Winterberg-Züschen. Vor einem Jahr kauften Nina und Jan Homann aus Münster das Skigebiet Homberg in Züschen. Ist es wirklich ein Traum? So läufts für die zwei heute.
Schon alleine der Weg nach Züschen ist ein kleines Wellness-Erlebnis. Wer es etwas ruhiger mag, fernab des Touristen-Trubels in der Kernstadt Winterberg, der sollte schon ein paar Autominuten in Kauf nehmen. Über den kleinen verschlafenen Ort Mollseifen entlang der Serpentinen lässt man sich von dem Gebirgspanorama, Bäumen, Hängen und saftigen Wiesen beeindrucken. Etwa nach 20 Minuten, wenn auf den Straßen kein Schnee liegt, ist man da: im Skigebiet Homberg.
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Einen Traum erfüllt
Hier in Züschen hat sich das Ehepaar Nina (40) und Jan Homann (42) vor einem Jahr einen Traum erfüllt. „Wir haben einen Gastronomiebetrieb mit angeschlossenem Skigebiet gekauft“, sagt Homann und lacht. Die Homanns aus Münster kamen mit ihrer Patchworkfamilie, drei Kinder und zwei Wachtelhunden, schon seit ein paar Jahren regelmäßig nach Züschen.
Am Anfang stand die Jagdpacht
Hier hat Homann eine Jagd gepachtet und besitzt ein Haus. „Schauen sie sich doch einfach mal um. Da brauche ich nicht in die Alpen zu fahren“, sagt Jan Homann. Zunächst waren sie nur am Wochenende hier. Aber dann sei bei ihnen der Entschluss gereift, das Areal zu übernehmen. „Wir sind wie die Jungfrau zum Kinde gekommen“, so der 42-jährige Unternehmer. Im März vergangenen Jahres wurden sie mit 75 Prozent Mehrheitsgesellschafter des Skigebiets. „Ich wollte schon immer mal einen eigenen gastronomischen Betrieb führen“, sagt Nina Homann, die beruflich schon einige Führungserfahrung vorweisen kann.
Schneekanonen und schwere Maschinen
Mit der Homberg-Jause, einer Almhütte, die genau so auch in den Alpen stehen könnte, habe sie sich einen „Lebenstraum“ erfüllt. Eine große Verantwortung. Denn neben dem Betrieb der Homberg-Jause müssen sechs Skilifte, fünf Skiabfahrten, eine Rodelpiste, eine Bahn, auf der man mit Riesenreifen ins Tal saust und zwei Loipen in Betrieb gehalten werden. Dazu kommen Schneekanonen und schwere Maschinen. Insgesamt arbeiten zwölf Festangestellte im Betrieb, mit Aushilfen, die fast allesamt aus Züschen kommen, sind es 52 Mitarbeiter.
Die Investitionen waren hoch
Die Investitionen, nicht nur in die Jause, seien schon hoch gewesen, berichtet Jan Homann. So habe man einiges an den alten Skiliftanlagen erneuern müssen. Und natürlich bleibe da, neben der Corona-Pandemie ein weiteres Risiko. Besonders das Wetter sei nicht optimal gewesen. „Wir haben mit viel mehr Schnee gerechnet und die Temperaturen waren leider auch viel zu hoch in letzter Zeit, um selbst Schnee zu produzieren“, sagt Homann. Trotzdem: insgesamt seien sie bisher sehr zufrieden. Die Gastronomie laufe sehr gut. „Fragen sie mal unsere Gäste, die sind fast alle hoch zufrieden“, sagt der Unternehmer.
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Pläne für den Sommer
Und er und seine Frau haben weiterhin noch viel vor. So seien sie gerade bei der Planung eines Sommerkonzeptes, von denen die Homanns aber noch nichts verraten wollen. „Es gibt viele Ideen für die Zukunft“, so der Münsteraner. Bleibt die Frage, wie man ein Skigebiet, eine Patchworkfamilie und seine Tätigkeit als Versicherungskaufmann in Münster unter einen Hut bringt. „Das geht nur mit Fleiß, Zeitmanagement und Disziplin. Sonst funktioniert das nicht“, sagt er.