Hallenberg. Kulturell ist momentan Pause im Kump. Die einzigen Maler sind die Anstreicher dort. Aber im April kommt der Schauspieler Francis Fulton-Smith.

Im Kump sind die Anstreicher. Das mag sicherlich auch künstlerisch anspruchsvoll sein. Doch eine Ausstellung ist davon nicht geplant. Und weil hier und da Renovierungsarbeiten anstehen und weil das blöde Virus mit dem großen „C“ immer noch alles überschattet, kreist auch das Jahresprogramm im Kump nach wie vor in der Warteschleife.

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„Es macht momentan gar keinen Sinn, auf lange Sicht zu planen. Ideen und Künstler hätten wir genug. Aber die Besucher sind verunsichert. Man plant etwas und muss es wieder absagen. Auch bei der jüngsten Ausstellung mit den ,Ikonen der Leinwand` haben wir das schon gespürt. Wir warten daher lieber noch etwas ab. Außerdem ist der Kump in die Jahre gekommen, da muss und soll in diesem Jahr einiges gemacht werden. Möglicherweise gibt es dafür auch ein neues LEADER-Projekt“, sagt Michael Kronauge.

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Leben im Kump

Der Ex-Bürgermeister hat sich schon zu Amtszeiten darum gekümmert, dass immer wieder Leben in das Fachwerkgebäude kommt. Namhafte Kunstschaffende können seitdem auf der Landkarte zeigen, wo das Sauerland liegt: nämlich bei Hallenberg. Jedes Jahr gab es ein komplettes Jahresprogramm mit fest geplanten Ausstellungen und Konzerten; jetzt ist erstmal die Pause-Taste gedrückt. Pause bei den Ausstellungen und damit Pause für Renovierungen im Kump - das passt zumindest gut zusammen.

So voll ist der Kump noch nie gewesen: 180 Gäste drinnen und noch viel mehr draußen. Nachdem Otto Waalkes im Juli 2016 die Ausstellung eröffnet hatte, blieb er noch lange im Hallenberger Kump, um mit den Gästen auch über seine Kunst zu reden. Die Ausstellung lief auch in Zusammenarbeit mit der Galerie Walentowski.
So voll ist der Kump noch nie gewesen: 180 Gäste drinnen und noch viel mehr draußen. Nachdem Otto Waalkes im Juli 2016 die Ausstellung eröffnet hatte, blieb er noch lange im Hallenberger Kump, um mit den Gästen auch über seine Kunst zu reden. Die Ausstellung lief auch in Zusammenarbeit mit der Galerie Walentowski. © WP | Thomas Winterberg

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Als einzige fixe Ausstellung steht im Kalender, dass Francis Fulton- Smith ab 29. April seine Werke in Hallenberg zeigt und dafür auch in die Nuhnestadt reisen will. Bekannt ist der Schauspieler hauptsächlich aus dem Fernsehen. Zu seinen prominentesten Rollen gehört die des Dr. Christian Kleist in der ARD-Serie „Familie Dr. Kleist“. Aber 2019 trat er auch als Maler an die Öffentlichkeit. „Egal ob Acryl, Aquarell, Kohle oder Collagen – die Bilder des Künstlers Francis Fulton-Smith überzeugen mit Feinheit, Detailverliebtheit und Präzision. Die Spezialität des Halbbriten sind dabei Porträts und Landschaften. Unübersehbar beeinflusst werden seine ,Kunst-Babys’, wie er seine ausdruckstarken Werke nennt, von seiner Arbeit als Schauspieler: Zwischen Abbildungen seiner Vorbilder finden sich verschiedene Szenen aus dem Filmbetrieb“, schreibt die Galerie Walentowski auf ihrer Homepage. Mit ihr realisiert der Förderverein für Kultur, Brauchtum und Heimatpflege im Kump diese Ausstellung. Dank der guten Zusammenarbeit waren u.a. auch Frank Zander und Otto Waalkes bereits in Hallenberg.

Kunst von Ethan Freeman

Was nach der Fulton-Smith-Ausstellung kommt, ist noch mit Fragezeichen versehen. „Eine feste Zusage für eine Ausstellung haben wir von dem bekannten Musicaldarsteller Ethan Freeman. Er hat bei der Musical-Gala im vergangenen Sommer hier auf der Freilichtbühne zugesagt, dass er das gerne machen würde. Aber auch da muss man abwarten, wie sich die Pandemie-Lage entwickelt und ob und wann der Künstler verfügbar sein kann“, sagt Michael Kronauge.

Also, überlassen wir den anderen Malern und Anstreichern derweil das Feld...