Brilon. Schon lange gibt es viele Überlegungen, wie der Bau der B7n weitergehen soll. Straßen.NRW stellte sich nun den Fragen und Anregungen der Bürger:

Straßen.NRW will sich nur noch auf die Varianten der B7n konzentrieren, die noch möglich sind – und fühlt sich in dem Vorhaben von Bürgern aus Brilon und Umgebung gestärkt. Mehr als zwei Stunden lang beantwortete Lars Voigtländer, Abteilungsleiter Planung, die Bürgerfragen in einer digitalen Informationsveranstaltung. Intensiv wurden Vor- und Nachteile der ortsnahen und ortsfernen Varianten diskutiert.

Planung schnell voran bringen

Rund 60 Teilnehmer stellten nicht nur Fragen, sondern gaben Anregungen. Zu Beginn wurde angeregt, auch die Fraktionsspitzen des Kreistages mit in den Politischen Begleitkreis einzubinden. Dies wird umgesetzt. Der Großteil der Fragen setzte sich mit den Varianten der geplanten Trasse der B7n auseinander. Auch hier wurde betont, dass man die Diskussion um die Varianten, die nicht mehr im Rennen sind, möglichst beenden sollte, um die Planung schnell voran zu bringen. Dies betrifft vor allem die Varianten 1, 3 und 8, die aufgrund der Vorkommen der Raubwürger unmöglich sind. Die neuen Varianten 9-11 scheiden ebenfalls aufgrund des Artenschutzes und des geplanten Vogelschutzgebietes aus.

Auf der Grafik sind die verschiedene Varianten für die B7n zu sehen. Die durchgestrichenen Varianten sind schon verworfen worden.
Auf der Grafik sind die verschiedene Varianten für die B7n zu sehen. Die durchgestrichenen Varianten sind schon verworfen worden. © Unbekannt | wp brilon

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Einmal mehr kam die Frage: Kann der Raubwürger umgesiedelt werden? Bisher ist das noch nie erfolgt. Es gibt laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) keine Referenzprojekte und keine entwickelten Standards. Diese wären aber notwendig, um eine solche Vorgehensweise zuzulassen. Ob die Raubwürger aber deshalb den Bereich nördlich von Brilon verlassen würden, sei fraglich. „Auf dieser vagen Option kann Straßen.NRW die Planung nicht aufbauen“, so Voigtländer. Die Stellungnahme des LANUV ist in den nächsten Tagen auf der Webseite www.b7n.nrw.de nachzulesen.

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Ortsdurchfahrten in Antfeld und Altenbüren Knackpunkt

Ortsnah oder ortsfern an Altenbüren vorbei? Viele kritische Anmerkungen drehten sich um die ortsnahen Varianten 2 und 4 sowie um die ortsfernere Variante 13. Sie alle durchschneiden den Bereich zwischen Altenbüren und Brilon. Vor allem die Ortsdurchfahrten in Antfeld und Altenbüren wurden angesprochen. Die Menschen wünschen sich Entlastung und fürchten bei den ortsnahen Varianten eine reine Verschiebung der Lärmbelastung. Probleme bei der ortsferneren Variante 13 sind neben höheren Kosten für zwei Brücken die Anschlussmöglichkeiten. Weil die Variante 13 deutlich nördlicher verläuft, ist hier ein Anschluss in Altenbüren vorgesehen. Bürger merkten an, dass dann der Verkehr aus Brilon wiederum durch den Ort laufen würde und noch mehr Anwohner im Ortskern belastet würden. Es wurde angeregt, die Frage der Anschlussstellen neu zu bearbeiten. Der Vorschlag zur Verlegung des Anschlusses für die V 13 in den nördlichen Bereich von Brilon war schon von Zufallsbürgern eingebracht worden und wird geprüft. Eine Abschneidung der bisherigen Briloner Auffahrten auf die jetzige Umgehungsstraße (B7) wurde von einem Bürger als „K.O.-Kriterium“ für die Variante 7 angesehen.

In Zusammenhang mit der ortsnahen Variante 2 war die Sorge um die Höfe groß. Hier wurde nach der Erreichbarkeit und dem Lärmschutz gefragt. Lars Voigtländer erläuterte, dass die B7n zum Beispiel im Bereich Alte Heeresstraße / Auf’m Mühlenstein zwischen Altenbüren und Brilon teilweise eingegraben werden muss. Dies wirkt sich positiv auf die Lärmentwicklung aus. Die Höfe sind dann nach wie vor gut erreichbar.

Nächste Termine: •Landwirtschaftsforum, Politischer Begleitkreis und Dialogforum mit Zufallsbürgern sind für den 24./25. November 2021 terminiert.•Am 26./27. Januar 2022 finden die Formate zum Thema „Mensch und Nutzer“ statt. •Am 31. Januar 2022 wird es wieder eine öffentliche digitale Infoveranstaltung für alle Interessierten geben.