Hochsauerlandkreis. Mit einer Handy-App lässt sich Lebensmittelverschwendung eindämmen. Im Sauerland wächst das Angebot stark. Welche Unternehmen mitmachen:
Wenn Lebensmittel verdorben sind oder Essensreste übrig sind und entsorgt werden müssen, ist dies ärgerlich. Im eigenen Haushalt sind die Mengen in einem kleineren Rahmen zu finden. In Supermärkten, Cafés oder Restaurants sieht das anders aus. Um diesen Problem ein Stück weit entgegenwirken zu können, gibt es unter anderem „Too good to go“, was so viel bedeutet wie „zu gut, um es wegzuwerfen.“ Im Altkreis Brilon erfreut sich das Konzept einer immer größeren Beliebtheit und wird von immer mehr Unternehmen genutzt.
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Die Bäckereien „Goeken backen“ (Café Volksbankcenter Bahnhofstraße und Goeken im Markant) sowie seit Juli 2021 auch die Bäckerei Leitner (Friedrichstraße) in Brilon sind schon länger Partnerbetriebe von „Too good to go“. Ein Blick in die dazugehörige App zeigt, dass auch in Marsberg Waren abgegeben werden. Die Backstube Austerschmidt im Marktkauf ist ebenso dort zu finden wie das Dorfcafé Westheim. Der Hofladen Sauerland mit allen drei Standorten ist seit zwei Jahren auf „Too good to go“ zu finden. Der Gründer und Geschäftsführer Christian Schulte wird sich in Winterberg Mitte Mai niederlassen und dort eine weitere Filiale eröffnen. Somit könnte dann das Angebot im Altkreis Brilon noch weiter wachsen.
Backwaren, Mahlzeiten und mehr vor dem Müll retten
Das Prinzip der App des dänischen Unternehmens ist einfach: Geschäfte bieten in der App Magic Bags, „Wundertüten“, an. Diese sind voller Lebensmittel, die sonst nach Feierabend im Mülleimer landen würden. Da die Geschäftsinhaber nie wissen können, was genau übrig bleibt, ist der Inhalt eine Überraschung. Über die App kann der Kunde sich seinen Magic Bag sichern. Das Angebot kann entsprechend beispielsweise aus Backwaren, Mahlzeiten oder Lebensmitteln aus dem Supermarkt bestehen.
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Auf dem Profil des Ladens finden sich Informationen, was sich in den Bags befinden kann, wann die Abholzeit ist und wie viel dies kostet. Außerdem gibt es ein Bewertungssystem, das den Kunden eine Orientierung bezüglich der Qualität geben kann.
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„Too good to go“ nimmt an, dass der Kunde drei Euro bezahlt für einen ursprünglichen Warenwert von 10 Euro. Dies kann jeder Unternehmer auch noch mal selbst anpassen. Von dem Preis erhält „Too good to go“ eine Provision und das Geschäft eine kleine Aufwandsentschädigung. Große Gewinne erzielen die Geschäfte nicht. Die Lebensmittel können per Handy bezahlt werden. Daraufhin erscheint ein Code, der im Laden vorgezeigt wird. Mit diesem erhält man seinen Magic Bag voller Lebensmittel.