Brilon. Auch die städtischen Friedhöfe von Brilon erhalten Baumurnengräber. Die Stadt gibt die Gestaltung vor und trägt die Pflege - das kostet.

Die Stadt Brilon will auch auf den Friedhöfen in ihrer Trägerschaft künftig Baumurnengräber anlegen. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss jetzt einstimmig dem Rat zur Entscheidung auf den Weg gegeben. Diese Art der naturnahen Bestattung sei ein „sehr guter Kompromiss“ zu einem Fried- oder Ruhewald, wie Bürgermeister Dr. Bartsch sagte.

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Wie berichtet, unterhält die Stadt Brilon in acht Ortsteilen die Friedhöfe; die anderen befinden sich in Trägerschaft der Kirchen. Auf dem Briloner Friedhof haben sowohl die katholische wie auch die evangelische Kirchengemeinde in ihren Bereichen bereits um insgesamt drei Bäume ringförmig Urnengräber vorbereitet.

Bürgermeister: „Vorhandene Infrastruktur nutzen“

Die Stadt will diese Bestattungsmöglichkeit - SPD-Ratsherr Richard Stappert: „Das ist Trend.“ - nun auch in Altenbüren, Scharfenberg, Wülfte, Nehden, Rösenbeck, Hoppecke und Gudenhagen-Petersborn möglich machen und dabei, so Bürgermeister Dr. Bartsch, „die vorhandene Infrastruktur nutzen“. Bis auf den jungen Friedhof in Gudenhagen-Petersborn befinden sich bereits geeignete Bäume auf den Friedhöfen, in Gudenhagen-Petersborn gibt es immerhin eine freie Fläche, auf die, so Ortsvorsteher Wolfgang Diekmann, gegebenenfalls ein schon größerer Baum hinverpflanzt werden müsste. Auf dem Friedhof Messinghausen sei, so die Verwaltung, eine Baumbestattung wegen der extremen Hanglage nicht möglich.

Stadt übernimmt einheitliche Gestaltung und Pflege

Richard Stappert wunderte sich über die Kosten-Kalkulation der Stadt. Für ein Baumurnengrab will die Stadt dem Nutzer bzw. den Angehörigen 1220 Euro in Rechnung stellen. Für ein normales Reihenurnengrab sind nur 840 Euro fällig.

Wie Bauamtsleiter Marcus Bange sagte, dass in dieser Kalkulation nicht nur die Vorbereitung des Grabfeldes, sondern auch dessen Pflege für die gesamte Laufzeit berücksichtigt sei. Eine individuelle Gestaltung und damit auch eine Pflege des Grabes durch Angehörige sei - bis auf die Beschriftung der Grabplatte - nicht vorgesehen. Die Pflege des Baumurnenkreises erfolgt durch den Bauhof.

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Da sich bei den herkömmlichen Gräbern die Angehörigen um die Pflege kümmern oder diese Arbeit in verschiedenen Orten von Ehrenamtlichen vorgenommen werde, lägen die Kosten dort eben niedriger.