Brilon/Rösenbeck. Erst in Rösenbeck und jetzt auch in Brilon selbst: Hundebesitzer warnen vor Giftködern. Was die Polizei zu den Vorfällen sagen kann.

Was ist da los in Brilon? Nachdem in den vergangenen Tagen an zwei Stellen in Rösenbeck nach Giftködern aussehende Fleischbällchen gefunden worden sind, gibt es jetzt auch aus der Kernstadt eine Warnung an alle Hundebesitzer. In der Nikolaus-Hesse-Straße, am südwestlichen Stadtrand, von wo es in die Hillbringse geht, lagen am frühen Montagabend verdächtige, mit einer weißen Substanz gespickte Leberwurstbrocken.

In diesem Bereich der Nikolaus-Hesse-Straße in Brilon lagen die verdächtigen Leberwursthäppchen
In diesem Bereich der Nikolaus-Hesse-Straße in Brilon lagen die verdächtigen Leberwursthäppchen © Privat

Gegen 18.15 Uhr war Lisa Schmitt dort mit ihrem Bukowina-Mischling „Lucky“ unterwegs. Plötzlich habe der Hund angefangen „dermaßen an der Leine zu ziehen“. Im Dämmerlicht fielen Lisa Schmitt dann die braunen Happen auf. Auf einer Strecke von etwa 250 Metern habe sie weitere entdeckt. Die Brocken müssen im Lauf des späten Nachmittags ausgestreut worden sein, glaubt sie. Denn gegen 14.30 Uhr hatte sie mit „Lucky“ dieselbe Runde gemacht - „Da war noch nichts da.“

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Lisa Schmitt meldete noch am Abend den Fund bei der Polizei, die auch vorbeikam und die Stücke einsammelte. „Es wurde Strafanzeige erstattet“, bestätigt Polizeipressesprecher Sebastian Held gegenüber der WP. Ob es sich tatsächlich um Giftköder gehandelt habe, könne man noch nicht abschließend beurteilen. Eine weitergehende kriminaltechnische Untersuchung hänge „von den weiteren Ermittlungen“ ab. Auf jeden Fall, so Held, sollte man derartige Funde aber der Polizei melden.

Zwei Vorfälle in Rösenbeck

Lisa Schmitt erinnert sich, dass vor einigen Wochen schon einmal in Sozialen Netzwerken auf Giftköderfunde ganz in der Nähe im Bereich der Ackerstraße hingewiesen worden sei. Auch sie hat ihren Fund in diversen Gruppen geteilt und hofft, dass nichts Schlimmes passiert. Dabei denkt sie nicht nur an die Hundehalter, die dort unterwegs sind, sondern auch an die streunenden Katzen. Ihrem „Lucky“ geht es übrigens „nach wie vor gut“, berichtete Lisa Schmitt am Dienstag der WP.

Diese Giftköder fanden Silas Grote und Laura Gournon am Montagmorgen in ihrem Garten in der Laurentiusstraße in Rösenbeck.
Diese Giftköder fanden Silas Grote und Laura Gournon am Montagmorgen in ihrem Garten in der Laurentiusstraße in Rösenbeck. © Privat | Privat

Gleich zweimal haben Silas Grote und seine Freundin Laura Gournon in den vergangenen Tagen in Rösenbeck verdächtige Fleischbällchen gefunden - am Montagmorgen direkt in ihrem Garten in der Laurentiusstraße und am Mittwoch ganz in der Nähe, am Haskenstein. Am Montagmorgen hatte das junge Paar seine beiden Chihuahuas wie gewohnt in den Garten gelassen. Ein Schreck, als plötzlich einer der beiden den etwa tischtennisballgroßen Klops im Maul anbrachte - „Zum Glück war der Köder in der Nacht steinhart gefroren“, sagt Tierärztin Simone Hoppe (Brilon), an die sich die beiden jungen Leute umgehend gewandt hatten. Zum Glück auch, dass der Köder von so kleinen Hunden gefunden wurde: „Ein größerer hätte den sofort geschluckt.“

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Silas Grote und Laura Gournon haben keine Erklärung für den Vorfall. In dem Drei-Familien-Haus gibt es noch zwei weitere Hunde, ebenso in der Nachbarschaft.

Ob es ein persönliches Motiv gibt? Da muss das junge Paar natürlich sofort an Heiligabend denken. In der Nacht zum 24. Dezember brachen Unbekannte ihre Außenvoliere auf und stahlen rund 20 Kanarienvögel.