Brilon. Männer spionieren in einem Briloner Dorf offenkundig Häuser aus. Anwohner fürchten, dass Einbrecherbanden dahinter stecken. Das sagt die Polizei.

Zwei Männer ziehen am helllichten Tag durch ein Wohngebiet in Brilon-Alme. Sie schauen sich Häuser an und fotografieren sie. Die Szene wiederholt sich an unterschiedlichen Tagen. Als die Männer von einem Anwohner angesprochen werden, laufen sie zu einem etwas weiter abgestellten Wagen, steigen ein und fahren davon. Diese Beobachtungen werden der Westfalenpost Brilon in einem Brief zugespielt. „„Hier kommt schnell der Gedanke auf, dass ausspioniert wurde, da beide Personen laut Beobachtungen anscheinend osteuropäischer Abstammung waren“, heißt es in dem Schreiben von Anwohnern, die um die Sicherheit ihrer Häuser fürchten.

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Polizei mit deutliche Botschaft

Und in der Tat: Die Polizei hält es für möglich, dass es sich bei den Männern um Mitglieder so genannter reisender Banden handelt. Diese professionellen Einbrecher spähen Viertel im bürgerlichen Milieu aus und schlagen zu, wo es ihnen einfach und einträglich erscheint. Reisende Banden kommen häufig aus Südosteuropa, sind professionell organisiert und wurden geschult. „Wenn Bürgern etwas verdächtig vorkommt, sollten sie am besten sofort die 110 wählen. In solchen Fällen ist es besser den Polizeinotruf einmal zu häufig als einmal zu wenig zu wählen“, sagte Polizeisprecherin Laura Burmann der WP.

In den vergangenen 24 Monaten sei zwar die Zahl der Einbrüche rückläufig, da aufgrund der Corona-Pandemie die Menschen häufiger – gerade auch tagsüber wegen Homeoffice – zu Hause seien. Das heiße aber nicht, dass es nicht weiter versucht werde Möglichkeiten zu finden, in Häuser einzudringen.

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Aus dem Briloner Ortsteil Hoppecke wurden zuletzt ähnliche Beobachtungen gemacht wie in Alme. „Wir können nur etwas unternehmen, wenn wir Kenntnis von solchen Vorfällen erlangen“, so Burmann. Nach solchen Hinweisen würden die genannten Wohngebiete intensiver durch Polizeiwagen bestreift.