Marsberg. In Marsberg erhöhen sich die Kosten bei der Abfallentsorgung. Auch Winterdienst und Brandschutz waren teurer als erwartet. Die Zahlen und Fakten:
Zwei Jahre Corona: auch die Menschen in Marsberg waren mehr zu Hause und hatten mehr Zeit, u. a. auch zum Entrümpeln. Das hatte in 2020 Auswirkungen auf die Müllberge, in 2021 auch. Die Mülltonnen vieler Marsberger Haushalte waren in 2021 ähnlich voll wie im Vorjahr. Dazu kommen die wilden Müllkippen. Das verursacht Mehrkosten in der Abfallwirtschaft.
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Insgesamt sind für die Abfallentsorgung im Stadtgebiet Mehrkosten von ca. 121.000 Euro entstanden. Gedeckt werden sie durch Überschüsse bei den Schülerbeförderungskosten und die Erstattung von Kostenumlagen des Bundes für die Grundsicherung für Arbeitssuchende. Dem Dringlichkeitsentscheidung stimmte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einmütig zu.
Mehr Biomüll, mehr Restmüll, mehr Sperrmüll, mehr Elektromüll
Die Gebührenkalkulation für die Abfallwirtschaft errechnet sich aus einem Durchschnittswert der vergangenen vier bis fünf Jahre. Danach wurden für 2021 Gesamtkosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro ermittelt. Laut Verwaltungsvorlagen wurde beim Bioabfall für 2021 mit einem Müllaufkommen von 3650 Tonnen gerechnet. Das sind Kosten von 467.200 Euro. Bis jetzt liegt das Müllvolumen bereits bei 3800 Tonnen, wobei der Dezember noch nicht berücksichtigt ist. Die Stadt rechnet hier mit mehr Müll von ca. 350 Tonnen. Somit wären insgesamt ca. 500 Tonnen mehr in 2021 angefallen, als ursprünglich kalkuliert. Das macht Mehrkosten von ca. 64.0000 Euro.
Beim Restmüll wurden für 2021 2500 Tonnen kalkuliert. Hier fallen vermutlich ca. 120 Tonnen mehr an, mit Mehrkosten von 28.560 Euro.
Beim Sperrmüll sind die Anmeldungen zwar gleichgeblieben, jedoch stiegen die Mengen pro Abholung. Einkalkuliert waren 250 Tonnen. Bis jetzt sind bereits 300 Tonnen eingesammelt worden. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass noch ca. 25 Tonnen hinzukommen. Das Mehrgewicht von 75 Tonnen verursacht Kosten von 17.900 Euro.
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Auch die Elektrogeräteentsorgung wurde häufiger in Anspruch genommen als kalkuliert. Die Stadt rechnete mit Gesamtkosten von 22.430 Euro. Aktuell liegen die schon bei 23.300 Euro. Der Dezember fehlt auch hier noch. Die Stadt geht von weiteren 1.500 Euro aus. Mehrkosten: 2400 Euro.
Zudem werden seit Januar 2021 auch die Elektroaltgeräte der Bürger berechnet, die direkt bei Lobbe abgegeben und entsorgt werden. Die Kosten sind auch noch nicht bei der Kalkulation für 2021 berücksichtigt. Diese Selbstanlieferung verursachten zusätzliche Mehrkosten von 8.000 Euro.
Mehrkosten auch beim Winterdienst
Durch den starken Winter im Frühjahr 2021 sind auch erhebliche Mehrkosten im Bereich des Winterdienstes entstanden. So wurden im Januar bis April 736 Tonnen Streusalz im Stadtgebiet benötigt. Zum Ende des Jahres kamen weitere 416 Tonnen hinzu. Macht insgesamt 1132 Tonnen Streusalz. Aufgrund der vergangenen fünf Winter wurde ein Streusalzverbrauch von 640 Tonnen kalkuliert.
Der Mehrverbrauch von 512 Tonnen verursacht Mehrkosten von 40.000 Euro (89,69 Prozent). Hinzu kommen höhere Einsatzstunden der Winterdienstunternehmer. Für 2021 wurden 1.335 Einsatzstunden kalkuliert. Tatsächlich waren sie 2108 Stunden unterwegs. Die Dezemberabrechnungen sind noch nicht berücksichtigt. Die Mehrkosten erhöhen sich auf 148.000 Euro.
Auch der Winterdienst auf den Ortsdurchfahrten auf Bundes-, Land- und Kreisstraßen vom HSK und Straßen NRW fiel deutlich höher aus als prognostiziert. Kalkuliert wurde mit 25.500 Euro. Die endgültigen Kosten liegen in 2021 bei 41.800 Euro. Das entspricht Mehrkosten von 16.300 Euro (61 Prozent).
Insgesamt sind also Mehrkosten von 204.000 Euro entstanden. 127.140 Euro wurden der Sonderrücklage Winterdienst entnommen. Knapp 20.000 Euro wurden als Rückgabe an die Bürger in der Gebührenkalkulation bereits berücksichtigt. Ungedeckte Mehraufwenden von 32.000 Euro verbleiben. Gedeckt werden sie doch Minderaufwendungen im Bereich Unterhaltung von Friedhöfen und Verkehrsflächen. Der Stadtrat stimmte einmütig zu.
Mehrkosten auch beim Brandschutz
Auch im Bereich Brand- und Bevölkerungsschutz fielen überplanmäßige Mehrkosten von 34.000 Euro an, da erhöhte Reparaturkosten und Ersatzteilbeschaffungen an den Löschfahrzeugen angefallen sind. Außerdem wurden für einige Löschfahrzeuge Schneekette angeschafft sowie Unterlagen für die Schneekettenfahrzeuge und Arbeitsleuchten für die Löschgruppen. Gedeckt werden die Mehrkosten durch Mehrerträge bei Steuern, Zuweisungen und Umlagen.