Brilon. Die Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage am Almerfelderweg soll 4,5 Millionen Euro kosten. Es gibt gute Gründe für diese Investition.

Der Ruhrverband gab jetzt mit dem ersten Spatenstich auch offiziell den Startschuss zur Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage am Almerfeldweg in Brilon. Mit dieser Baumaßnahme leiste der verantwortliche Träger im gesamten Flussgebiet der Ruhr einen weiteren wesentlichen Beitrag zum Gewässerschutz sowie auch zum Klimaschutz, hieß es. Deshalb wolle sich der Ruhrverband den heutigen Herausforderungen stellen.

Erdarbeiten haben längst begonnen

Schließlich sei es mehr als bedenklich, dass bereits im 13. Jahr in Folge insbesondere die Sommer im Gegensatz zu früher erheblich trockener ausgefallen sind. Auch wenn die Talsperren in Südwestfalen, die 6,4 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgen, derzeit mit bis rund 95 Prozent gefüllt sind. Das betonte der Vorstandsvorsitzende des Ruhrverbandes, Professor Dr. Norbert Jardin, im Beisein von Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, von Dr. Antje Mohr, die im Ruhrverband-Vorstand für Finanzen und Verwaltung zuständig ist sowie zahlreicher Experten der Wasserwirtschaft und einigen Mitarbeitern der Anlage im Gewerbegebiet.

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Christof Bartsch begrüßte das Pilotprojekt und nannte Wasser ein „existenzielles Gut“. Es sei enorm wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin sauberes Wasser erhielten. Aber Brilon sei ohnehin für sein gutes Wasser bekannt.

Dr. Dirk Grete (BZR), Prof. Dr. Jardin, Bürgermeister Dr. Bartsch und Dr. Antje Mohr beim symbolischen Spatenstich.
Dr. Dirk Grete (BZR), Prof. Dr. Jardin, Bürgermeister Dr. Bartsch und Dr. Antje Mohr beim symbolischen Spatenstich. © Joachim Aue

Bevor auf der Baustelle, wo eine Fachfirma längst mit den Erdarbeiten begonnen hatte, zum Spaten gegriffen wurde, schilderte Professor Dr. Jardin einige Details zur Erweiterungsmaßnahme: „Mit dem Bau der weitergehende Abwasserreinigung wird die Hunderbecke, die oberhalb des Briloner Kurparks entspringt, unterirdisch verläuft und erst an der Kläranlage wieder zutage tritt, wesentlich entlastet. Der Bach ist aufgrund des nur geringen natürlichen Zuflusses ein ziemlich leistungsschwaches Gewässer, das etwa nach einem Kilometer in die Möhne mündet. Durch die neue Anlage werden vor allem die Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor sowie weitere zahlreiche andere Spurenstoffe wesentlich besser ausgesondert. Damit wird die Möhne deutlich entlastet“.

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In der voraussichtlich zweijährigen Bauzeit wird eine Flockungsfilitration und ein Maschinenhaus mit diversen Pumpen errichtet sowie das bisherige Belebungsbecken umgestaltet. Nach Abschluss verschiedener spezieller Reinigungsprozesse, wird das geklärte Wasser wieder in die Hunderbecke geleitet. Als Baukosten sind für die Erweiterung der Kläranlage am Almerfeldweg, die 2024 den Probelauf aufnehmen soll, rund 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Ob man allerdings aufgrund der permanenten Preissteigerungen in der Baubranche hinkomme, sei fraglich, räumte Professor Dr. Nobert Jardin ein.

Allerdings wird die Maßnahme im Rahmen des „Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW IIProgramms“ des Ministeriums Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz zu 70 Prozent gefördert.