Hallenberg. Einen echten „Pöllmann“ für 50 Euro: Hallenberger Künstler zeichnet Stadtmotive und spendet Erlös für die Rettung der Hallenberger Wälder.

„Was soll ich nur zu Weihnachten verschenken?“ Hinter diese drängende Frage können viele Hallenberger nun einen Haken machen. Der aus der Nuhnestadt stammende Maler Thomas Pöllmann hat sich eine Unterstützungsaktion für den stark vom Borkenkäferbefall gebeutelten Hallenberger Stadtforst überlegt und 50 Zeichnungen gestiftet. Für eine Spende ab 50 Euro bekommt man als Dankeschön eins dieser Unikate mit einem Zertifikat. Das Geld, was dabei zusammenkommt, geht komplett an den Stadtwald. Pro Bild können damit mindestens zehn Bäume nachhaltig angepflanzt werden.

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Der 52-jährige Wahlberliner ist vielen Hallenbergern spätestens seit dem Sommer ein Begriff. Seit August hängen seine großformatigen und sehr farbenfrohen Bilder für ein Jahr im Rathaus. Der Gedanke zu der jetzigen Aktion kam Thomas Pöllmann, dem seit seiner Kindheit der Wald sehr am Herzen liegt, auf dem 275. Jubiläum des Burschenvereins im September. „Ich stand auf dem Marktplatz, guckte auf die kahl gewordenen Berge rings herum und dachte, da muss man doch was tun und Geld sammeln.“ Aber wie? Eine Spende verbunden mit einem kleinen Dankeschön als bleibende Erinnerung wäre gut. Naheliegend war für ihn also: „Ich könnte doch was malen!“ Aber was? Motive aus Berlin, wo Thomas Pöllmann seit gut 25 Jahren wohnt und von dort für die Firma Kusch arbeitet? Spontan fiel ihm neben dem Reichstag und dem Brandenburger Tor die Siegessäule ein, die von den Berlinern liebevoll „Gold-Else“ genannt wird. „Die ist relativ einfach zu zeichnen, da kann ich einige von schaffen. 50 Stück wären gut. Und die Gold-Else oben auf der Säule trägt anstelle ihres Feldstabes einen Baum als Symbol.“

Die Unterkirche gezeichnet von Thomas Pöllmann.
Die Unterkirche gezeichnet von Thomas Pöllmann. © Rita Maurer | Rita Maurer

Von dieser Grundidee zu der Bilderaktion für den Wald und den ersten Entwürfen waren Bürgermeister Enrico Eppner und sein Vorgänger Michael Kronauge sofort sehr angetan. Und hatten noch eine Anregung, ob er nicht auch etwas aus Hallenberg malen könne. Markantes Wahrzeichen der Stadt ist unter anderem die St. Heribert-Pfarrkirche. „Sie ist aufgrund ihrer Form und des gerundeten Daches nicht leicht zu zeichnen, vor allem bei der anvisierten Stückzahl“, berichtet Thomas Pöllmann von seinen anfänglichen Versuchen, zumal er sich als bislang abstrakter Maler erst seit kurzer Zeit mit dem gegenständlichen und kleinteiligen Zeichnen beschäftigt. Aber bei einem solchen Talent sind derartige Besonderheiten natürlich kein Hindernis.

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Deshalb sind auf den 50 Bildern jetzt die Pfarrkirche, die Unterkirche oder der Stadtpatron Petrus in verschiedenen Größen und Perspektiven zu sehen. Immer sind auch Bäume mit im Spiel und die Siegessäule mit der Gold-Else als Anfangsidee, verbunden mit einem handschriftlichen Zusatz, dass mit diesem Bild Bäume für den Hallenberger Stadtwald gesponsert werden.

Jedes Bild ist ein Unikat - von Hand auf Aquarellpapier gezeichnet, nummeriert und signiert. Das Format beträgt 17 x 24 Zentimeter. Auf Wunsch kann direkt ein passender Holzrahmen mit zugeschnittenem Passepartout in schwarz mitgekauft werden.

Hier gibt es die Bilder

Die Zeichnungen von Thomas Pöllmann können im Rathaus Hallenberg zu den normalen Geschäftszeiten erworben werden. Es gilt die 3G-Regel). Das Rathaus befindet sich am Rathausplatz 1 in Hallenberg (neben der Pfarrkirche) und ist unter 02984 – 3030 oder per E-Mail an post@stadt-hallenberg.de zu erreichen.

Zusätzlich sind passende Holzrahmen mit Passepartout in schwarz für einen Aufpreis von 30 Euro oder in eiche-farben für einen Aufpreis von 40 Euro erhältlich.

Die Zeichnungen stellt Thomas Pöllmann seiner Heimatstadt alle kostenlos zur Verfügung. Zusätzlich brachte er bei der Übergabe noch 500 Euro mit, die er anteilig aus dem Verkauf seiner im Rathaus hängenden Bilder für die Wiederaufforstung des Hallenberger Waldes spendet. Geplant ist, dass die Bäume aus dieser Aktion ab dem Frühjahr alle zusammenhängend auf einem gekennzeichneten Grundstück gepflanzt werden, so dass man die Gelegenheit hat, „seine“ Bäume zu besuchen. Wenn alle Zeichnungen auf die erhoffte Weise Abnehmer finden, kämen gemeinsam mit der Spende aus dem Bilderverkauf mindestens 600 Bäume zusammen, also ein ganzer Wald. „Wir sind Thomas Pöllmann für sein Engagement für unseren Forst sehr dankbar. Wer weitere gute Ideen hat oder direkt für die Bepflanzung dieses Grundstückes spenden möchte, ist herzlich dazu eingeladen“, zeigt sich Enrico Eppner für alles offen. Eine besondere Form der Unterstützung kam von der bekannten Firma Faber-Castell. Die Verantwortlichen dort waren von der Idee und der damit verbundenen Nachhaltigkeit sofort begeistert und stellten Thomas Pöllmann die Zeichenmaterialien für dieses Projekt.

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Altbürgermeister Michael Kronauge, der noch während seiner Amtszeit den Kontakt zu Thomas Pöllmann herstellte und dann in die Hände von Enrico Eppner übergab, ist sich sicher, dass die Bilderaktion gut ankommen wird. In vielen Gesprächen merke man, wie wichtig der Wald allen Einheimischen und auch den Gästen sei. Deshalb sei das jetzige Angebot ein Volltreffer: „Man hat etwas Gutes für den Wald getan und gleichzeitig einen echten Pöllmann an der Wand hängen. Leute, spendet für die Bilder, das ist ein tolles Weihnachtsgeschenk.“