Olsberg. Die Klinik am Stein in Olsberg hat einen neuen Betreiber mit vielen Plänen. Anwohner befürchten nun, dass es zu gefährlichem Durcheinander kommt.
Vor gut drei Jahren ging die Klinik am Stein in Olsberg pleite. Ein Großteil der Häuser steht seitdem leer. Jetzt gibt es einen neuen Eigentümer. Marc Rodorigo, Junior-Partner CS Immobilien – dem Unternehmen, das die Gebäude gekauft hat – hat gegenüber der WP Brilon schon geschildert, welche Pläne für die Gebäude bestehen. Ein Leser, Thomas Rother aus Olsberg und direkter Anwohner der Straße an der die Klinik am Stein steht, freut sich zwar über das neue Leben – hegt aber einige Bedenken bezüglich eines neuen Klinikbetriebes.
Ab dem 1. Februar 2022 gehört das Gebäudekomplex an der Wattmecke der CS Immobilien Gruppe vom Möhnesee. Das zu diesem Zeitpunkt schon neues Leben in die ehemaligen Klinikhäuser einzieht, ist unwahrscheinlich. „Das wird alles noch ein wenig dauern. Wir führen aber bereits mit zahlreichen potenziellen Mietern enge Gespräche“, sagt Marc Rodorigo. Neben dem bereits seit Mai 2020 vermieteten Gebäudekomplex an das Sozialwerk St. Georg soll auf einer weiteren Etage eine ergotherapeutische und eine physiotherapeutische Praxis einziehen. Im untern Gebäude könnte ein Projekt für betreutes Wohnen von Jugendlichen einziehen. Für ein weiteres Gebäude interessiert sich laut Rodorigo eine Elterninitiative, die dort einen Kindergarten einrichten möchten. Außerdem gebe es Verhandlungen mit einem Bildungsträger im Bereich der Erwachsenenbildung. „Wir möchten mit den Bereiche Gesundheit und Soziales einen Mehrwert für die Stadt Olsberg schaffen“, so Rodorigo, der nach eigenen Angaben in Austausch mit Bürgermeister Wolfgang Fischer steht.
Klinik am Stein in Olsberg schon damals Grund für Park-Chaos
Thomas Rother ist Leser der Westfalenpost und wohnt in der direkten Nachbarschaft – schon so lange, dass er weiß was auf der Straße los ist, wenn in dem Gebäudekomplex Betrieb herrscht. „Auch auf die Gefahr hin, das ich mich ständig wiederhole, möchte ich nochmals auf die ehemalige Klinik am Stein in Olsberg hinweisen, die mittlerweile verkauft ist und in der nächsten Zeit neue Nutzung findet“, schreibt er in einem Leserbrief. Es freue ihn und seine Nachbarn als Anwohner, dass die Gebäude nicht zu Ruinen verkommen würden. Doch die Parkplatzsituation macht ihm Sorgen. „Bis jetzt ist es auch noch relativ überschaubar mit dem Parkplatzangebot. Die Firma St. Georg benutzt im Schnitt 8 bis 10 Plätze direkt vor dem Haus. Nur wenn die anderen Häuser auch wieder in Betrieb gehen ist das Chaos vorprogrammiert“, warnt er in seinem Schreiben.
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179 Arbeitsplätze gingen in Olsberg verloren
Die Klinik am Stein hatte zum 31. Mai 2018 ihren Betrieb eingestellt. Nach der Insolvenz der Rehaklinik hatte sich kein Investor gefunden.
Insgesamt waren in Olsberg 179 Arbeitsplätze verloren gegangen.
Ein Teil des medizinischen Inventars wurde versteigert. Seit der Abwicklung der Klinik stand ein Großteil der Komplexe leer.
Im persönlichen Gespräch erzählt der 51-Jährige Anwohner, dass schon während des früheren Klinikbetriebes die Straßenseite von oben bis unten zugeparkt worden wäre. „Lieferfahrzeuge kamen nicht mehr durch“, sagt er. Auch die Steinstraße, die relativ schmal sei, werde von immer mehr Fahrzeugen als Parkplatz genutzt. „Größere Fahrzeuge haben es hier schon ziemlich schwer, wie Müllabfuhr, Räumdienst oder Zulieferer der Caritas. Bei einem wirklichen Notfall mit Feuerwehreinsatz ist es dort mittlerweile eine Zumutung.“ Auch, weil die Stellplätze für so große Autos wie sie nun gefahren werden nicht geschaffen wurden.
Olsberger Bürgermeister schon in Gesprächen über mögliche Parkplätze
Schon als die Klinik am Stein noch in Betrieb gewesen sei, habe er auf diese Thematik aufmerksam gemacht. Bei einem Ortstermin mit Mitarbeitern der Stadt habe man sich darauf geeinigt, Markierungen auf der Straße anzubringen, damit die Einfahrten freigehalten werden. „Das wurde natürlich nicht eingehalten“, sagt Thomas Rother. „Zu Klinikzeiten verging nicht ein Tag wo keine private Einfahrt zugeparkt war.“ Thomas Rother fordert, dass Betreiber und Stadt sich vorab zusammensetzen sollten, um eine Lösung zu finden, die für alle praktikabel ist. „Ich denke, eine gute Lösung wäre ein Halteverbot an der rechten Seite. Vielleicht könnte man an der linken Seite einen Meter weiter ins Ufer gehen und mehr Platz schaffen?“
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Marco Rodorigo bestätigt, auf Anfrage der Westfalenpost mit diesem Problem konfrontiert, dass man Gespräche mit dem Bürgermeister geführt habe. „Erst einmal muss man natürlich betonen, dass das alles Planspiele sind, bisher ist noch nichts sicher. Dennoch haben wir mit Mitarbeitern der Stadt und dem Bürgermeister über diese Problematik gesprochen.“ Es gäbe einen öffentlichen Parkplatz gegenüber, der schon zuvor für die Klinik gepachtet worden wäre. Dies wäre nun wieder möglich. „Ich teile die Sorgen der Anwohner“, sagt er. Man werde daher weiter in Verhandlungen mit der Stadt verbleiben.