Brilon. In Brilon wird ein neues Outdoor-Sportangebot für Jogger entstehen, das auch in der dunklen Jahreszeit genutzt werden kann. Eröffnung ist 2022.
In der dunklen Jahreszeit ist es für Joggerinnen und Jogger gar nicht so einfach, nach der Arbeit noch ein paar Runden zu drehen: Es ist früh dunkel, die Waldwege sind matschig und glitschig, das Laufen in der Stadt erweist sich als gefährlich und der Untergrund ist nicht gerade gelenkfreundlich. Deshalb soll in Brilon eine Finnenbahn entstehen, auf der man nicht nur im Sommer, sondern auch während der Herbst- und Wintersaison laufen kann.
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Zusätzliches Bewegungsangebot
Die neue Sport-Anlage soll an den bestehenden Gesundheitspark als ein zusätzliches Bewegungsangebot andocken. Die Fläche liegt zwischen Krankenhaus und Kurpark; dort, wo früher der Streichelzoo war. Es handelt sich um eine Fläche, die bisher landwirtschaftlich genutzt wird. Vorgesehen ist ein - ungefähr wie eine liegende Acht - angelegter Rundkurs mit einer Gesamtlänge von 500 Metern und einer Laufbahn, die 1,60 Meter breit ist, so dass zwei Leute nebeneinander laufen können. Damit das Training auch bei Dämmerung oder Dunkelheit möglich ist, soll eine Beleuchtung installiert werden. Geplant sind acht Beleuchtungsmasten mit LED-Strahlern.
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Die Leader-Idee
LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union zur Förderung der ländlichen Entwicklung. Der Name steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft).Im LEADER-Programm gilt das Prinzip: Von unten nach oben. Dies bedeutet, dass Menschen aus unserer Region selbst mit-entscheiden können, welche Maßnahmen wichtig sind und welche Projekte verwirklicht werden sollen. Zur Leader-Region Hochsauerland gehören die sechs Altkreis-Städte.
Gelenkschonend Laufen
„Finnenbahnen sollen, im Gegensatz zu Wettkampfbahnen - ein natürliches Laufgefühl wie auf einem Waldboden vermitteln. Das Besondere an einer solchen Bahn ist deren besonders weicher, etwa zehn Zentimeter dicker Belag aus speziellen Holzschnitzeln, der über eine Drainage-Schicht aus Sand, Kies und Schotter aufgebracht wird. Deshalb gelten die Finnenbahnen wegen dieses weichen federnden Belags als äußerst gelenkschonend“, heißt es in der Projektbeschreibung. Umgesetzt werden soll die Laufbahn als Leader-Projekt. Projekt-Träger ist die Stadt Brilon. Initiator und Ideengeber war der Postsportverein (PSV) Brilon.
Gesamtkosten: Rund 100.000 Euro
BWT-Geschäftsführer Rüdiger Strenger erklärt, dass der Förderantrag für das Projekt in Kürze an die Bezirksregierung gestellt werden soll. Die dafür erforderliche Planung durch ein Ingenieurbüro ist inzwischen abgeschlossen. Insgesamt sind für das Projekt Netto-Kosten von rund 100.000 Euro veranschlagt. 65 Prozent sollen über die Leader-Förderung finanziert werden. Für die Stadt Brilon bleibt somit ein Eigenanteil in Höhe von rund 35.000 Euro. Noch in diesem Jahr soll das Projekt angegangen und fertig gestellt werden, so Strenger.
„Eine Finnenbahn passt sehr gut in das Gesamtkonzept von Gesundheit, Bewegung und Prävention. Das Angebot richtet sich sowohl an Einheimische als auch an Gäste“, erklärt Rüdiger Strenger. Im Kurpark gibt es bereits ein Bewegungsangebot mit verschiedenen Stationen, einem Barfußpfad und einem Kneipp-Tretbecken. Eine Finnenbahn mit dem Akzent auf Ausdauer sei eine „nahezu perfekte Ergänzung zu dem bereits vorhanden Angebot“, so die Antragsteller.
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Stadtnahes Angebot
Auch der Laufverein PSV Brilon, der die Idee für das Projekt hatte, freut sich, dass es künftig dieses neue Sport-Angebot geben soll. Ulrich Wolff, Vorsitzender des Vereins, erklärt: „Das ist ein sehr attraktives Angebot für alle, die auch im Herbst und Winter nach Feierabend laufen möchten. Gut ist auch, dass das Projekt so stadtnah und in Anbindung an den Kurpark umgesetzt werden soll.“ Auch an die Straße „Am Hellenteich“ ist eine Weg-Anbindung geplant.
Weitere Pluspunkte des Standortes: Es gibt kostenlose Parkplätze in der Nähe und direkt gegenüber der Fläche befindet sich die rund um die Uhr besetze Rettungswache, was gerade in den Abendstunden das Sicherheitsgefühl erhöhen kann. Dazu beitragen soll auch die Beleuchtung der Anlage, die allerdings zeitlich begrenzet werden soll. Eingefasst werden soll das Areal mit mindestens drei Meter breiten Naturhecken aus heimischen Wildgehölzen.
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