Medebach. Die Lage beliebt ernst, spitzt sich zu. Familie Klotz in Medebach sucht dringend Pflegekräfte, die ihre kranke Tochter rund um die Uhr betreuen.

Die Pflege-Situation bleibt ernst: Zweimal – im November und im Januar – hat unsere Zeitung über die kleine Paulina Klotz aus Medebach berichtet Das inzwischen zwölfjährige, schwerstkranke Mädchen hat einen Gendefekt. Trisomie 18 oder auch „Edwards Syndrom“. Herzfehler. Gehirn nicht richtig ausgebildet. Anfällige Atemwege. Die Schaltung vom Kopf zu den Organen ist gestört. Das Mädchen braucht 24 Stunden intensiv medizinische Betreuung rund um die Uhr. Doch der Personalmangel im Pflegebereich spitzt sich zu. Seit Wochen suchen der spezielle Kinderpflegedienst und die Eltern von Paulina Verstärkung.

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Ist ein Loch gestopft, tut sich ein neues auf

Nach dem ersten Aufruf in der WP sah es so aus, als würden sich nach der Berichterstattung weitere helfende Hände finden. Das war auch so. Doch wo neue Kräfte hinzukamen, sprangen andere wieder ab. Wo ein Versorgungsloch gestopft werden konnte, tat sich ein Neues auf. Das war auch diesmal leider nicht anders.

Paulina Klotz aus Medebach braucht eine 24-Stunden-Betreuung. Das „Wichtelteam
Paulina Klotz aus Medebach braucht eine 24-Stunden-Betreuung. Das „Wichtelteam", das das 12-jährige Mädchen betreut, und die Eltern der Kleinen suchen händeringend weitere Mitarbeiter/innen. © WP | Thomas Winterberg

„Es haben sich direkt nach dem zweiten Bericht zwei Krankenschwestern gemeldet, die auch beide mit einem 450-Euro-Job bei Paulina gestartet sind. Eine von den beiden wird in nächster Zeit nach Medebach ziehen und erwägt dann auch mehr bei Paulina zu arbeiten. Das ist schon mal sehr gut“, sagt Paulins Mutter Sonja Klotz. Leider habe aber eine Halbtagskraft zum 1. Mai gekündigt, und eine weitere Halbtagskraft bereits zum 1. März aufgehört. „Dadurch ist es immer noch sehr, sehr knapp und wir müssen weiter suchen.“Aber die Familie gibt die Hoffnung nicht auf!

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Ausfälle durch Corona

Der Februar sei ein wirklich schlimmer Monat gewesen. Sechs Pflegekräfte, die sich in mehreren Schichten um die Betreuung von Paulina kümmern, mussten in Quarantäne, so dass die Familie sehr viele Dienste selbst übernehmen musste. Zuletzt war die Familie für eine Woche im Hospiz in Bethel, um dort Paulinas Geburtstag zu feiern. Sonja Klotz: „Der Pflegedienst will noch einmal eine Print-Anzeigenkampagne starten, und auch wir werden weiter alles versuchen, um noch die eine oder andere Pflegekraft für Paulina zu gewinnen. Und doch bleibt die Situation weiter angespannt.“

Eltern sind schockiert

Im Hospiz erreicht die Familie die Nachricht, dass eine weitere Kraft ausfällt. Somit fehlt ab Mitte April noch eine Dreiviertelstelle „Wir sind richtig schockiert und stellen uns die Frage, wie das dann in der nächste Zeit weiter gehen soll. Klar, irgendwie hat es immer geklappt, aber das sind jetzt schon extrem düstere Zeiten. Ich bin ja immer noch davon überzeugt, dass es die passenden Pflegekräfte bei uns in der Region gibt, die müssen sich nur trauen und uns und Paulina einfach mal kennenlernen.“

Wer sich vorstellen kann, Paulina, ihrer Familie und dem Pflegedienst Wichtelteam zu helfen und eine entsprechende Qualifikation mitbringt, kann sich bei Familie Klotz melden: 02982 930362 oder 0176 83225002 oder sonjapad@web.de