Korbach/Bruchhausen. Lisa Fischer ist Profi, wenn es um Raumgestaltung geht. Aus Bruchhausen startet sie ihre Karriere – die mit einem großen Gewinn gekrönt wird.
Lisa Fischer ist ein Profi, wenn es um Raumgestaltung geht. Handwerklich gehört sie zur Spitze der Gesellinnen und Gesellen in Deutschland. Das hat die 24-Jährige aus Bruchhausen, die für Raumgestaltung Schäfer in Korbach-Rhena arbeitet und dort ausgebildet wurde, in diesem Jahr gleich mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Ihre Gesellenprüfung im Juli schloss sie als Innungssiegerin ab. Den folgenden Leistungswettbewerb im September auf Kammer- und Landesebene gewann Lisa Fischer mit Bravour und qualifizierte sich für den Bundeswettbewerb im November.
Lisa Fischer aus Bruchhausen ist nun Bundes-Vize-Siegerin
An zwei Tagen stellten die Besten des Handwerks ihr Können in Mainburg (Niederbayern) unter Beweis. Nur noch Nuancen unterschieden letztlich über die Bestplatzierungen. Am Ende standen drei Frauen auf dem Siegertreppchen. Lisa Fischer war eine davon und ist nun Bundes-Vize-Siegerin. „Der zweite Platz beim Bundeswettbewerb bestätigt mich zum einen, den richtigen Beruf und Betrieb gefunden zu haben, und macht mich zum anderen natürlich auch sehr stolz“, sagt Lisa Fischer.
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Ein Erfolg, der selten ist, wie Ulrich Schäfer, Inhaber und Raumausstattermeister des gleichnamigen Fachbetriebes, weiß: „Die Leistungen sind herausragend und wir sind froh, Lisa in unserem Haus zu wissen.“ Schon beim Vorstellungsgespräch vor zwei Jahren überzeugte die Abiturientin mit ihren klaren Vorstellungen und der enormen Motivation.
Bruchhausen: Lisa Fischer orientierte sich an ihrer Mutter
Das Talent für den Beruf hat sie von ihrer Mutter. Die arbeitete als Näherin für einen Raumausstatter, was Lisa schon immer gefiel und ihre Berufswahl einfach machte. Nach dem Realschulabschluss folgte zunächst das Abitur. Doch Studieren sei nichts für sie, sagt die Jung-Gesellin heute. Da Ausbildungsbetriebe für Raumausstatter rar sind und als Jugendliche ohne Führerschein weite Distanzen im ländlichen Raum schwierig, zog sie für die passende Ausbildungsstelle nach Bielefeld.
Anstatt eines breitgefächerten Aufgabenspektrums und vielfältigen Aufgaben, warteten dort zumeist wiederkehrende und monotone Tätigkeiten, da sich der dortige Betrieb nur auf einen Ausstattungsbereich konzentriert. Kurzerhand brach sie die Ausbildung in Bielefeld ab. Glücklicherweise fand sie anschließend im Fachbetrieb in Rhena genau das, wonach sie suchte und mit Ulrich Schäfer und Andreas Seltmann zwei Förderer, die ihr Talent erkannten.
Vielseitigkeit des Berufs hat die Bruchhauserin schon immer begeistert
„Die Vielseitigkeit des Berufs hat mich schon immer fasziniert und begeistert. Ich wollte sowohl handwerklich als auch kreativ tätig werden - da ist das Berufsfeld der Raumausstatter genau richtig“, sagt die Sauerländerin. Und: „Durch das Verarbeiten der unterschiedlichsten Materialien und dadurch, dass grundsätzlich jede Raumsituation andere Herausforderungen mit sich bringt, kann ich jeden Tag auch Neues dazu lernen.“ Kein Tag sei wie der andere. „Es macht mich glücklich und zufrieden, wenn ich zum Feierabend hin sehe, was ich geschafft habe.“
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Neben der schulischen Ausbildung konnte Lisa Fischer in zahlreichen überbetriebliche Lehrgängen ihr Wissen stetig erweitern und ihr Können ausbauen. Das Polstern und Bespannen von Möbeln, Verlegen von textilen sowie elastischen Bodenbelägen und Parkett, Entwerfen und Anfertigen von Fensterdekorationen, Bekleiden von Wänden mit textilen Bespannungen und Tapeten sowie die Herstellung und Montage von Sicht-, Licht und Sonnenschutzanlagen gehören zum Metier.