufen und nicht zuletzt mit ihrem Ehemann Castadarrow. Die Kraft für den eigenen Wandel und ihr Wunsch, dem Wohl der Menschheit zu dienen — als international tätige Regierungs-, Bildungs- und Kommunikationsberaterin — ist Folge ihrer geistigen Beheimatung.