Hochsauerlandkreis. Der Jahreswechsel war recht ruhig. Auf dem Marktplatz Brilon und in einem Winterberger Lokal gab es zwei aus dem Rahmen fallende Polizeieinsätze.
Die Polizei musste in der Neujahrsnacht kreisweit zwar etwas öfter einschreiten als vor einem Jahr, im Altkreis Brilon allerdings blieb es wesentlich ruhiger. Gleich zweimal wurde die Polizei am frühen Silvesterabend zum Briloner Marktplatz gerufen, weil dort, wie gemeldet wurde, wohl 30 bis 40 Personen aufeinander losgehen wollten. Und in einer Winterberger Kneipe mussten zwei Theken-Bekanntschaften unbedingt an Ort und Stelle ausprobieren, wer von beiden denn der bessere Kickboxer sei.
55 Einsätze mit Silvesterbezug
Es gab in Winterberg sechs Einsätze mit Silvesterbezug und vier in Brilon; vor einem Jahr waren es in Winterberg noch doppelt so viele, in Brilon waren es sechs, hinzu kamen damals noch drei Einsätze in Marsberg.
Insgesamt war die Polizei in 55 (vor einem Jahr 53) Fällen auf den Plan gerufen worden. Die Beamten sprachen 24 Platzverweise aus und nahmen eine Person in Gewahrsam. „Resümierend war der Jahreswechsel aus polizeilicher Sicht friedlich und ruhig“, hieß es am Morgen in der Leitstelle in Meschede. Das hätte ohne die Corona-Einschränkungen bei der fast frühlingshaften Nachttemperatur wohl ganz anders ausgesehen.
Am frühen Abend ging es schon los
Gleich zweimal musste die Polizei schon am frühen Abend zum Briloner Marktplatz. Gegen 20.30 Uhr war eine sich dort anbahnende Schlägerei zwischen 30 bis 40 Personen gemeldet worden. Bei ihrem Eintreffen haben die Streife dort zehn Personen festgestellt - und die hätten sich coronakonform verhalten und auch nicht gestritten, so die Leitstelle auf Anfrage der WP. Eine dreiviertel Stunde später musste die Polizei erneut dort hin, weil sich dort wieder eine Schlägerei abzeichnen sollte. Diesmal hielten sich dort weniger als zehn Personen auf - jetzt sprachen die Beamten allerdings Platzverweise aus, um Ruhe zu haben.
Lesen Sie auch:Schul-Check Gymnasium Petrinum - Was erwartet die Fünftklässler in Brilon?
Einen etwas außergewöhnlichen Anlass hatte ein Streit in einer Gaststätte in der Nuhnestraße in Winterberg. Dort kamen zwei Gäste - darunter ein Niederländer - miteinander ins Gespräch und dabei, so die Polizei, stellten die beiden fest, dass sie das gleiche Hobby hätten: Kickboxen. Warum auch immer: Aber beide mussten dann ihre Fertigkeiten an Ort und Stelle unter Beweis stellen. Was für einen der Beteiligten zu einem vorzeitigen Abbruch der Silvesterfeier führte.
In Medebach war der Polizei gemeldet worden, dass jemand kurz vor 1 Uhr mit einem Böller nach einem Hund geworfen habe. Außerdem kam es dort zu einer Sachbeschädigung an einem Pkw.
Beschwerden über Böllerei
In zwei Fällen wurde der Polizei in Brilon der Einsatz sogenannter „Polen-Böller“ gemeldet, Beschwerden wegen Pyrotechnik gab es auch aus der Bachstraße in Siedlinghausen und der Neuastenberger Straße in Neuastenberg.
In Arnsberg nahm die Polizei einen 25-Jährigen wegen einer Körperverletzung in Gewahrsam. Der, so die Polizei, vermutlich durch Alkohol- und Drogenmissbrauch stark beeinträchtigte junge Mann musste nach ärztlicher Untersuchung die Nacht in der Zelle verbringen.
Lesen Sie auch: Fassungslosigkeit nach plötzlichem Tod von Briloner Arzt (48)
Die Polizei hatte Hinweise auf Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung erhalten und war ihnen auch nachgegangen, allerdings sei in keinem Fall ein entsprechender Verstoß festgestellt worden: „Offensichtlich haben sich die Feiernden an die geltenden Bestimmungen - insbesondere an die Personenanzahl - gehalten.“