Obermarsberg. Die Stimmung in Obermarsberg ist gut und das nicht nur wegen des 1250-jährigen Jubiläums. Der Schützenplatz hat jetzt auch einen neuen Namen.

Die Stadt Marsberg und im speziellen die Oberstadt sind in Feierlaune. Die Feierlichkeiten zum 1250-jährigen Jubiläum schlängeln sich durch das ganze Jahr. Endlich hat der Platz vor der Schützenhalle jetzt auch einen offiziellen Namen.

Lesen Sie auch:Olsberg: Mann erpresst Frau (22) mit Nacktfotos

Er heißt: Karl-Friedrich-Hein-Platz. Benannt wurde er 90 Jahre nach dem Bau der Schützenhalle nach dessen Stifter. Eine Bronze-Tafel mit seinem Konterfei erinnert an der Frontseite der Halle an den Oberstädter Wohltäter und Ehrenbürger.

Die Gedenktafel aus Bronze ist enthüllt. Von links: Bürgermeister Thomas Schröder, Stiftungsvorsitzende Annemyn Eschauzier,  Sigurd Born und Schützenoberst Sturmius Wegener.
Die Gedenktafel aus Bronze ist enthüllt. Von links: Bürgermeister Thomas Schröder, Stiftungsvorsitzende Annemyn Eschauzier,  Sigurd Born und Schützenoberst Sturmius Wegener. © Annette Dülme

Am Samstagnachmittag wurde der Karl-Friedrich-Hein-Platz offiziell eingeweiht und die Bronze-Tafel enthüllt. Der Konzert-Marsch „Die Sonne geht auf“ empfing die Gäste und Ehrengäste gebührend zu Beginn des Festaktes. Vorausgegangen war ein kurzer Umzug durch die Osterstädter Straßen, angeführt vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Obermarsberg und dem Musikverein Giershagen.

Große finanzielle Unterstützung der Karl-Friedrich-Hein-Stichting

Unter den Ehrengästen begrüßte Schützenoberst Sturmius Wegener an erster Stelle Sigurd Born, Großneffe des Stifters, die Familie Hein und den Vorstand der Karl-Friedrich-Hein-Stichting aus dem holländischen Utrecht. Gekommen waren neben Bürgermeister Thomas Schröder auch Alt-Bürgermeister Klaus Hülsenbeck, der CDU-Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff, die Schützen der St. Peter und Paul Schützenbruderschaft Obermarsberg mit ihrem Schützenkönig Dr. Dominik Dicke und die Jubilare, die in diesem Rahmen nach besonders geehrt werden sollten.

Die Gedenktafel aus Bronze erinnert an den Stifter der Schützenhalle Obermarsberg.
Die Gedenktafel aus Bronze erinnert an den Stifter der Schützenhalle Obermarsberg. © Annette Dülme

Schützenoberst Wegener bedanke sich für die großen finanzielle Unterstützung der Karl-Friedrich-Hein-Stichting über all die Jahrzehnte und besonders auch der persönlichen Förderung durch Sigurd Born. Der Schützenplatz wurde neben der Bronze-Gedenktafel aufgewertet mit Sitzbänken, Papierkörben und bepflanzten Blumenkübeln. Poller grenzen ihn zur Straße ab und verhindern wildes Parken. Eigentlich sollte der Platz schon vor zwei Jahren zum 90-jährigen Bestehen der Schützenhalle eingeweiht werden, aber Corona machte auch dadurch einen dicken Strich.

Intensive Beziehung mit der Karl-Friedrich-Hein-Stichting

Mit Stolz trage er die Schützenkappe, bekannte Sigurd Born in seiner Ansprache, bevor Schützenpräses Pastor Elbracht dem Schützenplatz den kirchlichen Segen gab und die Stiftungsvorsitzende Annemyn Eschauzier mit Schützenoberst Sturmius Wegener die Bronzetafel enthüllten.

Laufen und Tanzen

Weiter gehts es im Jubiläumsfahrplan mit dem Eresburglauf am Samstag, 30. April.

Während sich knapp 500 Läuferinnen und Läufer bereits nachmittags bei diversen Läufen auspowern dürfen, können Feierwütige ab 19 Uhr in der Schützenhalle Obermarsberg bei der After-Run-Party ihre Kondition auf der Tanzfläche und an der Theke unter Beweis stellen mit der Rock- und Partyband Müller Meier Schulze.

Nähere Information unter www.eresburglauf.de.

Annemyn Eschauzier: „Mit der Namensgebung des Platzes wird die lange und intensive Beziehung der K.-F.-Hein-Stiftung weiter tief verankert.“ Sie umriss kurz das Leben des Stiftungsgründers, der 1867, genau vor 155 Jahren in Herne das Licht der Welt erblickte. Er machte eine blühende Karriere im Kohlehandel in Holland. Die Wurzeln seiner Eltern lagen in Obermarsberg. So kaufte er 1916 einen Teil des Kloster neben der Stiftskirche und sanierte es zum Familiensitz.

Ferienheim der Familie Hein in Marsberg

Mit großen Geldbeträgen unterstützte er die Kinder, Bedürftige und Kranke. 1930 gab er das Geld zum Bau der Schützenhalle. Zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise brachte dieses große Bauvorhaben vielen Menschen in Obermarsberg und Umgebung Brot und Arbeit. 1955 ging das Kloster in die Stiftung über. Seit 1962 wird es von der Familie als Ferienheim genutzt. Jährlich kommt die Familie und der Vorstand nach Obermarsberg. Die Stiftungsvorsitzende: „Wir freuen uns, dass die Platzeinweihung in die Jubiläumsfeierlichkeiten eingebunden ist.“

Lesen Sie auch: Diebstahl in Brilon: Biergarten vermisst Stühle und Tische

Bürgermeister Thomas Schröder dankte ebenfalls für die vielfältige finanzielle Unterstützung der Stiftung und wertete sie „als Zeichen der engen Bindung der holländischen Stiftung zur Region“. Die Siftung unterstützte u. a. das Kloster Bredelar, die Restaurierung des Oberstädter Wasserturms und die Ausstellung der Himmelsscheibe von Nebra“ im Museum der Stadt Marsberg. Thomas Schröder: „In Zeiten wie diesen ist Völkerverständigung wichtiger denn je.“