Brilon. Geht jetzt etwa alles doch viel schneller als gedacht? Bis Ende März soll die Trasse der B7n zwischen Altenbüren und Brilon stehen.

Die Trassierung der B7n nimmt immer konkretere Formen an. Das wurde Donnerstagabend beim 16. Briloner Unternehmerforum deutlich, bei dem Straßen NRW eines betonte: „Es gibt“, so Projektleiter Lars Voigtländer, „keine Variante ohne Konflikte.“ Letztlich werde man mit der „in der Summe die geringsten Betroffenheiten“ auslösenden Variante in das Linienbestimmungsverfahren gehen. Das soll Ende März sein. Bis dahin möchten die Straßenplaner „in der Region Konsens“ herstellen - wohlwissend, dass selbst dann eine Beklagung nicht ausbleiben werde.

Der Variantenplan zur B7n: Aus diesem Spektrum wird die Ende März jene Trasse festgelegt, mit der Straße NRW in das weitere Verfahren geht. Die V12 ist der mit horrenden Kosten verbunden und deshalb illusorische Tunnelvorschlag.
Der Variantenplan zur B7n: Aus diesem Spektrum wird die Ende März jene Trasse festgelegt, mit der Straße NRW in das weitere Verfahren geht. Die V12 ist der mit horrenden Kosten verbunden und deshalb illusorische Tunnelvorschlag. © Straßen NRW | Straßen NRW

„So weit sind wir noch nie gewesen“, meinte der an der online-Veranstaltung teilnehmende Altbürgermeister Franz Schrewe, den die Fortsetzung der A46 in all den 25 Jahren ab 1989 begleitet hat, in denen er kommunalpolitisch tätig war, gegenüber der WP. Einen „persönlichen Favoriten“ für die künftige Trasse habe er nicht. Die B7n soll die Lücke zum Autobahnkreuz Bad Wünnenberg/Haaren schließen helfen. Im Dezember war die Ortsumgehung von Bad Wünnenberg freigegeben worden.

Drei noch offene Planungsabschnitte

In den drei Planungsabschnitten zwischen Altenbüren und dem Anschluss an die Möhnestraße nördlich von Brilon stehen jetzt noch neun Varianten zur Diskussion:

vier im Sektor zwischen Altenbüren und dem westlichen Rand der Kernstadt,

zwei im Bereich nördlich der Kernstadt bis etwa zur Anschlussstelle Scharfenberger Straße und

drei, die von dort durch die Aawiesen zur B480/Möhnestraße Richtung Raumbergweg/Fünf Brücken führen.

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Ende Januar sollen die Varianten weiter eingegrenzt werden. Dann steht im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung der Block „Mensch und Nutzer“ im Mittelpunkt. Wie in den vorangegangenen Runden gibt es ein Dialogforum mit den sogenannten Zufallsbürgern, der Politische Begleitkreis tagt und abschließen kann sich jedermann in eine öffentliche digitale Info-Veranstaltung einwählen. Ende Februar will Straßen NRW das „Bürgergutachten“ zu dem Straßenprojekt vorstellen.

Öffentlichkeitsbeteiligung

„Mensch und Nutzer“ 26. Januar, 18 bis 21.30 Uhr Dialogforum mit den Zufallsbürgern; 27. Januar, 18 bis 20 Uhr, Politischer Begleitkreis; 31. Januar, 19.30 bis 21.30 Uhr Öffentliche digitale Informationsveranstaltung

„Bürgergutachten“: 22. Februar, 18 bis 21.30 Uhr Dialogforum mit den Zufallsbürgern, 23. Februar, 18 bis 20 Uhr Politischer Gesprächskreis; der Termin für die öffentliche Präsentation des Bürgergutachtens steht noch nicht fest.

Altbürgermeister Schrewe findet die Bürgerbeteiligung gut, tut sich aber schwer damit, bei einer „so wichtigen Entscheidung“ zwei Dutzend Zufallsbürgern derartigen Einfluss beizumessen. Zunächst, so Schrewe, müssten doch die Betroffenen ein Wörtchen mitreden. Dass letzteres in diesem Verfahren Früchte getragen hat, sagt sein Nachfolger im Amt, Dr. Bartsch. So habe Straßen NRW zum Beispiel auf diese Weise eine weitere Variante in den Planungskorridor zwischen Altenbrilon und den Verkehrsbetrieben aufgenommen.

Teilstück auf oder unterhalb der jetzigen Umgehungsstraße?

Es zeichnet sich ab, dass die B7n zu einem großen Teil auf der jetzigen Umgehungsstraße verlaufen wird. Denn alternativ dazu kommt nur noch der Neubau einer in geringem Abstand parallel am Fuß des Hanges verlaufenden neuen Straße hinzu. Das wäre bei drei Varianten der Bereich von den Verkehrsbetrieben bis etwa zur Einmündung Scharfenberger Straße und bei einer der Sektor zwischen Rixener und Scharfenberger Straße.

Dass mit einer derartigen Lösung der größte Flächenverbrauch verbunden ist, macht sowohl den Straßenplaner wie auch den Briloner Bürgermeister nachdenklich.

Keine zwei Anbindungen

Die flächensparende Alternative, nämlich der 2+1-Ausbau der bisherigen Umgehungsstraße in diesem Bereich, hat für Bürgermeister Dr. Bartsch aber auch einen gravierenden Nachteil: Dann müssten die drei Anschlussstellen an die B7 - Mühlenweg, Rixener Straße und Scharfenberger Straße - entfallen. Um den Verkehrsfluss auf überregional bedeutsamen Straßen nicht durch auf- und abfahrende Autos zu behindern, sind die Anschlüsse stark reglementiert. Deshalb hält Straßen NRW eine Auf- und Abfahrt auf die B7n bei den Verkehrsbetrieben und auf dem Kreuzberg bei Altenbüren gegenüber dem Bund für nicht durchsetzbar.

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Konkrete Aussagen zu den Verkehrsströmen will Straßen NRW in dem nächsten Info-Block Ende Januar präsentieren. Dazu habe man ein Gutachten erstellt, so Voigtländer zur WP. Das enthalte auch variantenabhängige Lösungen für den Ziel- und Quellverkehr von Brilon.