Brilon. Die Grünen lehnen den Weiterbau der B7n bis nach Brilon mit deutlichen Worten ab. Das Projekt sei nicht nur aus ökologischer Sicht ein Problem.

Die Briloner Grünen haben sich in einem Schreiben an Straßen-NRW gegen den Weiterbau der B7n bis nach Brilon ausgesprochen. „Nach langer Suche einer Trasse für die B7n gibt es inzwischen zahlreiche Varianten. Erkennbar ist, dass es noch keine Variante im Interesse Aller gibt. Eine umweltschonende Variante können wir nicht erkennen“, heißt es in dem Brief, der beiden Sprecher Armin Schubert und Bastian Grunwald.

Lesen Sie auch:Die bizarre Welt der Coronaleugner und Querdenker im HSK

Kritik am Bundesverkehrswegeplan 2030

Der Ortsverband Brilon lehne daher den Bau der B7n entschieden ab. „Das Klima ändert sich in rasanter Geschwindigkeit und wir erleben ein massives Artensterben. Dem entgegenzutreten ist eine der schwierigsten Aufgaben unserer Zeit. Um die Pariser Klimaziele überhaupt noch erreichen zu können, benötigen wir unter anderem eine Verkehrswende“, argumentiert die Partei. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 werde der heutigen Verkehrssituation nicht mehr gerecht. Eine Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans müsse den Klima- Umwelt- und Naturschutz erneut beurteilen und den Neubau von weiteren Straßen kritisch prüfen.

Beispiel A45 mit Rahmedetalbrücke: Auf Erhalt von Straßen setzen

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

„Für uns gehört der Schwerlastverkehr demnach schnellstmöglich auf die Schiene und der Öffentliche Personennahverkehr muss massiv ausgebaut werden.“ Neubaumaßnahmen von Straßen, die vor Jahren geplant wurden, gehören nach Ansicht der Grünen erneut auf den Prüfstand. „Vielmehr setzen wir auf die Instandhaltung bestehender Straßen, dies macht uns die A45 mit der Rahmedetalbrücke sehr deutlich.“ Der „enorme Flächenfraß“ einer solchen Trasse sei aus ökologischer Sicht nicht mehr zu akzeptieren. Hinzu komme die Versiegelung des Bodens, die den Wasserhaushalt empfindlich störe. Ein weiterer Kritikpunkt: „Das Aatal wird durch den Bau unwiederbringlich zerschnitten und es zeigt sich bereits jetzt schon, dass ein Ausgleich der vernichteten Lebensräume ein zentrales Problem der Straßenplaner ist. Zudem wird wertvolles Offenland mit Revieren von u.a. Raubwürger, Neuntöter und Feldlerche zerstört.“ Die Grünen wollen nicht akzeptieren, dass das geplante Vogelschutzgebiet unter anderem durch den Straßenbau der B7n beschnitten werde.

Alternativer Vorschlag

Und „Des Weiteren gehen wir davon aus, dass die Verkehrsdichte am Ende der Ausbaustrecke und in Alme und Nehden zunehmen wird, um die Verbindung zur A33 zu suchen. Der Bau der geplanten B480n wird noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern und unter einem neuem Bundesverkehrswegeplan vielleicht nie kommen. Um Altenbüren sofort zu entlasten muss über eine Begrenzung der Durchfahrgeschwindigkeit sowie über weitere Maßnahmen zur Regelung des Schwerlastverkehrs nachgedacht werden.“