Diemelsee/Wirmighausen. Tage nach dem tödlichen Osterfeuer-Unglück in der Gemeinde Diemelsee überwiegen Trauer und Bestürzung. Schon einmal gab es einen ähnlichen Fall:

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu dem schweren Unfall mit einem Toten und sieben Verletzten beim Aufbau des Osterfeuers in Wirmighausen dauern an. Bild- und Videomaterial werde ausgewertet und mit Zeugen gesprochen, erklärte Polizei- Sprecher Dirk Richter. Noch sei nicht klar, ob es sich bei dem Zwischenfall um ein Unglück handele oder möglicherweise ein Strafverfahren eingeleitet werden müsse.

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Die Ermittlungsergebnisse der Kripo würden im Laufe des Tages der Staatsanwaltschaft in Kassel vorgelegt. Dort werde dann entschieden, ob eine Fahrlässigkeit in Betracht kommt und ein Ermittlungsverfahren aufgenommen werde.

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Entsetzen ist groß

Das Entsetzen über das schwere Unglück ist in der Gemeinde Diemelsee groß: „Unfassbar schwer wiegt der Schmerz über den Verlust eines geliebten Mitmenschen der Dorfgemeinschaft, der mitten im Leben gestanden hat. Alle Diemelseer sind tief betroffen und trauern still mit der Familie und den Angehörigen“, so Bürgermeister Volker Becker und Ortsvorsteherin Regina Lückel. „Unsere Gedanken sind aber auch bei den verletzten Jugendlichen und ihren Familien.“

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Schock

Alle hätten enormen Respekt davor, dass die gesamte Dorfjugend trotz Schock so gut reagiert und sofort mit der Befreiung der Verletzten begonnen habe. „Dass sie trotzdem gemeinsam nach vorne blicken, so unendlich schwer es auch fallen mag, wünschen und unterstützen wir soweit als möglich.“ Becker und Lückel danken den Rettungskräften sowie allen Helfern, die enormes in den Stunden vor Ort geleistet hätten, aber auch den Seelsorgern, der Krisenintervention des Landkreises und der Kriminalpolizei.

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Das Unglück vom Karsamstag ist nicht das erste Mal, dass unmittelbar vor einem Osterfeuer in Wirmighausen ein Mensch ums Leben kam. In den frühen Morgenstunden des Ostersonntags 1969 verbrannte ein 14 Jahre alter Schüler aus Wirmighausen in dem aufgeschichteten Holzhaufen. Der Junge hatte dort mit zwei Gleichaltrigen in der Nacht zum Ostersonntag Wache gehalten. Unbemerkt von seinen Freunden hatte sich der Junge auf dem Stroh im Inneren des Holzstoßes schlafen gelegt. Das Holz wurde allerdings vorzeitig in Brand gesetzt, wobei der Junge verbrannte.

Vor genau 20 Jahren ereignete sich ein ähnliches Unglück in Hallenberg-Hesborn. Dort kam damals ein 21-jähriger Mann zu Tode und sieben weitere Personen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren wurden zum Teil schwer verletzt. Dort passierte das Unglück ebenfalls beim Aufbau des Osterfeuers - damals am Karfreitag.

(tk/lb/wlz)